Normalerweise findet der Saisonabschluss des Fördervereins Archäologischer Park Kaiserpfalz Werla auf der Werla statt. Doch in diesem Jahr haben sich Frank Oesterhelweg, Vorsitzender des Fördervereins Archäologischer Park Kaiserpfalz Werla und Andreas Memmert, Vorsitzender der Lenkungsgruppe, einen anderen historischen Ort für das Treffen ausgesucht: Das Dorfgemeinschaftshaus. Im Anschluss an die Versammlung, die, wie Oesterhelweg erklärte, den Zusammenhalt der Mitglieder stärken soll, aber auch als Dankeschön angesehen werden soll, folgte ein öffentlicher Vortrag des Archäologen Dr. Markus Blaich zur Architektur der Pfalz Werla.
Frank Oesterhelweg und Andreas Memmert zeigten sich angesichts der vielen Interessenten hoch erfreut. Das zeige, dass die jahrelange Arbeit und Forschung an der Kaiserpfalz Früchte trägt. Das, so erklärte Memmert eingangs, sei auch an den spürbar steigenden Besucherzahlen erkennbar. Rund 30.000 Menschen hat es im vergangenen Jahr zum Archäologischen Park Kaiserpfalz Werla gezogen. „Die Werla wird immer bekannter. Es kommen Menschen aller Couleur hierher, weil die Werla so viele verschiedene Menschen anspricht. Das ist toll und nicht mit Worten zu beschreiben“, sagt Memmert begeistert.
Dass die „neue“ Geschichte der Werla längst noch nicht zu Ende geschrieben ist, zeigt die Tatsache, dass nun ein Masterplan ausgearbeitet wurde. Dieser soll die Marschrichtung für die nächsten Jahre vorgeben. Es ist noch viel geplant, betont Frank Oesterhelweg. Doch vor allem wolle man ein Konzept haben, an dem sich auch die nächste Generation orientieren kann. Das größte Projekt des Masterplans, so viel durften Memmert und Oesterhelweg verraten, sei die Rekonstruktion des Palas. Das repräsentative Steingebäude, das sich unweit der Kernburg erhob, soll nachgebildet werden. Damit wird die einmalige Geschichte des Ortes noch greifbarer und erlebbarer, sind sich Memmert und Oesterhelweg sicher.
Wie sich die Architektur der Werla darstellte, welche Faktoren und Akteure hineinspielten, darüber berichtete Blaich am Dienstagabend. Diese Erkenntnisse seien nicht nur aus archäologischer Sicht überaus wertvoll, sondern dienen auch dazu, den vielen Besuchern ein Bild davon zu zeichnen, wie sich die Bauten zu Zeiten der Ottonen zusammensetzten.