„Schubs mich nicht!“, „Hör auf, mich zu schubsen, mir reicht‘s!“ oder „Ich hole jetzt die Lehrerin!“ – mit diesen drei Schritten sollen die Kinder der Grundschule Schöppenstedt lernen, Konflikte im Schulalltag gewaltfrei zu lösen. Eine Woche lang haben sie sich intensiv damit auseinander gesetzt.
Die beiden Trainer Stephan Hansen-Pelzer und Jan Spicher vom Projekt „Gewaltfrei Lernen“ waren aus Berlin und Köln angereist, um die Schulungen und einen Elternabend durchzuführen, der sehr gut besucht war. Die Eltern lernten, wie wichtig es für ihre Kinder ist, Selbstbewusstsein zu zeigen, um nicht zum Opfer von Mobbing und Beleidigungen zu werden. Sie erfuhren, wie wertvoll es für eine Klasse ist, gemeinsam zu handeln, und sie lernten einige Befreiungsgriffe kennen. Alle 255 Schülerinnen und Schüler, das gesamte Lehrerkollegium sowie alle Mitarbeiter der Offenen Ganztagsschule nahmen an verschiedenen Trainingseinheiten in der Turnhalle teil.
In bewegten Unterrichtsstunden erlebten die Kinder in ihren Klassengemeinschaften neue Partnerspiele und wortstarke, gewandte Körperreaktionen für die häufigsten Konflikte. Sie lernten positive Handlungsmöglichkeiten und empfehlenswerte Verhaltensalternativen zum Ausgrenzen, Beleidigen und Schlagen kennen und übten sie gemeinsam. Gewaltfrei Lernen ist so eine sinnvoll kombinierte Schulung der Kooperationsfähigkeit und des Konfliktverhaltens. Damit diese Übungen und Handlungsalternativen nicht so schnell wieder vergessen werden, müssen sie natürlich immer wieder geübt und in Erinnerung gebracht werden. Dies soll auch in Zukunft regelmäßig in den Schulalltag integriert werden. Ein solches Projekt kostet viel Geld und ist aus dem Schulbudget nicht zu finanzieren. Nur mit großzügiger Unterstützung von mehreren Sponsoren konnte das Vorhaben verwirklicht werden.