Der 2. Wolfenbüttler Demenztag findet am 19. September ab 12 Uhr in der Lindenhalle, Halberstädter Straße 1 A statt. Mittlerweile sind 70 Prozent der Menschen, die in stationären Einrichtungen leben von Demenz betroffen. Damit ist es Zeit, dieses Thema mehr in die Öffentlichkeit zu rücken.

Die Arbeitsgruppe Demenz im Landkreis Wolfenbüttel, zu der die Arbeiterwohlfahrt, die AOK, das Klinikum, die Evangelische Familienberatung, die Grotjahn-Stiftung, das Integration- und Therapiezentrum, die Sozialstation Wolfenbüttel, die Seniorenbetreuung Schloß Schliestedt, das Seniorenservice büro und die Freiwilligen Agentur gehören, richtet den Tag nach 2016 nun zum zweiten Mal aus. Die Aktion findet im Vorfeld des Welt-Alzheimertages am 21. September statt.

Schwerpunktmäßig geht es in diesem Jahr um die Angehörigen und um das Thema „Kunst trifft Demenz“ und damit einen eher ungewöhnlichen Blickwinkel. Dazu wird beispielsweise um 13.30 Uhr die Kunstwissenschaftlerin Dr. Sabine Baumann einen Vortrag halten.

Nach der Eröffnung durch Ellen Arndt, Pflegedienstleiterin des AWO-Heims Im Kamp, und Sabine Resch-Hoppstock, Einrichtungsleiterin des AWO-Altenzentrums Helmstedt, gehören zum Programm eine Kochshow für Demenz-Fingerfood, abgestimmt auf den oft hohen Bewegungsdrang der Betroffenen und präsentiert von der „Kulinawo“.

Es folgen die Filmpremiere „Kunst trifft Demenz“ und nach der Pause um 15 Uhr der zweite Vortrag, dieses Mal von dem Sozialpädagogen Michael Baumgart mit dem Titel „Verloren im System – Wo bleibe ich als Angehöriger?“ Im Foyer werden Infostände Beratung, Austausch und Gespräche anbieten. Ziel ist immer die Erhaltung der Selbstständigkeit der Erkrankten. Künstlerische Tätigkeiten sollen die Betroffenen trainieren, ihre Fähigkeiten zu erhalten, und ihnen Freude und Selbstvertrauen schenken. Das erleichtert auch die Aufgaben der Angehörigen. Gezeigt wird unter anderem ein Roboter, der einer Robbe ähnelt, und auf die Aktionen seines Gegenübers reagiert. Er wird aber lebende Tiere als Kommunikationspartner in Heimen nicht überall ersetzen können.

Zielgruppe des Demenztags ist die gesamte Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei. „Wir hoffen auf eine gut besuchte Veranstaltung“, sagte Ellen Arndt beim Pressegespräch. Die Veranstaltung endet gegen 17 Uhr. Der nächste Demenztag soll wieder in zwei Jahren stattfinden.