Das Programm war ausgearbeitet, bei den Verträgen fehlten nur noch die Unterschriften – man wartete quasi nur noch auf die Gästeschar. Der TSV Destedt wollte seinen runden Geburtstag feiern. „Vom 17. bis 19. September war das 100-jährige Jubiläum geplant“, berichtete Vorsitzender Dieter Kalus. Vor kurzem teilten der Vorstand und Festausschuss den Mitgliedern die Absage mit. „Die Feier sollte abbilden, wofür der TSV seit über 100 Jahren steht: Dass Jung und Alt unbeschwert zusammenkommen und gemeinsam die Freude am Sport genießen können. Dieses Umfeld können wir nach aktuellem Stand auf Grund der Pandemie nicht gewährleisten“, fügte er mit Wehmut hinzu. 

Direkt nach der Jahreshauptversammlung vor zwei Jahren gründete sich der Festausschuss. Dazu zählten Christoph Lüer, Bernd Lippelt, Astrid Schwarz, Ralf Knackstedt sowie Lars Beuchel. „Wir fingen direkt mit der Arbeit an, machten ein Brainstorming und legten einen groben Zeitplan fest“, sagte Beuchel als Sprecher des Planungsteams. Alle Abteilungen bezogen sie ein – von den Dancekids, Tischtennis und Volleyball bis zur Boulegruppe und den Kickern. Bereits nach einem Jahr stand das grobe Gerüst. „Vom Vorstand waren mit der Arbeit und dem Konzept sehr zufrieden“, dankte TSV-Leiter Kalus. 

Für den Freitag war eine kleine, eher interne Runde geplant. „Wir wollten Mitglieder ehren, die sich in all den Jahren verdient gemacht haben“, erzählte Kalus. So seien auch Sportler dabei, die seit vielen Jahrzehnten den Sportverein stützten. An dem Sonnabend sollte ein Partyabend folgen. Eine Halle war organisiert, um das Tanzbein zu schwingen, gemütlich anzustoßen. „Wir waren somit wetterunabhängig“, schob Beuchel nach. Tagsüber hätten sich die Sparten bei Spielen, Aktionen sowie Kaffee und Kuchen präsentiert. „Dann kam Corona und die Planungen für den Sonntag stockten“, führte Beuchel aus. „Schnell wurde klar, dass Testungen, Hygienekonzepte und mehr keine Optionen für den September sind.“

Dankbare Worte sprach Kalus indes Jürgen Klare und Sarah Lippelt aus, die sich intensiv mit einer neuen Chronik beschäftigten, in der die Gründung im Jahr 1921 und viele Geschichten beschrieben werden. „Da steckt viel Arbeit drin. Das wird ein richtig tolles Werk“, freute er sich. Dass der Verein zusammenhält, wurde dem Vorsitzenden auch bei den Austritten während der Pandemie klar. „Die sind wirklich gering. Beiträge und Verbindlichkeiten laufen weiter. Hier gilt den Mitgliedern ein großer Dank für die großartige Treue“, betonte Kalus. 

Sofern die Möglichkeit besteht, dass im September am Vereinsheim zumindest in gemütlicher Runde ein Fassbier angestochen werden kann, würden sich die Mitglieder freuen. „Ansonsten wollen wir die Jubiläumsfeier um ein Jahr verschieben und dann 2022 das 101-Jährige feiern“, erklärte Beuchel abschließend.