Wolfenbüttel. In Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt organisiert der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (PAD) jedes Jahr an ausgewählten Schulen das „Internationale Preisträgerprogramm“. Mit diesem Programm werden ca. 450 Schülerinnen und Schüler aus 90 Staaten als Auszeichnung für herausragende Leistungen in der deutschen Sprache zu einem vierwöchigen Besuch in die Bundesrepublik Deutschland eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 16 und 17 Jahren werden in internationalen Gruppen zu ca. 15 Personen zusammengefasst.
Der Aufenthalt beginnt mit einem fünftägigen Integrationsprogramm im Raum Köln/Bonn, an den sich ein vierzehntägiges Programm mit Familienunterbringung und Schulbesuch an deutschen Schulen anschließt. Alle Gruppen erhalten dabei sowohl getrennten Sprachunterricht als auch Gelegenheit zur Hospitation in Klassen und Kursen der gleichaltrigen Gastgeschwister (Jahrgang 9 bis 11). Anschließend erfolgt eine Studienreise mit den Schwerpunkten Berlin und München.
Am Dienstagnachmittag kamen zehn ausländische Teilnehmerinnen und Teilnehmer des PAD-Preisträgerprogramms von deutschen Auslandsschulen aus fünf verschiedenen Ländern – Benin, Elfenbeinküste, Weißrussland, Marokko und Rumänien – nach einem Kennenlernen in Raum Köln/Bonn in Wolfenbüttel an, wo sie bis zum 28. August bei Gasteltern von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Große Schule untergebracht sind.
Das Gymnasium Große Schule ist eine von nur zwei Schulen in Niedersachsen, die an dem Programm teil nimmt. In diesem Jahr sind bereits das fünte Mal Teilnehmer des Preisträgerprogramms zu Gast.
Begrüßt wurden diese am Mittwoch in der Großen Schule von der stellvertretenden Schulleiterin Sandra Feuge, nachdem sie bereits in die ersten beiden Schulstunden hineinschnuppern durften.
In einer Kennenlernrunde stellten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche alle gute Deutschkenntnisse besaßen, vor und berichteten, warum sie in ihrem Land Deutsch lernen und was ihnen in bzw. an Deutschland gefällt.
Der 16-jährige Aliaksandr aus Weißrundland berichtete beispielsweise, dass er bereits seit zehn Jahren Deutsch lernt, ihn die Architektur in Deutschland begeistert und er die Mentalität hier sehr mag.
Daria-Ioana ist 17 Jahre und kommt aus Rumänien. Sie berichtete, dass sie schon seit ihrem dritten Lebensjahr Deutsch lernt und nun zum zweiten Mal in Deutschland ist. Hierfür habe sie an verschiedenen Olympiaden teilgenommen. Sie freue sich besonders die Kultur und das Schulsystem kennenzulernen, da sie später einmal in Deutschland studieren möchte. Hier fühle sie irgendwie eine gewisse Freiheit.
Und auch die 16-jährige Valeryia aus Weißrussland möchte irgendwann in Deutschland leben und studieren weil es ihr hier so gut gefällt.
Bodio Thierry ist 17 Jahre und von der Elfenbeinküste. Er lernt seit vier Jahren Deutsch da er die Sprache sehr interessant findet. Außerdem vereist er gerne in ferne Länder und möchte daher verschiedene Sprachen können.
In einem waren sich alle zehn Teilnehmer einig: Deutschland ist ein tolles Land mit freundlichen Menschen und sie würden gerne noch einmal wieder kommen.
Im Rahmen ihres 14-tägigen Aufenthalts in Wolfenbüttel sind neben der Teilnahme am Unterricht auch verschiedene Aktivitäten und Ausflüge zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Großen Schule sowie mit der Gastfamilie geplant. So fand bereits am Mittwoch eine Stadtführung in der Wolfenbütteler Innenstadt statt, am Donnerstag ging es nach Bad Harzburg in den Kletterpark, und mit der Seilbahn auf den Burgberg für eine Wanderung. Auch ein Besuch in der Herzog-August-Bibliothek oder der Autostadt mit einer Wektour darf natürlich nicht fehlen.
Des Weiteren nehmen die Teilnehmer zusammen mit den Schülerinnen und Schülern des Medienprojekts der Großen Schule einen Film auf, der später auch den Teilnehmern als Erinnerung an ihre Zeit in Deutschland dienen soll.