Fröhlich eingestimmt ins neue Jahr versammelte sich gestern Vormittag die Besucherschar im großen Gemeinschaftsraum. Schnell wurde es voll, was viele als Anerkennung für die gute Arbeit des Hauses werteten. Das Senioren- und Therapiezentrum hatte zum 23. Neujahrsempfang eingeladen.

Wilhelm Kuhrt blickte vor rund 70 Vertretern aus Politik, den Bewohnern und Angehörigen, des Heimbeirates, der Presse und den zahlreichen Mitarbeitern auf das vergangene Jahr zurück. Doch auch für den Ausblick und auch ein bisschen Weitblick nutzte der Geschäftsführer diesen wohl schon traditionellen Rahmen. „Es war wieder ein sehr erfolgreiches Jahr“, freute er sich und dankte ebenso den zahlreichen Ehrenamtlichen. „Alle Herausforderungen konnten zusammen gelöst werden.“ Dafür lobte Kuhrt insbesondere Einrichtungsleiter Christoph Isermeyer, der nach seinen Worten den Job hervorragend ausführe. Deshalb sei auch die Auslastung des Hauses erfreulich: „Die Belegung liegt bei 99 Prozent. Mehr kann man sich nicht wünschen“, betonte er. Ebenfalls die MDK-Bewertungen seien durchgehend positiv. 2016 wurde mit 1,1 bewertet, 2017 mit 1,3 und 2018 mit der Note 1,2. „Die Zahlen sprechen für sich.“ Dann ging er auf die examinierte Quote ein, die bei 56 Prozent liege. Damit würde das Haus im Kreis weitestgehend an erster Stelle stehen.

Der Geschäftsführer schnitt den Anbau des Hauses an. „Wir sind dem Vorhaben einen wesentlichen Schritt näher gekommen. In diesem Jahr soll es losgehen.“ Er dankte den sechs Wohnbereichsleitern, die das Rückgrat des Hauses bilden. Er hob die vielen Feiern und Aktivitäten hervor, die der Begleitende Dienst mit der Leiterin Uta Sahr organisiert. „Wir sind bekannt für unsere Festivitäten.“ Dazu zählte er die Sommerfeste, Mitarbeiterfeste, Seniorendisko oder die Flohmärkte. Die Öffentlichkeit nehme die Termine ebenso gerne wahr. Wilhelm Kuhrt blickte daher zuversichtlich ins neue Jahr. „Ich bin sehr sorglos und beruhigt, dass auch 2019 erfolgreich sein wird“, schloss er.

Christoph Isermeyer ging erneut auf die bereits erwähnte Fachkräftequote ein. „50 Prozent werden vorgeschrieben, wir liegen darüber.“ Das Ziel sei nun die Mitarbeiter zu halten, da es in der Branche viele „Hopper“ gebe. „Das wird eine Mammutaufgabe“, verdeutlichte er. Erfreulich war zudem der Ausbildungsbereich. Waren es 2017 noch sechs Lehrlinge, wurde im vorigen Jahr auf 14 erhöht. „Das ist etwas ganz tolles. Wir befinden uns hier auf einem sehr guten Weg, selber Fachkräfte anzulernen.“ Das Haus sei laut ihm daher gut aufgestellt.

Dank sprach Isermeyer der Bewohnerin Ingetraud Heike aus für die Mitarbeit bei der Heimzeitung. Sie sei stets dem Fehlerteufel auf der Spur und lese Korrektur. Lob gab‘s für Astrid Liborius, die die tragende Kraft der Verwaltung sei. Petra Loges, stationäre Pflegedienstleiterin, habe die Gestaltung des Dienstplanes stets im Blick und der Qualitätsbeauftragte Thomas Lesnik begleite die Umstellung der Dokumentationsaufgabe, die viel Arbeit mit sich bringe. Schließlich dankte er Karin Marsch, Leiterin der Hauswirtschaft, für ihre 20-jährige Tätigkeit („Die gute Seele des Hauses.“) und dem Küchenchef Clemens Arndt, der seit 18 Jahren zum Team gehört. „Er bereitet mit hoher Motivation das Essen zu. Er ist ein großer Gewinn für das Haus.“ Ferner freute er sich über die Belegungsrate bei der Tagespflege und dankte dafür der Leiterin Sigrid Poppe. Gleiches hörte man für den Begleitenden Dienst, der ein großes Pensum an Veranstaltungen organisiere, allen voran Leiterin Uta Sahr mit ihren Stellvertreterinnen Linda Oppermann und Elina Menke.

Bürgermeister Marco Kelb zitierte eingangs Evelyn Waugh: „Die jungen Menschen von heute sollten gelegentlich daran denken, dass sie die alten Herrschaften von morgen sein werden.“ Für ihn sei die Empathie, Fachlichkeit und die Zeit am wichtigsten, die zu diesem Pflegeberuf gehören und stets diskutiert werden. Er schnitt die Bedingungen für Pflegekräfte an und erwähnte den Steuersatz, der zum neuen Jahr erhöht wurde. Er hob hervor, dass hier früh die Situationen erkannt und Schritte eingeleitet wurden. Kelb: „Ich bin daher immer wieder froh, wenn ich sehe, was hier geleistet wird. In diesem Haus schwebt ein toller Geist.“ Er wünschte allen Bewohnern schöne Tage und dankte im Namen der Gemeinde ebenso für die Unterstützung bei der 1.130-Jahrfeier am Herrenhauspark.

Heimbeiratsvorsitzender Dieter Lorenz erinnerte an den einstigen Birkenwald und den Rodelberg, der zuvor an jener Stelle war. „Das Haus ist ein Segen für uns alle, damals wie heute“, gratulierte er und erwähnte die Wahl im Oktober, bei der der Heimbeirat für zwei neue Jahre gewählt wurde. Er verdeutlichte seinen Dank für Unternehmungen, die viel Abwechslung in den Alltag bringen. „Hier wird viel Gutes erlebt und Ideen eingebracht.“ Man fühle sich geborgen und heimisch.

SPD-Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser erklärte, dass Pflege nicht nur eine Frage des Alters sei, es sei eine Frage der Zeit. „Pflege ist alltäglich und kann jeden treffen.“ Sie lobte die Examsquote, die vor allem im ländlichen Raum schwierig zu erreichen sei. Sie hofft, dass die Fachkräfte bleiben. „Der Markt ist ausgesaugt. Sie haben hier den Vorteil, dass Vertrauen da ist. Das ist ein großer Gewinn.“ Am Ende kündigte sie an, dass die Ausbildung in der Pflege künftig gebührenfrei sein soll.

Bevor Isermeyer das reichhaltige Büfett eröffnete, erwähnte er noch, dass die gesammelten Spenden an das Ambulante Kinderhospiz Süd-Ost-Niedersachsen fließen sollen. „873 Euro kamen zusammen.“ Der Spendenscheck werde zu einem späteren Zeitpunkt übergeben. Gesammelt wird auch in 2019. An wen das Geld dann geht, war noch nicht klar.