Sie haben sich ihren (Lebens-)Traum erfüllt. Nun beginnt für die neun jungen Frauen der nächste Lebensabschnitt. Feierlich ging es am Montagabend in Salzgitter-Salder im „Gala Hof“ zu. Familien, Freunde, Partner und Kollegen waren bei der Freisprechungsfeier dabei. Alle waren festlich gekleidet, trugen tolle Kleider. Von den Kandidatinnen hatten bereits im Frühjahr drei bestanden. Sieben traten bei der Sommerprüfung an, ein Prüfling habe es nicht geschafft.  Es war die erste gemeinsame Feier nach der Fusion der beiden Friseur-Innungen, sagte Obermeisterin Susanne Dillge. Sie bat zunächst die Friseurmeisterin Monika Piskors nach vorne. 22 Jahre lang stand sie an vorderster Stelle der Salzgitter-Innung. Dillge ehrte sie mit dem Ehrenobermeisterbrief für ihre Verdienste des Berufsstandes und wünschte weiteres Wohlergehen.

Die Festrede für die frischgebackenen Gesellinnen hielt die stellvertretende Obermeisterin Esra Yakupoglu-Eren. „Schön, dass Sie den Weg bis hierhin gemeistert haben“, gratulierte sie. Viel Kraft und Energie seien investiert worden. Guten Gewissens könne man sie in die weitere berufliche Zukunft entlassen. Zugleich ermutigte sie zur Bereitschaft und Weiterbildung auch außerhalb des Salons. „Sie können für die künftigen Berufsanfänger ein Vorbild sein.“ Stets solle man nicht den empathischen Blick verlieren und auch nicht Probleme zur Seite schieben. „Schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass wir einen Großteil unserer Lebenszeit am Arbeitsplatz verbringen.“ Mit einer gesunden Portion Ehrgeiz wünschte Esra Yakupoglu-Eren beruflich und privat alles Gute.

Lehrlingswartin Sabine Tetzel sagte, dass die Lehrzeit noch lange nicht vorbei sei, auch wenn der Weg zur Berufsschule nun wegfällt. „Es ist erst der Anfang Eurer Entwicklung. Nun seid ihr im Salon auf Euch alleine gestellt.“ Sie verdeutlichte, dass man sich nun erst in der Arbeitswelt beweisen müsse. „Wer auf dem Markt Chancen haben will, muss weiterlernen.“ Der Grundstein sei gelegt, denn wer jeden Morgen gerne zur Arbeit kommt, der habe seinen Weg gefunden. Sie bat abschließend darum, die neuen Lehrlinge, die seit August dabei sind, mit an die Hand zu nehmen.

Prüfungsausschussvorsitzender Axel Mosig hoffte, dass alle auch dem Friseur-Handwerk erhalten bleiben und ermunterte, an Fortbildungen teilzunehmen. Schließlich sei die Mode im ständigen Wandel. „Was heute ‚in‘ ist, kann morgen schon wieder ‚out‘ sein.“

Altgeselle Matthias Kramer nahm alle in gewohnter Manier in den Handwerksstand auf und sagte, dass man das Ziel vor Augen nicht verlieren darf. „Sonst verliert man schnell die Richtung.“ Alle neun Friseurinnen seien nun mit Fähigkeiten ausgestattet. „In allen schlummern kreative Kräfte.“

Berufsschullehrer Stefan Stamer gratulierte ebenfalls: „Es haben alle hart gearbeitet und deshalb verdient bestanden.“ 45 Klausuren und 150 Berufsschultage lägen hinter ihnen. Er sagte am Ende, dass kein Beruf so vielseitig sei, wie der eines Friseurs. „Jeder Tag ist anders und jeder Kunde auch.“

Die neuen Friseurinnen: Zeynep Gökden (Esra Yakupoglu-Eren), Manya Straub, Saskia Fabritz, Anika Deutsch, Sherylin Rothermann (alle Friseur Klier GmbH), Kimberly Schmidt, Elif-Rukiye Erol (beide Claudia Ahrens), Sourat El Kurdi, sowie Jahrgangsbeste mit Note 1 Liliana Morale Pérez (beide Petra Schertz).