Zum Tag der Deutschen Einheit findet im Lessingtheater ein Festakt statt. Unter dem Titel „Vom Rand der Republik in Deutschlands Mitte“ werden ab 16 Uhr Ausstellungen, Diskussionen und Vorträge geboten. 30 Jahre Grenzöffnung in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel soll Anlass dazu sein, mit Zeitzeugen und jüngeren Generationen über den Mauerfall ins Gespräch zu kommen.
„Was können wir aus dem Tag lernen? Was hat das Land seitdem bewegt?“, so Landrätin Christiana Steinbrügge, sind Fragen, die durch den Festakt am 3. Oktober aufgegriffen werden und als Auftakt zu einer Reihe von weiteren Veranstaltungen dienen sollen. Die Nähe der Stadt und des Landkreises Wolfenbüttel zur ehemaligen Grenze macht die Diskussion und die Berichterstattung über Erlebnisse und Eindrücke während und nach der Grenzöffnung von Zeitzeugen noch lebendiger. Auch Landrätin Christiana Steinbrügge erinnert sich noch gut an die Sichtbarkeit der Grenzen. Sie berichtete, dass sie noch heute den Plattenboden und Reste der alten Grenztürme an manchen Stellen im Landkreis erkenne. Und auch Bürgermeister Thomas Pink erinnert sich noch genau: „Die Grenzöffnung ist eines der größten nationalen Ereignisse, die ich miterlebt habe.“
In Redebeiträgen, Ausstellungen und Projekten verdeutlichen Zeitzeugen beim Festakt ihre Erlebnisse, Schickschale und Erinnerungen an die Grenzöffnung und die Zeit danach. Neben den offiziellen Begrüßungen durch Bürgermeister Thomas Pink und Landrätin Christiana Steinbrügge, wird es eine Gastrede von Dr. Michael Ermrich, Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes geben. Ergänzend zum Bühnenprogramm werden begleitende Ausstellungen präsentiert. In der Ausstellung „Grenzgeschichten“ vom Bildungszentrum des Landkreises werden persönliche Geschichten zur Grenzöffnung von Zeitzeugen dargestellt (Das Bildungszentrum sucht auch aktuell noch weitere Geschichten und Erinnerungen von Zeitzeugen). Die Ausstellung des Museums „Der Weg zur deutschen Einheit in Wolfenbüttel“ befasst sich mit dem „grünen Bandlauf“ der Henriette-Breymann-Gesamtschule. Die Projektpräsentation dokumentiert die Erfahrungen der Schüler, die einen besonderen Weg der Grenzerkundung bestritten haben.
Zudem wird die Ausstellung des Bürger Museums „Grenzgänger – Wolfenbütteler Lebenswege in Ost und West“ im Rahmen des Festaktes um drei Veranstaltungen erweitert. In Kooperation mit dem Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte werden zwei Filmvorführungen (1. Oktober und 29. Oktober 2019) sowie eine Diskussionsrunde (9. Januar 2020) veranstaltet. Zusätzlich werden verschiedene Rahmenveranstaltungen im Bildungszentrum angeboten. So werden beispielsweise ein Gesprächsabend, eine Schreibwerkstatt oder ein Diaabend die zum Thema stattfinden. Für musikalische Begleitung der Veranstaltung am 3. Oktober sorgt die multikulturelle Band „Revolutzajam und Globality“. „Die jungen Menschen präsentieren Freiheits- und Friedenslieder aus der ganzen Welt und sollen so die heutige Vielfalt Deutschlands veranschaulichen“, betonte Alexandra Hupp, Leiterin des Kulturbüros und des Lessingtheaters. Insgesamt soll die Veranstaltung zum Festakt die Diskussion zum Thema Grenzöffnung wieder aufnehmen und sowohl die positiven, als auch die negativen Aspekte betrachten. Anmeldungen für den Festakt werden an der Theaterkasse des Lessingtheaters entgegen genommen. Der Eintritt ist kostenlos.