Irgendwie ist die Ortswehr bei so vielen Dingen ganz vorne mit dabei: Beim Feiern und Löschen, bei der Mitgliederzahl und den Wettbewerben. Ihre Mitglieder sind Musterbeispiele für Ehrenamtliche. Am Wochenende stand der halbrunde Geburtstag an. Das 145-jährige Bestehen wurde intern in der Turnhalle begangen. An fünf langen Tischreihen saßen über 200 Mitglieder. „Ich freue mich, dass es so voll geworden ist“, begrüßte Ortsbrandmeister Frank Denecke und dankte den Schützen, die den Thekendienst übernahmen. Erfreulich sei, dass die Wehr bald die 300-Mitglieder-Marke knacke. Um allen einmal etwas zurück zu geben, rollten sie den roten Teppich aus. „Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken“, sagte er. Ohnehin kam der Eindruck auf, dass keine Kosten und Mühen gescheut wurden. Die Schandelaher hatten Bock zum Feiern, Klönen, Essen und Trinken. Für Letzteres standen 750 Liter aus dem Braunschweiger Hofbrauhaus bereit. Da man auch beim Aufbau länger saß (man munkelte wohl bis nach Mitternacht), orderten sie noch einmal 100 Liter. „Lieber 100 Liter zu viel als ein Liter zu wenig“, rief Denecke der Gästeschar zu und erntete Lacher.

Detlef Kaatz gratulierte: „Ihr feiert heute Euch selbst.“ 145 Jahre sei eine lange Zeit, in der Bürgern Sicherheit gegeben werde. „Es ist das Wichtigste, was sich Menschen wünschen.“ Der Bürgermeister dankte auch Jens Hauffe für seinen Einsatz in der Jugendfeuerwehr. „Hier wird ordentliche Arbeit geleistet.“ Dann riss er einen Knackpunkt an. „Ihr habt gut ausgebildete Kräfte, modernes Gerät und Fahrzeuge. Das einzige was fehlt, ist ein modernes Gerätehaushaus“, erklärte er. Das vorhandene sei aus den 70ern. Mannschaft und Gerät seien gewachsen, das Haus jedoch nicht. Kaatz machte Mut: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Es gebe zwar ein Grundstück, das sei laut ihm aber nicht optimal. Daher wolle man einen Nahversorger ansiedeln und mit dem gemeinsam eine Lösung herbeiführen. Der Verwaltungschef beschwichtigte: „Ende des Jahres haben wir eine Entscheidung.“ Ortsbürgermeisterin Ute Widow fasste sich darauf kurz: „Ich halte keine große Rede, ich gratuliere Euch und hier habt Ihr das Flachgeschenk.“ Dann war Tobias Thurau dran. Er gab zu, die Einladung stellte ihn vor eine Herausforderung. „Man kennt mich ja nur in Uniform. Heute bin ich in Zivil hier, so wie es in der Einladung steht“, scherzte der Kreisbrandmeister und erinnerte: „Wir müssen auch an die besonnenen und beherzten Männer von damals denken, die die Ortswehr gründeten.“ Dank richtete er an die Partner für den selbstlosen Einsatz. Weitere Stichwörter waren Verlässlichkeit, Beständigkeit, Tradition und Kameradschaft. „Ihr habt von allem reichlich“, so Thurau und holte eine Urkunde raus. „Frank Denecke hat die Ortswehr maßgeblich gestaltet. Er ist jemand, der deutliche und klare Worte findet, jedoch immer Kamerad geblieben ist.“ Thurau ehrte ihn mit der silbernen Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes. Der antwortete prompt: „Mensch, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich bin echt gerührt.“ Als Dank gingen die ersten 50 Liter auf Deneckes Deckel. Gemeindebrandmeister Marcus Peters: „Die Ortswehr ist kerngesund. Ihr zählt im Landkreis und im Land mit zur Spitze. Ich bin mit Eurer Arbeit sehr zufrieden.“ Speziell dankte er auch Denecke, der seit zwölf Jahren das Amt bekleidet. Davor war er viele Jahre Stellvertreter. Bei den Wahlen im Januar soll für ihn Schluss sein. Seine Erfolge hatten zentrale Bedeutung. 

Schließlich knurrten die Mägen, die Schlachterei Fuchs servierte: Hähnchen, Krustenbraten, Gratin, Salzkartoffeln, Sauerkraut, Gemüse und Schwarte – das Wasser lief allen im Mund zusammen. Einen Auftritt gab‘s später noch von den Cheerleadern. DJ Tho erhöhte irgendwann die Lautstärke, lockte mit dem Pur-Party-Hitmix gleich die ersten Paare aufs Parkett. Die Newcomer-Liveband „Oder so“ übernahm abends nur kurz, schenkte den Rockfans Gehör, ehe die Schlagermusik wieder mehr die Tanzfläche füllte. Die Sause ging übrigens, wie zu erwarten war, bis zum Morgengrauen.