Auch dieses Jahr, nun bereits zum siebten Mal , nahm das Städtische Klinikum Wolfenbüttel am bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“ teil.
Etwa 23 Millionen Deutsche (28 Prozent) berichten über chronische Schmerzen. Bei fast allen sind diese nicht durch Tumorerkrankungen hervorgerufen. Bei sechs Millionen von ihnen sind die chronischen Schmerzen so deutlich ausgeprägt, dass sie sich im Alltag und im Berufsleben beeinträchtigt fühlen. Die Zahl derer, die unter chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzen und unter damit assoziierten psychischen Beeinträchtigungen leiden, liegt in Deutschland bei 2,2 Millionen. Die Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland ist jedoch lückenhaft. Information, Beratung und Aufklärung der Patienten waren daher die Ziele des 8. Bundesweiten „Aktionstags gegen den Schmerz“.
Der deutschlandweite „Aktionstag gegen den Schmerz“ wurde unter anderen unterstützt von folgenden Organisationen:
• Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD)
• Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI)
• Deutsche Gesellschaft für psychologische Schmerztherapie und -forschung e.V.(DGPSF)
• Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.(DGS)
• Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.(DMKG)
• Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
• Deutsche Schmerzliga e.V.
• Deutsche Schmerzstiftung
Am gestrigen Dienstag standen von 10 bis 12 Uhr im Foyer des Klinikums Wolfenbüttel Dr. med. Nils Beiser (Leiter Schmerzmedizin und Facharzt für Anästhesiologie), Elfi Ebrecht (Psychologische Psychotherapeutin) und Jasmine Rudolf-Grießler (get-ergo, Abteilungsleiterin Erwachsenenbehandlung) interessierten Besuchern für Fragen zur Schmerztherapie gern zur Verfügung.
Schmerzen haben eigentlich die Funktion, uns vor Schäden zu schützen. Als Beispiel: Nachdem sich ein Bandscheibenvorfall langsam zurückgebildet hat, schmerzt er dennoch weiter. Die Pille vom Arzt oder die Krankengymnastik hilft nicht wirklich. Jetzt sollte „multimodal“ behandelt werden, so die Aussage von Dr. med. Nils Beiser (Leiter Schmerzmedizin im Klinikum Wolfenbüttel). Das bedeutet: eine Therapie sollte erfolgen, die nach Absprache von verschiedenen Disziplinen wie Medizin, Psychologie, Physio- und Ergotherapie durchgeführt wird.
Das Städtische Klinikum bietet in diesem Rahmen eine multimodale stationäre Schmerztherapie an, wobei 3 der folgenden Aufnahmekriterien zutreffen müssen:
• vorhandene oder drohende Beeinträchtigung der Lebensqualität oder der Arbeitsfähigkeit (mehr als 6 Wochen)
• Eindimensionale Schmerztherapien haben nicht geholfen
• Medikamentenabhängigkeit oder -Fehlgebrauch
• psychische Symptome
• körperliche Begleiterkrankungen
Dem möglichen stationären Aufenthalt, der zwischen 11 und 17 Tagen beträgt, geht für Schmerzpatienten das Ausfüllen eines Fragebogens mit dem Hausarzt voraus. Die grundlegenden Bausteine jeder Behandlung sind:
• ärztliche Therapie
• psychologische Therapie
• Physio- und Ergotherapie
• Entspannungsverfahren.