Endlich war gestern der große Tag in Klein Flöthe da, der in der Geschichte des Dorfes einen besonderen Platz in der Chronik finden soll. Rund 300 Personen wohnten der Einweihungsfeier bei. Propst Ralf Ohainski segnete nach seiner Andacht das neu errichtete Feuerwehr-Gerätehaus mit Dankes- und Glückwunschworten für die Zukunft.

Begonnen haben die großen Eigenleistungen der Mitglieder der Feuerwehr Klein Flöthe mit den Vorbereitungen am Grundstück, dem Rückbau des Fußballplatzes, dem Fällen und Roden von Bäumen und Sträuchern im Februar 2016 für den Neubau. „Nachdem der Rohbau erstellt war, setzten die großen Eigenleistungen ein“, erklärte rückschauend Pierre Puscher als stellvertretender Ortsbrandmeister. „Wir alle sind stolz auf diese Leistungen“, ergänzte Ortsbrandmeister Hannes Bartels voller Dank. „Wir haben bis zum Tag der heutigen Einweihung an 181 Tagen genau 4.190 Stunden Arbeit am Feuerwehrhaus geleistet“, verkündete er. Das entspricht einer täglichen Arbeitsleistung von 23,1 Stunden. „Durchschnittlich waren täglich von Montag bis Sonntag fünf Kameraden rund vier Stunden an dem Neubau beschäftigt. Das ist eine Spitzenleistung“, lobte Puscher.

„Die erbrachten Eigenleistungen sind mehr als beispielhaft in der Geschichte unserer Feuerwehr. Ein sehr gelungenes und durchdachtes, zukunftweisendes Gebäude, das nach vielen Hürden politisch und planungstechnisch durch den ehemaligen Gemeindebrandmeister und Architekt Tobias Thurau heute präsentiert wird. „Bautechnisch wurde das Gebäude normgerecht und nach Forderungen der Feuerwehrunfallkasse durch die Samtgemeinde Oderwald mit der Unterstützung der Gemeinde Flöthe und viel Eigenleistung durch aktive, fördernde Kameraden erbaut“, machten Hannes Bartels und Pierre Puscher weiter deutlich. Es gibt keinen Vergleich zum alten 1949 erbauten Gerätehaus des Dorfes.

„In dem alten Gerätehaus mit dem Schlauchturm war unsere Wehr mit aktuell 38 aktiven Mitgliedern. Dort gab es eine Garage und einen Umkleideraum mit einer Gesamtgröße von 40 Quadratmetern. Aber das ist nun Geschichte“, fügten sie hinzu. Nun gibt es ein Gebäude mit zwei normgerechten Stellplätzen und allen erforderlichen Räume einer modernen Freiwilligen Feuerwehr mit einer Fläche von 416 Quadratmetern. „Vor etwas mehr als acht Jahren verständigten sich Vertreter von Politik, Verwaltung und der Feuerwehren darauf, sich ernsthaft mit der Lösung dieses Problems auseinander zu setzen“, betonte rückschauend der Oderwald-Samtgemeindebürgermeister Marc Lohmann. Erste Kostenschätzungen beliefen sich auf 400.000 Euro. „In fünf durchweg lebhaften und emotionalen Sitzungen wurde das Konzept für den Neubau erarbeitet“, betonte Lohmann.

2017 wurde schlussendlich der finale Bauantrag beim Landkreis Wolfenbüttel als zuständige Baugenehmigungsbehörde eingereicht. „Am 18. Oktober 2017 feierten wir den ersten Spatenstich, am 8. März 2018 das Richtfest. Heute nach der Abnahme der Baumaßnahme durch den Landkreis Wolfenbüttel begehen wir die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses, dessen Gesamtkosten rund 815.000 Euro betragen“, verkündete Lohmann.  „Ein guter Tag für Flöthe und insbesondere für den Ortsteil Klein Flöthe“, betonte Bürgermeister Hans-Dieter Bassy. Für den Neubau haben sich damals Uwe Kalb von der SPD und Bernhard Bötel von der CDU stark gemacht, ohne die beiden hätte es einen Neubau nicht gegeben, erinnerte der Bürgermeister.

„Wir haben das Baugrundstück zur Verfügung gestellt, der Rat der Gemeinde Flöthe hat weiter einen Finanzzuschuss von 25.000 Euro für die Hallenerweiterung des neuen Gerätehauses bereitgestellt“, erklärte Bassy weiter. Rund zwei Stunden dauerte es, bis alle Redner ihre Grußworte beendeten. Zum Hauptlöschmeister wurde Manuel Beims befördert, seit nunmehr 60 Jahren ist Richard Achilles in dieser Feuerwehr. Einen Baum zur Erinnerung pflanzten am Gerätehaus Oliver Ganzauer, Marc Lohmann und Hans-Dieter Bassy. Bis in den späten Abend hin sollte der Tag gefeiert werden, bei dem es fast nur Höhepunkte gab. Der große Dank des Ortsbrandmeisters galt allen, die sich an diesem denkwürdigen Tag zum Gelingen einbrachten.