Parkplätze wurden am Sonntag bald zur Rarität. Vor allem gegen Mittag war der Besucherstrom besonders groß. Im Ort fand ein Tomatenmarkt statt, der vom Mönchevahlberger Freundes- und Förderkreis (MÖFF) ausgerichtet wurde. Auf dem Tischlereihof bei Irmela Wrede war schon vor Beginn viel los. „Auch wenn es um 10 beginnt, sind viele schon um 9 da“, erzählte die neue Vorsitzende und ergänzte, dass es die 15. Auflage war. Jedes Jahr lockt die Veranstaltung Besucher aus Nah und Fern an. Aber auch die Stände des gleichzeitig stattfindenden Flohmarktes waren der Renner und reizten an verschiedenen Stellen. Es war schon erstaunlich, was das kleine Dorf mit knapp 180 Einwohnern auf die Beine gestellt hatte. Rund 20 Stände zählte Wrede auf.

Das große Geschehen war wohl in der Dorfstraße. Seltene und samenechte Tomatenpflanzen wurden von Susanne Mües angeboten. Mitte Februar beginne sie mit der Anzucht. „1.500 waren es wohl in diesem Jahr“, sagte sie. „Aussäen, pikieren, umtopfen. Das ist immer viel Arbeit“, sagte die Gärtnerin an ihrem gut besuchten Stand. Es waren die unterschiedlichsten Sorten vorhanden, deren leckere Früchte später rot, gelb, dunkel oder zweifarbig sein werden. Die Hobbygärtner stöberten an den Ständen nach Herzenslust. Viele Pflanzen waren schon gute 20 bis 30 Zentimeter groß. Die bekannten gelben Blüten sah man aber noch nicht. Neben der bekannten Sorte „Harzfeuer“ wurden die dunklen Arten „Black Cherry“ und „Black Krim“ sowie die zweifarbige „Tigerrella“ mit roten und gelben Streifen angeboten.

Daneben waren Paprika, Zitronenmelisse, Erdbeerminze und spanische Gewächse zu sehen. Wrede: „Viele Besucher kommen schon früh, weil sie die besten Pflanzen erwerben möchten.“ Der Eindruck blieb auch haften. Unter ihnen waren Besucher, die gleich mehrere Körbe oder Topfvorrichtungen mitbrachten. Der Tomatenmarkt findet laut Wrede immer am letzten Sonntag im April statt. „Er ist eigentlich ein Selbstläufer.“ Sie schätzte, dass über 500 Besucher am Sonntag nach Mönchevahlberg angelockt wurden. Es war ein Kommen und Gehen.

Mittendrin war Angelika Marchlewski aus Wolfenbüttel. Sie komme jedes Jahr vorbei. „Ich bin begeistert über die tollen Sorten“, meinte sie. Auf ihrer Terrasse sollen die Pflanzen wachsen. Aus Winnigstedt trafen wir Melitta und Olaf Baltzer an. Im Pflanzkübel sollen bei ihnen die „Black Cherry“ (Cocktailtomate), eine Fleischtomate und eine gelbe Großfruchtige „Summer Cider“ viel Ertrag erzielen. „Die Pflanzen sind robust und ertragreich“, beschrieb Melitta Baltzer. Auf einer Tafel informierten sich Neugierige über die zahlreichen Paradiesäpfel.

An den Hausständen war nicht weniger los. Überall wurde man freundlich empfangen. Da wurden Geschirr, Kleidung, Bücher, Kinderspielzeug und Bilder angeboten, aber auch Blumen gingen über den Tisch. Claudia Siodla aus Dettum, die auch jährlich beim Weihnachtsmarkt auf dem Hof dabei ist, bot selbsthergestellte Obstliköre an. Für Kaffee und Kuchen sowie Bratwurst und Getränke sorgte der Mönchevahlberger Freundes- und Förderkreis bis in den Nachmittag hinein.