Neun Soldaten der Reservistenkameradschaft aus Hornburg/Schladen waren vom 18. bis 29. Juni dieses Jahres nach Lommel in Belgien gereist, um den dortigen deutschen Soldatenfriedhof zu pflegen. Es ist der größte in Westeuropa, auf dem über 39.000 Gefallene bestattet sind. Unter dem Kommando von Jens Kind erledigten die Reservisten, unter ihnen zwei Kraftfahrer, die verschiedensten, gärtnerischen Arbeiten, schnitten beispielsweise Gehölze, reinigten Grabsteine, pflegten Beete.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Kreisverband Wolfenbüttel, ehrte die neun Soldaten der Reservistenkameradschaft am 15. November für ihren Einsatz im kleinen Sitzungssaal der Landkreisverwaltung. Stefan Thiele, Geschäftsführer des Kreisverbandes Wolfenbüttel des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, stellte fest, es sei eine körperlich anstrengende aber auch emotional sehr anrührende Tätigkeit gewesen, für die er allen Mitwirkenden seinen herzlichen Dank aussprach, besonders da sie dafür Urlaubstage verwendeten. Es habe viele Kontakte mit den Menschen vor Ort gegeben, berichtete er weiter, sodass der Einsatz auch „diplomatische Arbeit“ gewesen sei.

Der Obergefreite Jens Kind erklärte, die gemeinsame Tätigkeit habe auch Spaß gemacht und zusammengeschweißt. Es habe allen viel zu denken gegeben, wenn sie die Inschriften der Grabsteine lasen und besonders wenn sie bemerkten, dass die Gefallenen, die teils halbe Kinder waren. Oberstleutnant Harald Nielebbock erklärte, dies sei der 9. Pflegeeinsatz gewesen. Dazu habe auch eine Kranzniederlegung an einem Ehrenmal gehört, zusammen mit Bürgern und Vertretern der Kommune in Belgien. Am Wochenende gab es dann Gelegenheit zum Kennenlernen der Umgebung. Natürlich brachten die Reservisten auch Gastgeschenke mit und sie erlebten die Menschen vor Ort als sehr freundlich. Michael Gandt,  Geschäftsführer des Kreisverbandes Braunschweig des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten, auch für das Sammeln der Spenden für die Kriegsgräberfürsorge. Er schloss mit einem aufmunternden „weiter so“. Jochen Droste,

Stabsfeldwebel a. D. und Beauftragter für die Zusammenarbeit mit den Reservisten in Niedersachsen, der auch den Einsatz vorbereitete und organisierte, erläuterte, Lommel sei der Patenfriedhof des Landes Niedersachsen. Dort fand 1953 die erste Jugendbegegnung unter dem Motto „Arbeit für den Frieden – Versöhnung über den Gräbern“ statt. Zum Abschluss bekamen die Reservisten zum Dank für ihren Einsatz Urkunden, Bücher mit vielen Fotos des Einsatzes und Dankesgeschenke überreicht.