Das fünfjährige Bestehen der Okeraue wurde gestern gebührend gefeiert. Action, Spaß und Party standen dabei auf dem Programm. Von Water-Globes, über mitreißende Unterhaltung eines Animationsteams bis hin zu Party mit Cocktails und Feuerwerk. Für große und kleine Gäste, Genießer und Partypeople, Saunaschwitzer und Arschbomben-Könige war für jeden etwas dabei.

Aber das Stadtbad hatte nicht nur sein fünfjährigen Geburtstag zu feiern, sondern auch ein besonders erfolgreiches Jahr 2019. Mit 2625 Tagesgästen am 30. Juni diesen Jahres, wurde der bisherige Rekord aus 2014 übertroffen. Über 20.000 Schwimmbadgäste besuchten die Okeraue innerhalb von zehn Tagen in den letzten Juniwochen. Insgesamt seien die Besucherzahlen im diesjährigen Frühjahr auf Rekordkurs.

Der gestrige Jubiläums-Tag, mit Eintritt zum Sondertarif, lockte daher auch wieder viele Besucher aus der Umgebung ins Stadtbad. Das vielfältige Angebot begann zunächst mit rund einstündigen Technikrundgängen für alle Inte-ressierten. Den Gästen wurde zunächst die Chlorgasanlage neben dem Schwimmbad vorgestellt, um dann in das Herzstück eines jedes Schwimmbades zu gelangen: Keller, Arbeitsraum oder Maschinenraum genannt. Im vorderen Bereich des Kellers befinden sich Gas- und Wasseranschluss, Starkstromanschluss, Fundsachenraum, Elektroakustikanlage, Serverraum, Lagerraum und die Heizung. Clemens Ciecior, der den ersten Rundgang des Tages durchführte, berichtete beispielsweise, dass der Fundsachenraum bis oben gefüllt sei, da gefühlt jeder Badegast eine Sache im Schwimmbad liegen lasse. Detailliert und mit viel Anschauungsmaterial ging der Teamleiter auf die Filteranlage der Okeraue ein. Über die Überlaufroste, an dem bereits größere Gegenstände wie Badekappen aufgehalten werden, fließt das Wasser in einen Speicher, der sich unter dem Becken befindet. Der Speicher wird neben dem verschmutzten Beckenwasser mit Frischwasser gefüllt, um anschließend in eine Pumpe zu gelangen. Vor und hinter der Pumpe wird das Wasser zusätzlich mit einem Filterhilfsstoff versehen. Dieser funktioniert wie eine Art Magnet  und reinigt beispielsweise Make-up und andere kleinste Schmutzpartikel aus dem Wasser. Anschließend wird das Wasser erwärmt, desinfiziert und der PH-Wert erhöht. Auch Krankheitsviren wie Escherichia-Coli (Darmbakterien) und Legionella species (lösen beispielsweise Lungenentzündungen aus) können durch die Filteranlage gereinigt werden. 100  Kubikmeter Wasser fließen pro Stunde durch die Filteranlage, die 24 Stunden läuft. Daher weise das Wasser im Schwimmbad kontinuierlich eine gute Qualität auf. „Eigentlich entspricht dieser Zyklus dem natürlichen Wasserkreislauf der Natur, nur eben künstlich hergestellt“, berichtete Clemens Ciecior. „Das Wasser, welches dann wieder in das Schwimmbecken fließt, kann ohne Probleme getrunken werden“, erklärt er weiter und demonstriert es den Zuhörenden.

Die moderne Anlage ermögliche es dem Schwimmbad so wenig Trinkwasser und externe Wärme wie möglich zu verbrauchen und das verschmutzte Wasser wieder effektiv zu nutzen. Beispielsweise wird dem gebrauchten Duschwasser die Wärme entzogen, bevor es zur Kläranlage fließt. Damit kann schließlich das neue Duschwasser wieder erwärmt werden. Durch die innovative Anlage könnten mehrere Millionen Euro eingespart werden, berichtete Ciecior. Auch die Sicherheit der Filteranlage sei besonders hoch. Bei Hochwasser löst die Anlage beispielsweise eigenständig einen Alarm aus, der die Mitarbeiter über das Handy informiert. Zudem stellt die Anlage bei Hochwasser alle Geräte, die sich auf Bodenhöhe befinden eigenständig aus. Bisher sei eine solche Situation allerdings erst einmal vorgekommen. So war es im Jahr 2015, als es drei Tage lang stark regnete und der Keller des Freibades voll lief. Neben der Filteranlage zeigte der Teamleiter den Gästen noch die Luftpumpen, welche für diverse Geräte des Bades zuständig sind, Kontrollleuchten für jedes Becken und die Belüftungsschächte. Auch wenn die Gäste gerade mal ein Viertel der Technik gesehen hatten, wie Ciecior am Ende der Führung berichtete, fühlten sich alle Zuhörenden gut informiert.

Ab 13 Uhr startete dann die große „Zephyrus Poolparty“. Unter der Anleitung der Animationsgruppe Zephyrus erwartete die Stadtbadgäste jede Menge Spaß, Spiel und Action. Im Wasser, am Wasser und im Freien kamen Kinder, Jugendliche und Junggebliebene voll auf ihre Kosten. Seifenblasen und Wasserspritzer durchkreuzten das Schwimmbad. Einmalige Großspielgeräte zum Toben und Water-Globes ließen die Kinderherzen höher schlagen. Verschiedene Wettbewerbe für Jungen und Mädchen brachten Jubelschreie und Anfeuerungsgesänge hervor. Arschbomben-Contest, Tauziehen oder Laufmattenrennen übers Wasser brachten den Kleinen eine Riesenfreude. Umrahmt von mitreißender Musik, Nebelmaschine und ausgelassener Stimmung war der Nachmittag für alle Gäste ein Wahnsinnsevent. Auch die Saunaliebhaber kamen ordentlich ins Schwitzen. Mit fünf Überraschungs-Geburtstags-Aufgüssen wurden ihre Sinne berührt. Beim Gruselaufguss im Schwarzlicht mit anschließendem eisigen schwarzen Getränk oder Bieraufguss inklusive (alkoholfreiem) Bier konnten sich die Gäste beflügeln lassen.

Am Abend sollte dann noch ein buntes Programm mit Markus Schultze als Moderator und der Band IndieGos als musikalische Unterhaltung folgen. Mit Cocktails, Wein und Bier durfte gefeiert und getanzt werden. Den Höhepunkt des Abends sollte dann schließlich das große Feuerwerk bilden. Ein tolles Jubiläumsfest mit Spaß und Abenteuer für die ganze Familie.