Den Brandgeruch konnte man am Montagabend noch deutlich wahrnehmen. Die Hauswand ist verrußt, überall verkohltes Holz. Heruntergefallene Dachziegel lagen auf den Wegen. Trassierband sperrt derzeit die Einsatzstelle. In der Nacht wütete ein Feuer in einem Einfamilienhaus.

Mit einem Großaufgebot versuchte die Feuerwehr den Brand in der Straße Am Jödebrunnen zu löschen. Die Kriminalpolizei war früh mit Spezialisten zur Stelle, um die Ursache zu ermitteln. Bereits im Laufe des Montags stand für sie fest: „Nach ersten Ermittlungen kann ein technischer Defekt ausgeschlossen werden. Es muss daher von einer Brandlegung ausgegangen werden“, so Polizeipressesprecher Frank Oppermann vom Kommissariat Wolfenbüttel. Das Feuer sei demnach an einem Carport gelegt worden, der direkt an der Straßenseite liegt und habe dann auf die Fassade übergegriffen und sich schließlich im Gebäude ausgebreitet. Unter dem Carport wurde Holz gelagert. In dem Fachwerkhaus wohnten drei Erwachsene. Sie konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das Gebäude ist nun unbewohnbar. Hab und Gut ist verbrannt.

Die Ergebnisse der Kriminalpolizei stimmen mit den Beobachtungen der Einsatzkräfte überein, wie Ortsbrandmeister Lars Haverlah erklärte. Um kurz nach Mitternacht gab es den Alarm für Destedt, Hemkenrode und Schulenrode. Die Bewohner und eine Nachbarin hätten das Feuer selber bemerkt und den Notruf gewählt. „Der Feuerschein war schon von weitem sichtbar“, beschrieb Haverlah. Da der Brandort direkt neben dem Gerätehaus lag, konnten die Kräfte schnell eingreifen. Der Holzstapel sei vermutlich am Boden angezündet worden, im Verlauf instabil geworden und folglich umgekippt. Ein geparkter Audi ist dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden. „Durch den Kamineffekt breitete sich das Feuer rasend schnell an der Fassade aus“, sagte Haverlah. „Es gab eine unheimlich starke Rauchentwicklung.“ Den Einsatz leitete sein Stellvertreter Hubertus Holtz. Beide entschieden sich gleich zur Alarmierung der Stützpunktwehren Cremlingen und Schandelah. Zudem forderten sie eine Drehleiter an, die von der Südwache der Berufsfeuerwehr Braunschweig anrückte. „Die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) koordinierte den Einsatz. Das war sehr hilfreich“, schilderte Haverlah.

Alle übrigen Straßenbewohner wurden aufgrund der Rauchentwicklung evakuiert. Ortsbürgermeister Matthias Böhnig öffnete ihnen das Dorfgemeinschaftshaus und reichte Getränke. „Da wir weitere Atemschutzgeräteträger brauchten, alarmierten wir noch Abbenrode und Gardessen.“ Zudem kam die Kreisfeuerwehrbereitschaft mit dem Versorgungszug hinzu. Die Feuerwehr Technische Zentrale in Schladen rückte am Morgen mit Ausrüstungsmaterial zum Tausch aus. Haverlah verdeutlichte: „Teile des Daches wurden abgerissen, um so näher an den Brandherd zu gelangen.“ Schnell brannte der Dachstuhl. Die Einsatzkräfte versuchten, die Flammen mit Schaum zu ersticken. Zwei Rettungswagen standen bereit. „An dem Einsatz waren über 100 Kräfte beteiligt“, erklärte der Ortsbrandmeister und bedankte sich für die Unterstützung. Aus Destedt waren es alleine 17 Männer und Frauen. Lob richtete er an den Einsatzleiter: „Hubertus hat das sehr souverän und konzentriert gemacht.“ Zwei Kräfte verletzten sich nachts, darunter ein Fingerbruch. Sie wurden im Krankenhaus behandelt.

Pressesprecher Tobias Breske erklärte, dass die beengte Straße problematisch für die Drehleiter war. „Es mussten einige geparkte Autos umgestellt werden, damit sie einfahren konnte.“ Zwei PKWs seien beschädigt worden, darunter der erwähnte Audi als Totalschaden infolge der Hitzeentwicklung. Einen lauten Knall habe es gegeben, als die Reifen platzten. Notfallseelsorger und Nachbarn betreuten die Familie. Breske weiter: „Der Brand und auch die eingesetzten Löschmittel haben schweren Schaden an dem Gebäude angerichtet.“ Drei Hydranten und der Parkteich dienten der Wasserversorgung.

Für Lars Haverlah war es trotz des immensen Schadens ein Einsatz, der funktionierte. „Wir haben die Nachbargebäude schützen können und somit noch größeren Schaden abwenden können. Die Häuser stehen alle dicht beieinander.“ Sie seien auch immer wieder mit der Wärmebildkamera kontrolliert worden. Zudem lobte er die Bereitschaft im Dorf. „So ein Einsatz zeigt auch, dass der Zusammenhalt klappt.“ Der Bäcker aus dem Oberdorf versorgte die Helfer mit Brot und Brötchen. Bis zum Abend hielt die Ortswehr Brandwache und löschte immer wieder Glutnester ab.

Ein Spendenaufruf wurde bereits in den sozialen Medien für Sachgüter gestartet. Ortsbürgermeister Matthias Böhnig und Pfarrer Thomas Posten richteten zudem ein Spendenkonto ein. Geldspenden werden an folgende Bankverbindung erbeten: Pfarrverband Destedt, IBAN: DE71 2709 2555 4106 0865 00, Volksbank Wolfenbüttel-Salzgitter eG, Sachspenden können täglich von 8 bis 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus abgegeben werden.

Die Bewohner seien nun bei Nachbarn untergekommen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an. Hinweise erbittet die Polizei telefonisch unter: 05331/933-0.