Man, war das wieder eine geile Sause! Da hat sich jeder einzelne Cent des Eintrittsgeldes doppelt und dreifach gelohnt! Die Fastnachtsgesellschaft (FGA) hats einfach drauf. Party hoch drei im Nullkommanix. Doch es ist wohl auch kein Geheimnis, dass das Rezept mit den legendären Sausen mit Michael Ullmer zusammenhängt. Der Oberkarnevalist vom Elm, eine Granate, ein Witzbold und Typ, den man einfach lieb und gerne hat. Sagenhafte vier Jahrzehnte ist er der Frontmann der FGA. Man kann nur sehr hoffen, dass der Bursche dieser Welt noch lange erhalten bleibt und er seine Lebensfreude weiterhin unters Volk bringt. Das tat er zumindest unaufhaltsam am Wochenende beim 13. Oktoberfest. Weit über 300 Partywillige – die Mehrzahl von ihnen in schicken Dirndln, kariertem blau-rotem Hemd und Lederhosen – feierten im Dorfgemeinschaftshaus bis in die frühen Morgenstunden echt bayrisch ab. Zeitweilig hatte man das Gefühl, dass der Raum aus allen Nähten platzt. Die Bayern-Sause ist längst zu einem Dauerbrenner geworden.

„Ich heiße Euch alle aus nah und fern in unserer Stadthalle zu Abbenrode willkommen“, eröffnete der Präsident am Sonnabend um kurz nach acht. Damit die Luft aus den halbe Liter Bierkrügen schneller wieder verschwand, richteten die Mitglieder eine zweite Theke ein – und trotzdem war die Schlange lang. Die Partygänger waren durstig. Ein Preußen Maß aus dem Hause des Hofbrauhauses Wolters kostete schließlich auch nur drei Euro. Das lockerte die Stimmmuskulatur. Und für den doppelten Preis schaffte der ein oder andere mit einer Grillhaxe samt Brot und Sauerkraut die Grundlage für den bevorstehenden, rauschenden Abend.

Zusammen mit Ortsbürgermeister Bernhard Brockmann war allerdings der Fassanstich wohl weniger bayrisch. „Da im letzten Jahr alle anderen die Tonne leer gesoffen haben und ich gar nichts mehr abbekam, machen wir das heute mal mit einer Dose“, hatte Ullmer die Lacher auf seiner Seite. Und so kams: „O´zapft is!“, rief Brockmann zum Prosit der Gemütlichkeit auf. Schließlich lud Ullmer noch zum Hammerschlagen ein. Eine lustige Spielrunde mit 16 Zentimeter langen Nägeln, einem Beil und Holzstamm. „Der erste, der fertig ist, geht zur Theke und bestellt die Runde. Und der letzte bezahlt sie“, legte er noch einen drauf. Saalmeister Harmut Lüer brachte es irgendwann zu später Stunde auf den Punkt: „Micha ist zweimal verheiratet. Einmal mit seiner Ingrid und einmal mit der FGA.“

In der Plattenspieler-Ecke verbarg sich übrigens DJ Maik, ein für Abbenrode wohl eher untypisches Gesicht. „Wenn Du so gut auflegst, wie Du an Beleuchtung aufgebaut hast (es waren viele bunte Lichter und Laser), kann es ja nur gut werden“, scherzte Ullmer. Doch er drückte mächtig auf die Tube, spielte gleich am Anfang den „Macarena“-Song, „Hände zum Himmel“ und den Pur-Party-Hitmix und ließ damit das Partyvolk nicht mehr vom Parkett. Kurz gesagt, völlig aus dem Häuschen rockte das überwiegend junge Publikum die Tanzfläche. Die Abbenröder haben sich in allem wieder weit übertroffen!