Was war das für eine Hammerparty am Freitag?! Von null auf 100 Vollgas. Lediglich zwei Songs brauchten die Vollblutmusiker, bis sich die Tanzfläche füllte. Bei „Rote Lippen soll man küssen“ und „Anita“ – Lied fünf und sechs – war die Besucherschar dann ganz aus dem Häuschen. Sowas erlebt man nicht alle Tage!

Dass die Feierwütigen zunächst darüber verwundert waren, dass keine Festzelt-Garnituren aufgebaut waren, darauf folgte schon schnell die Antwort. Es sollte eh weniger gesessen werden. Sie sollten an den Stehtischen locker ins Gespräch kommen, aber vielmehr auf dem Parkett Kreise ziehen. Der Plan von Ortsbrandmeister Maic Bosse und seinem Team zum 145. Feuerwehr-Bestehen funktionierte. Bei den Partykrachern von „Schlager-Express“ wippten die Geburtstagsgäste schnell mit den Füßen, schnippten mit den Fingern, klatschten frenetisch im Takt, sangen lautstark mit und prosteten sich viele Male mit Hopfenschorlen und Cocktails zu. Es waren starke Bilder, die sich zwischen Theke und Bühne abspielten. Bis weit nach Mitternacht hatten die fünf Musiker das Publikum fest im Griff. Niemand hätte da stillsitzen können – also alles richtig gemacht!

Ohnehin zeichnete sich die Sause schon vor Wochen ab. „Das Budget von 200 Vorverkaufskarten ging bereits Anfang Juli weg“, erzählte Maic Bosse freudig. Ein paar Spontanentschlossene kamen an der Abendkasse rein. Ein großer Pluspunkt war der Zeltservice, der die Arbeit übernahm. Die Ortswehr (104 Mitglieder, 42 aktive) wollte feiern und nicht selber hinter der Theke stehen. Zudem wurden am Freitagabend auf Grußworte und Reden verzichtet. „Heute wollen wir einfach nur fröhlich sein“, hob der Wehrchef hervor und nahm die nächsten Glückwünsche entgegen. Die kamen nicht nur aus der Ortschaft, sondern aus der Gemeinde und darüber hinaus. Jeder verpackte seinen kleinen Umschlag noch mit netten Worten, manche fügten eine Umarmung hinzu. Und wer nach der Livemusik noch nicht genug hatte – es waren so einige – versorgte ein Plattenrocker mit Mucke bis zur Dämmerung. Dann war erst mal ausschlafen angesagt. Alle gingen fröhlich und zufrieden nach Hause.

Denn gestern Nachmittag ging‘s mit der Sandbacholympiade für die zehn Ortswehren weiter. Es war ein spielerischer Wettbewerb mit sechs Stationen quer durch den Ort. Geschicklichkeit war jeweils gefragt. So mussten die Teams Volleyball mit einem Bettlaken spielen, Formel-1 auf der Playstation zocken, ein paar Fragen beantworten, den alten Löschangriff der Jugendfeuerwehr vorführen und Holzklötze nach Gewicht sägen. Bei der letztgenannten Aufgabe galt es, 1.450 Gramm (Geburtstag) und 1.873 Gramm (Gründung) zu erreichen. Die Siegerehrung fand am Abend statt, bei der auch Gäste aus Politik und Feuerwehr ihre Glückwünsche übermittelten. Währenddessen scharrte  DJ Bernhard im Festzelt schon mit den Hufen. Von der Wetterabkühlung bekamen die Gardessener jedenfalls an diesem Wochenende kaum etwas mit, denn die Stimmung war auch gestern wieder aufgeheizt.

„Schaufenster“ wird am kommenden Mittwoch noch einmal berichten. Dann präsentieren wir den Sieger des Spaßwettbewerbs und informieren über den zweiten Kameradschaftsabend mit der gleichen vollen Hütte.