Erstmals wurde die Jahreshauptversammlung nicht in der Feuerwache, sondern in der Lindenhalle durchgeführt. Ein Grund dafür war, dass viele fördernde Mitglieder eingeladen wurden. 85 anwesende stimmberechtigten Wehrmitglieder nahmen an der Versammlung teil.

Begrüßen konnte der Ortsbrandmeister Kurt Jakobi weitere Gäste aus Rat und Verwaltung der Stadt Wolfenbüttel. Nach einem Gedenken an die verstorbenen Feuerwehrkameraden, die während der Schneekatastrophe im Süden der Bundesrepublik ihr Leben verloren hatten, sprach Bürgermeister Thomas Pink die ersten Grußworte.

Es war offen erkennbar, dass er zu seiner Feuerwehr steht. Bei mehreren größeren Einsätzen, in denen er das Tun und Wirken der Kameraden miterlebte, hinterließen bei ihm starke Eindrücke. Nochmals machte er deutlich, dass er als Bürgermeister dieser Stadt keine Beleidigungen, Behinderungen oder Angriffe auf Hilfskräfte duldet. Jede ihm bekannt gewordene Verfehlung wird er mit den rechtstaatlichen Mittel verfolgen. Eine Gewalt ist und bleibt in der Stadt unerwünscht. Die Feuerwehr ist ein fester Bestandteilt der Stadtgesellschaft und es erfüllt ihn mit Stolz, dass die Wehr eine Sicherheit vermittelt und stets da ist, wann und wo sie gebraucht wird. Eine persönliche Zuwendung von ihm und seiner Frau übergab er abschließend dem Ortsbrandmeister. Kreisbrandmeister Tobias Thurau gratulierte der Stadtwehr zu dem im vergangenen Jahr erhaltenen Sonderpreis „Wolfenbütteler des Jahres“. Als Symbol der Anerkennung und der Wertschätzung erhielt der Kreisbrandmeister von der Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung für jedes aktive Feuerwehrmitglied eine Sonderedition einer Likörflasche. Diese ließ er zum Abschluss der Versammlung verteilen.

Voll und ganz unterstützte er die Aussagen des Bürgermeisters. Für den Kreisbrandmeister ist immer wieder positiv erkennbar, dass Rat und Verwaltung eindrucksvoll hinter ihrer Feuerwehr stehen. Ein großes geplantes Ereignis wirft 2019 seinen Schatten voraus. Der Landesvorentscheid der Feuerwehrwettbewerbe wird im September in Wolfenbüttel stattfinden. Austragungsort wird der Rathausplatz und die Innenstadt sein.

Erfreut waren alle Anwesenden, als Daniel Gärtner von der Öffentlichen Versicherung spontan auf die Rednertribüne kam und einen Scheck in Höhe von 1.800 Euro überreichte. Ein Zeichen des Dankes und der regionalen Verbundenheit der Öffentlichen Versicherung zu den Feuwehren.

14 Monate ist der neue Stadtbranmeister Olaf Glaeske mit seinem Stellvertreter Marco Dickhut im Amt. Bevor Glaeske mit launischen und humorvollen Worten den Tätigkeitsbericht der gesamten Wehren der Stadt abgab, wurde er noch einmal ernst. Beide Führungskräfte haben es sich zur unumkehrbaren Aufgabe gemacht, das Wir-Gefühl unter allen Stadtwehren umzusetzen. Jeder Kamerad und jede Kameradin ist dazu aufgerufen. Klare Worte an die Versammlung. Kritisch mussten Glaeske und Dickhut erkennen, dass dieses Ziel noch nicht vollständig erreicht ist. Ein Appell daher an alle, sich dieser Aufgabe anzunehmen.

Der Jahresbericht 2018 des Stadtbrandmeisters: 1097 Einsätze gab es für die elf Wehren der Stadt. 35 Prozent davon waren Brandeinsätze, 47 Prozent betrafen Hilfeleistungen jeglicher Art. Brandsicherheitswachen machten 18 Prozent aus. Die restlichen 5 Prozent entfiel auf Fehlalarme. Diese wurden vornehmlich durch automatische Brand- und Warnmeldeanlagen ausgelöst.

Der dramatischte Einsatz war der Großbrand an der Zickerickstraße. Auch wenn mehrere Menschen gerettet werden konnten, bleibt es für die Feuerwehr belastend, dass ein Mann während der Rettung ums Leben gekommen ist. Abschließend machte der Stadtbrandmeister deutlich, dass der teilweise in Kritik geratenen Feuerwehr absolut kein Fehlverhalten vorzuwerfen ist. Es bestand zu keinem Zeitpunkt seitens der Polizei und der Staatsanwalt ein Anhaltspunkt für Ermittlungen gegen die Feuerwehr.

Dem Stadtbrandmeister unterstehen 475 Mitglieder (76 Frauen) in den Einsatzabteilungen. 142 Mitglieder weisen die Jugendfeuerwehren und 131 Mitglieder die Kinderfeuerwehren auf. Stolz macht es ihn, dass 156 Kameraden in den Altersgruppen dabei sind. Auch hier wird der Zusammenhalt ortsübergreifen gepflegt. Zu den Diensten und Einsätzen wurden 79.574 Stunden von den Wehrangehörigen absolviert.

Gänsehaut pur war das für ihn überraschende Ergebnis und die Bekanntgabe des Sonderpreises „Wolfenbütteler des Jahres“ der Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung. Völlig unerwartet konnte er am 22. Oktober 2018 diese Auszeichnung für seine Feuerwehren entgegennehmen.  Für die Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel (Kernstadt), gab im Anschluss Ortsbrandmeister Kurt Jakobi seinen Jahresbericht. Viele Einsatztätigkeiten ähnelten dem Bericht des Stadtbrandmeisters. Neben den Sturmeinsätzen im Januar führte der heiße Sommer vermehrt zu Flächenbränden. Weiterhin unterstützte die Feuerwehr die Städtischen Betriebe beim Bewässern der Bäume im Stadtgebiet. Gesellschaftlich war die Feuerwehr beim Altstadtfest und dem gut besuchten Fackel- und Laternenumzug vertreten.

Obwohl die Zahl der fördernden Mitglieder gestiegen ist, sank die Anzahl der Mitglieder der Einsatzabteilung. Aus den unterschiedlichsten Gründen mussten Mitgliederabgänge verzeichnet werden. Während im Jahr 2017 noch 142 Mitglieder im Einsatzdienst waren, standen 2018 nur noch 132 Mitglieder bereit. Offfensichtlich, so die Aussage des Ortsbrandmeisters, hat sich der oder die Andere anfangs den zeitlichen Aufwand und die Belastung etwas anders vorgestellt. Im Jahr 2018 hat die Ortswehr 216 Brandeinsätze, 357 Hilfeleistungen und 117 Brandsicherheitswachen geleistet. Eine Steigerung um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zählt man sämtliche Dienst- und Einsatzstufen zusammen, wurden von allen Mitgliedern 27.777 Stunden getätigt.

Nachdenklich stimmt dem Ortsbrandmeister immer wieder die hohe Zahl der Notfall-Türöffnungen. Bei Alarmen mit dem Stichwort „Hilflose Person hinter verschlossener Tür“ befinden sich häufig vereinsamte Menschen unbemerkt und hilflos tagelang in ihrer Wohnung. Ein wachsendes Problem unserer anonymisierten Gesellschaft. Nach dem Jahresbericht des Ortsbrandmeister betrug die Mitgliederzahl der Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel, am 31. Dezember 2018: 132 Mitglieder der Einsatzabteilung, 20 Mitglieder der Altersabteilung, 21 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Als Höhepunkt dieser von vielen Teilnehmer als sehr lang empfundenen Jahreshauptversammlung konnte erst nach 22.15 Uhr der Tagesordnungspunkt „Beförderungen und Ehrungen“ durchgeführt werden. Durch den Ortsbrandmeister wurden folgende anwesenden Kameraden befördert: zum Feuerwehrmann: Patricia Beigel, Felix Zimmermann und Gabriele Hellmund, zum Oberfeuerwehrmann: Fabio Köchig, Alexander Ludwig und Sarah Pförtner, zum Hauptfeuerwehrmann: Florian Berten, Nicole Stein, Jessica Strömel, zum Ersten Hauptfeuerwehrmann: Kai Strömel und Mareike Hecht.

Durch den Stadtbrandmeister wurden folgende anwesende Kameraden befördert: zum Löschmeister: Benjamin Müller-Bernhard, zum Oberlöschmeister: Lars Marwardt als Stadtausbildungsleiter, zum Brandmeister: Tobias Hecht, zum Oberbrandmeister: Carsten Franke als Gerätewart.

Vom Kreisbrandmeister wurden für längjährige Dienste in der Feuerwehr mit der Verdienstmedaillie des Landes Niedersachsen ausgezeichnet und geehrt: 25 Jahre: Corinna Frobart, Kai Zahlmann, Nils Vollmer, Dirk Steffens, Mareike Hecht, Nicola Paulsen. 40 Jahre: Michael Koglin, Christian Frobart.