Es war ein schöner Frühlingstag. Die Sonne strahlte morgens schon kräftig, am Himmel war keine Wolke zu sehen. Auf dem Altar in St. Remigius blühten gelb-rote Tulpen. Beim Gottesdienst am Sonntag nahm Franz Gondeck mit seiner Gattin Gabriele ganz vorne Platz. Ihnen wurde während des lebendigen Gottesdienstes gedankt. 25 Jahre war er im Kirchenvorstand tätig, 18 Jahre davon bekleidete er die stellvertretende Funktion.

Pastor Christoph Holstein feierte den christlichen Glauben mit vielen Besuchern. Nur wenige Plätze blieben frei. Die Begleitung an der Orgel lag in den Händen von Tobias Witt. Der junge Organist brachte die Passionszeit mit seiner Musik näher. Mit 17 Sangesbrüdern war der Männergesangverein vertreten. Die Kirchenvorstände aus Veltheim und Schulenrode richteten am Ende ihren Dank aus. Mit dabei war auch die ehemalige Pfarrerin beider Orte, Angelika Meiners.

Holstein sagte eingangs, dass sich Christen in den rund sieben Wochen vor Ostern an die 40-tägige Leidensgeschichte Jesu erinnern. „Die Passionszeit beschreibt die Verurteilung, den Verrat und die Kreuzigung.“ Am Karfreitag werde des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz gedacht. Das Kreuz beschrieb der Pfarrer in seiner Predigt als großartiges Zeichen der Liebe Gottes, es zeige den Menschen einen Weg. „Wir dürfen auf die Hilfe unseres Herren vertrauen“, fügte er hinzu. In seiner Ansprache ging er auch auf das Hin und Her des Brexits ein und meinte, dass es nur gemeinsam gehe.

Dann kamen die Wortblumen. Holstein beschrieb ihn als ein Urgestein, dessen Arbeit über den Ort hinaus sichtbar war. „Sie haben viel Erfahrung, sind einfach ein Macher“, dankte er und übergab eine Urkunde, die vom Landesbischoff unterschrieben ist. Für die Gattin gab‘s einen farbigen Strauß.

MGV-Vorsitzender Gerhard Helmsen dankte dem Ehepaar mit Wein und Blumen. Das Frühlingssingen und viele weitere Konzerte in und außerhalb der Kirche habe Franz Gondeck mit organisiert. „Das ist auch im vorigen Jahr erst wieder beim Vereinsjubiläum deutlich geworden“, lobte Helmsen. Der Kirchenvorstandsvorsitzende aus Veltheim, Lars Dittmann, sagte, dass Franz Gondeck seit 1994 für die Kirche gearbeitet habe. Zu seinen Verdiensten zähle die Glockenreparatur, die Erneuerung von elektrischen Anlagen und der Heizung. Dittmann wünschte ihm für die Zukunft viel Gesundheit.

Petra Klatte vom Kirchenvorstand aus Schulenrode erinnerte, dass er die Gestaltungsraumbildung mit eingeleitet habe. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Du hast ein Vierteljahrhundert deine ganze Kraft in den Dienst der Kirche gesteckt“, hob sie hervor. Mit klaren und ruhigen Worten sei Gondeck aufgetreten, habe gute Beziehungen zur Landeskirche, vor allem zum Bau- und  Rechnungswesen, weshalb einige Zuschüsse nach Veltheim geflossen sind. Klatte: „Eine große Rolle hat immer Gabriele gespielt. Sie hielt Dir den Rücken frei. Wir danken Euch von ganzem Herzen.“

Angelika Meiners wirkte 15 Jahre mit ihm an der Spitze. „Abschiede sind nicht einfach, das weiß ich selber.“ Zwischen beiden herrschte eine freundschaftliche Zusammenarbeit. Schon unterm früheren Pfarrer Michael Wagner habe Gondeck mitgewirkt. Nachdem er bei der Telekom vor zehn Jahren in den Ruhestand gegangen war, brachte er sich noch mehr ein. „Über 100 Protokolle hast du verfasst und warst auch Mitglied der Propsteisynode“, erklärte Meiners. 22.000 Euro habe er an Fördergeldern für die Kirchensanierung besorgt. „Du warst so oft in der Kirche, dass sogar ein Kitakind einmal fragte, ob Du hier wohnst.“ Konfirmanden habe er durch seinen Humor für die Kirche begeistern können.

Gondeck meinte dann: „Ich wollte eigentlich heimlich, still und leise gehen.“ Von dem Lob war er gerührt. Nach 25 Jahren sollte aber einfach Schluss sein. „Die Aufgaben habe ich immer als Hobby angesehen und nicht als Last“, sagte er und fügte an, dass er nicht aus der Welt sei. „Wenn Not am Mann ist, könnt ihr immer auf mich zählen.“ Mit Sekt und O-Saft wurde danach im Gemeindehaus angestoßen.