Gemeinsam etwas schaffen und bewegen ist einfacher, als auf sich allein gestellt zu sein. Mit dieser Denkweise schreitet seit einigen Jahren die ILE-Region erfolgreich voran. Die Partnerschaften im Nördlichen Harzvorland vernetzen die Menschen noch mehr und regen zu Themen und Ausflügen an.

Aus dem Landkreis Wolfenbüttel gehören die ländlichen Bereiche der Stadt Wolfenbüttel, die Samtgemeinden Elm-Asse, Oderwald und Baddeckenstedt sowie die Gemeinde Schladen-Werla dazu. Zu den kommunalen Mitgliedern zählen zudem die ländlichen Bereiche der Stadt Salzgitter. Aus Goslar sitzen die Samtgemeinde Lutter am Barenberge, die Gemeinde Liebenburg sowie die Stadt Vienenburg mit im Boot. Zahlreiche private und gewerbliche Förderer gibt es.

Vergangenen Mittwoch trafen sich die ILE-Kommunen und rund 100 neugierige Bürger im Dorfgemeinschaftshaus Schladen zum Austausch. Die Ressortleiterin Städtebau und Regionalentwicklung, Simone Ritter, und Schladens Bürgermeister Andreas Memmert hatten die Einladung ausgesprochen. Es war eine Art Messe mit 25 Ständen. Verschiedene Projekte und Initiativen waren vertreten, die sich zu Themen der ländlichen Entwicklung engagieren.

Memmert eröffnete das lebendige Treiben: „Wir sind eine Pilotregion für den Hochwasserschutz.“ 150 Maßnahmen seien in der ILE-Region geplant. Umweltminister Olaf Lies stellt 27 Millionen Euro für die Flussgebietspartnerschaften bereit. „Das ist ein Ergebnis der kommunalen Zusammenarbeit“, verkündete er als Sprecher der ILE-Lenkungsgruppe. Mit dieser Nachricht konnte der Abend nur ein guter werden. Und so kam‘s auch. Die Besucher kamen ins Gespräch, wurden mit Speis und Trank versorgt und prächtig mit Show und Musik unterhalten; angeregt bei Angeboten zum Tourismus, zur Landwirtschaft und Daseinsvorsorge, zu Förderprogrammen, Ortsentwicklungen und Ehrenämtern.

Von Memmert aufgefordert, erzählten die Bürgermeister, warum sie bei der ILE-Region mitmachen. Begonnen hatte Regina Bollmeier (Samtgemeinde Elm-Asse), die die Notwendigkeit da-rin sehe, um auch in der Zukunft handlungsfähig zu sein. Helmut Borrmann (Stadtentwicklung Goslar) wolle sich durch Radwege vernetzen. Michael Tacke (Stadtrat Salzgitter) meinte, dass mit 27 Stadtteilen seine Kommune ohnehin dörflicher aufgestellt sei. Knut Foraita (Erster Stadtrat Wolfenbüttel) sagte, dass die Ortsgrenzen schwinden und man zu einer großen Stadt zusammenwachse. Das griff gleich Bodo Mahns (Samtgemeinde Lutter) für die kleinste Kommune auf: „Wir sind Teil einer großen Familie.“ Klaus Kubitschke (Samtgemeinde Baddeckenstedt) hob hervor, dass zwischen seiner Gemeinde und dem Rest des Landkreises Wolfenbüttel durch frühere Strukturanordnungen die Stadt Salzgitter liegt. Als Herzstück der ILE-Region bezeichnete Marc Lohmann (Samtgemeinde Oderwald) sein Gebiet und betonte das starke Miteinander. Schlussmann war Alf Hesse (Gemeinde Liebenburg): „Wir wollen Kirchturmdenken abstellen und über den Tellerrand hinaus weitsichtig handeln.“

Dass sich die ILE-Kommunen weiterhin auf Erfolgskurs befinden, betonte auch Landrätin Christiana Steinbrügge. Erfreulich dabei zu hören: „Unsere ILE-Region ist die erfolgreichste in Niedersachsen.“ Das Entwicklungspotential werde erst recht beim Meilenstein zum Hochwasserschutz deutlich. „Alle haben an einem Strang gezogen“, dankte Steinbrügge. Dem schloss sich auch Landtagsvizepräsident Frank Oesterhelweg an, der meinte, dass die Zusage vom Umweltminister eine Nachricht sei, auf die die Bürger viele Jahre gewartet hätten. Seit 2012 hätten die Partnerschaften gemeinsam für dieses Ergebnis gearbeitet. Memmert verdeutlichte: „Neun Kommunen setzen auf Kooperation. Der Erfolg stellt sich gemeinsam ein und viele, viele Menschen außerhalb der gewöhnlichen Ortsgrenzen profitieren.“ Im Nördlichen Harzvorland mit rund 950 Quadratkilometern leben über 110.000 Menschen.