Weitestgehend unbemerkt von den Bürgerinnen und Bürgern wurde die vergangenen Tage gegen ein beträchtliches Hochwasserereignis gekämpft. Ein Scheitelplateau von über 4,30 Metern wurde von Mittwoch an bis Samstag vorherberechnet. Der einberufene Krisenstab im Rathaus musste zahlreiche Maßnahmen in die Wege leiten, um die Stadt vor den drohenden Wassermassen zu schützen.

Zum Glück war das Hochwasser nur fiktiv. Denn es war nur die Grundlage für eine Hochwasserschutzübung, die von Bürgermeister Ivica Lukanic initiiert wurde. Um so realistisch wie möglich zu üben, wurde diese Maßnahme im Vorfeld natürlich nicht in breiter Öffentlichkeit kommuniziert und so wussten auch die anderen Dezernenten und Krisenstabmitglieder nichts von der nur fiktiven Lage und mussten zunächst vom Ernstfall ausgehen. Christian Siemon, Büroleiter der HGN Beratungsgesellschaft, hatte dafür die entsprechenden Werte im Warnsystem vorgegeben.

So wurde zum Beispiel auch der Bereitschaftszustand gemäß Alarmplan Hochwasser für bestimmte Bereiche angeordnet. Zum Beispiel für die Straßenmeisterei, die mit Unterstützung des Grünflächenamtes innerhalb von nur 90 Minuten nach der Alarmierung aus einer vollen Fahrzeug- und Lagerhalle eine effiziente Sandsackfüllstation mit acht Füllplätzen an den zwei neuen Sandsackfüllmaschinen gemacht hat. Zwei Stunden nach der Alarmierung waren zudem die ersten LKW mit Sandsäcken aus dem Sandsack-Dauerbestand startklar beladen. Der Bereitschaftszustand wurde natürlich schnell wieder aufgehoben und der Verlauf der weiteren Übung betraf im Rathaus daher in erster Linie das Handeln der Mitglieder des Krisenstabes. Trotzdem konnte es in den vergangenen Tagen insbesondere im Bereich der Grünpflege und Straßenreinigung zu Einschränkungen kommen. Hierfür wird um Verständnis gebeten.

Auch für die Feuerwehr gab es eine unangekündigte Übung: Am Samstag wurde erstmals der neu beschaffte mobile Hochwasserschutz über eine Länge von rund 30 Metern aufgestellt. Auch dies lief reibungslos ab, wie Stadtbrandmeister Olaf Glaeske und sein Stellvertreter Marco Dickhut feststellen konnten. Im Vergleich zu dem bisher benötigt Sandsackdeich ein klarer Fortschritt. Zum einen ist das Errichten deutlich kräftesparender, zum anderen ist er auch viel schneller aufgebaut. 

„Die Ergebnisse der Übung sind sehr vielversprechend. Schon auf den ersten Blick lässt sich feststellen, dass die Übung wertvolle Erkenntnisse für die Optimierung bestehender Abläufe lieferte. Ich bin stolz auf alle Beteiligten an dieser Stabsübung“, sagt Bürgermeister Ivica Lukanic, der gemeinsam mit Erstem Stadtrat Thorsten Drahn den Krisenstab leitete. „Besonders hervorzuheben ist, wie zielführend und konzertiert die Planung auf Basis der Erfahrungen aus dem Hochwasser 2023/24 verlaufen ist. Die bisherigen Rückmeldungen zeigen eine hohe Wirksamkeit der Vorbereitung und der internen Abstimmungen“, so Lukanic abschließend. Bei einer Nachbesprechung werden noch die aufgefallenen Defizite angesprochen und es wird an Lösungen gearbeitet werden.