Der Markt- und Mitmachtag am Sonntag zog mehrere tausend Besucher an. Unter dem Motto „So geht Dorf“ hatten Evessener, Hachumer und Gilzumer Betriebe, Vereine und Gruppen rund um die Kirche eingeladen. „Wir wollten zeigen, wie ein Dorf funktioniert“, sagte Bürgermeisterin Dunja Kreiser beim Rundgang.

Die 30 Aussteller nutzten dabei ausgiebig die Möglichkeiten, für sich und die Lebensqualität in der Gemeinde zu werben. Sie taten dies, indem sie die Besucher anfassen, ausprobieren, schmecken oder fühlen ließen. Das funktionierte auch prächtig. Lange Schlangen waren ab dem Mittag bis zum Abend keine Seltenheit an den Ständen. Doch keiner musste drängeln. Es war genau die richtige Größe. Ein Feld wurde kurzerhand zum Parkplatz. Zudem spielte das Wetter ideal mit. „Anders als bei einem klassischen Markt steht hier das Ausprobieren im Mittelpunkt“, fügte Kreiser an. „Alle, die hier etwas anbieten, haben eine Beziehung zum Dorf.“ 1.200 Einwohner hat die Gemeinde, 1.000 davon allein in Evessen. Urkundlich erwähnt erstmals um 942.

Rund ein Jahr wurde an dieser Veranstaltung geplant. Es war ein vierköpfiges Team: Klaus-Henning Terschüren, Eik Lowes, Michael Molks und Saskia Hoog. Die Idee war seit der Veranstaltung „Tag des offenen Hofes“ gereift. Dankbar äußerte sich die Bürgermeisterin gegenüber Pfarrer Martin Cachej für die Örtlichkeit. Viele Themenfelder sah man. Bagger fahren, Apfelsaft pressen, Insektenhotels bauen, Blumenkränze flechten, töpfern, und malen sind nur einige Beispiele, die sich die Menschen aus dem Speckgürtel Braunschweig/Wolfsburg überlegten. Dunja Kreiser: „Auf dem Dorf spielt man mit Stroh und ist in der Natur“, sagte sie, als der Weg genau dort vorbeiführte. Kinder tobten auf einem Berg, warfen sich mit den Halmen ab. Es waren fröhliche Bilder. Menschen, die sich mit ihrer Heimat identifizieren, in ihrem Ort engagieren und ihn mitgestalten wollen. Landrätin Christiana Steinbrügge zeigte sich auch sehr begeistert: „Ich finde das großartig, was hier auf die Beine gestellt wurde“, sagte sie und aß ein Stück Kuchen. Der wurde auch mit heimischen Produkten bereitet.

Ohnehin bietet Evessen wohl alles, was man zum Leben braucht. Umgeben von Feldern und Wäldern bietet es Ruhe am Elmrand. „Wir haben einen Bäcker, eine Käserei, einen Schlachter, einen Imker, Obstplantagen und Wirtshaus mit Kegelbahn“, zählte Kreiser auf und blickte zu den Blumensträußen der Gärtnerei. Handwerker und eine Praxis waren ebenso dabei. Mit dem Steiger eines Dachdeckers hatte man einen tollen Ausblick. Schlachtenbummler schoben sich mit erworbenen Kartoffelsäcken über den Markt. Die neue Mitfahrerhaltestelle wurde vorgestellt – hergestellt vom Einwohner Ernst Hohrenk der gleichnamigen Firma aus Cremlingen. „Sie wird nach der Veranstaltung zum Klosterhof verlagert“, verriet Kreiser. Michael Fuder vom Projekt „Auno Domo“ erzählte von der Handy-App: „Mitfahrer sollen sich schon bald über das Handy verabreden können.“ Und wer zwischendurch eine Pause brauchte, konnte sie sich auch nehmen. Unzählige klönende und staunende Gesichter saßen auf den Partybänken. Mehr als 3.000 Besucher sollen gesehen haben, wie ein Dorf funktioniert. In der Kirche fand neben dem Eröffnungsgottesdienst ein Auftritt von einem Saxophonquartett statt. Auf der Bühne trat der Kinderchor und der Allerweltschor auf. Sechs Bands spielten über den Tag verteilt. Und, und, und. Die Gemeinde Evessen hat unglaublich viel zu bieten. Der Eindruck bleibt haften!