Auch in diesem Jahr nimmt die Große Schule an dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (PAD) teil. Das Wolfenbütteler Gymnasium gehört damit zu einem von zwei Schulen in ganz Niedersachsen, das an diesem besonderen Programm teilnimmt. „Es ist ein großartiges Programm, das einen großen Beitrag zur Völkerverständigung leistet und ein Alleinstellungsmerkmal für unsere Schule“, erklärt Torsten Urbansky, Lehrer und Projektleiter an der Großen Schule nicht ohne Stolz. Am vergangenen Mittwoch stellten sich die Schüler, die aus Aserbaidschan, Kolumbien, Tschechien, Bulgarien und der Türkei stammen, vor.

Die Schüler zwischen 16 und 17 Jahren verbindet vor allem eines: die deutsche Sprache und Kultur. Und sie wurden als Preisträger für das Programm ausgewählt, das das Auswärtige Amt gemeinsam mit dem pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz  jedes Jahr an ausgewählten Schulen organisiert. Mit diesem Programm werden etwa 450 Schülerinnen und Schüler aus 91 Staaten als Auszeichnung für herausragende Leistungen in der deutschen Sprache zu einem vierwöchigen Besuch in die Bundesrepublik Deutschland eingeladen. Die Schüler werden in internatio-nalen Gruppen zu 15 Personen zusammengefasst. An der Großen Schule wurden in diesem Jahr 11 Schüler aufgenommen und in Familien ihrer Mitschüler untergebracht.

Der Aufenthalt begann für die Schüler, die nun zwei Wochen in Wolfenbüttel bleiben werden, am Dienstag mit einem fünftägigen Integrationsprogramm im Raum Köln/Bonn. Danach wurden sie in Wolfenbüttel empfangen und in ihren Gastfamilien untergebracht. In den kommenden Wochen werden sie in den Familien leben, die deutsche Kultur kennenlernen und ihre Sprachkenntnisse ausbauen. Alle Schüler erhalten dabei sowohl getrennten Sprachunterricht als auch Gelegenheit zur Hospitation in Klassen und Kursen der gleichaltrigen Gastgeschwister. Zum Abschluss erfolgt eine Studienreise mit den Schwerpunkten Berlin und München.

Schulleiterin Dr. Ute Krause empfing die Schüler am Mittwoch und machte deutlich, wie sehr man sich freue, so viele unterschiedliche Schüler und ihre Kulturen kennenzulernen. „Ich freue mich sehr, dass wir euch als Gäste hier an der Großen Schule begrüßen dürfen. Ihr seid fleißige und erfolgreiche Deutschlerner. Das ist sehr schön. Wir wünschen uns, dass ihr euch hier wohl fühlt, einen regen Austausch habt und auch aus eurer Heimat erzählt“, so die Schulleiterin und überreichte den Gastschülern das Jubiläums-Buch der Großen Schule.

Die Gastschüler lernen in ihren Heimatländern an staatlichen und privaten Schulen schon viele Jahre die deutsche Sprache und befassen sich intensiv mit der Kultur. „Ich lerne seit der 8. Klasse Deutsch. Ich hatte damals eine tolle Lehrerin, die uns viel über Deutschland beibrachte. Und auch von meinem Cousin habe ich viel über das Land erfahren und da habe ich mich einfach in das Land verliebt. Die deutsche Sprache ist schwer, aber  sie ist eine sehr interessante, elegante und wunderschöne Sprache. Ich würde gerne in Deutschland studieren“, erzählt Mahammad aus Aserbaidschan, der dort eine Privatschule besucht.

Und auch die 17-jährige Rana ist ganz begeistert von Deutschland. Sie war schon viele Male hier, aber noch nie in Wolfenbüttel. „Deutschland bietet sehr viele Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln und zu lernen, als die Türkei. Ich bin sehr motiviert, hier einmal zu studieren, zu leben und zu arbeiten“, sagt sie.

Auf die Schüler warten nun zwei spannende Wochen mit vielen Aktivitäten und Unterrichtsstunden an der Großen Schule. Verständigungsprobleme dürfte es da kaum geben – alle Gastschüler sprechen ganz hervorragend Deutsch und verständigen sich auch untereinander in deutscher Sprache. Begleitet werden sie während ihres Aufenthalts auch von Max Rahmsdorf. Der Schüler der Großen Schule ist Begegnungsschüler und bildet das Bindeglied zwischen den einzelnen Akteuren. Er freut sich riesig auf seine Aufgabe. „Wir können uns als Große Schule wirklich freuen, dass wir Teil des Programms sind und unsere Schule, Wolfenbüttel und unser Land repräsentieren können. Es ist ein wirklich cooles Programm und ich freue mich, mit den Gastschülern mein Land mit anderen Augen zu sehen“, sagt er und kann sich vorstellen, später einmal Reiseleiter-Assistent für das Projekt zu werden.