Knotenkunde, Zeltlager, Kanutouren, Seifenkistenrennen oder Stockbrotbacken … Wer bei den Pfadfindern dabei ist, dem wird jede Menge Abenteuerspaß geboten.

Traditionspflege steht an der Tagesordnung von Gruppenstunden und Fahrten. „Bei uns kommt gewiss keine Langeweile auf“, bekräftigte Torsten Gottsmann, Stammesvorsitzender „Heilig Kreuz“. Am Sonntag besuchten wir den Stamm auf ihrem Grundstück an der katholischen Kirche. Mitglieder und Eltern waren beim Packen für das nächste Zeltlager. Am Freitag reisen sie nach Lehnin bei Brandenburg, bauen dort ihre Kohten und Jurten als Gemeinschaftsunterkünfte an einem See übers Wochenende auf. Nervenkitzel ist da vorprogrammiert. Boote, Pfannen, Schwedenstühle, Spaten und das Wappen – alles verstauten sie in einem Anhänger.

„Unser Stamm wurde am 18.11.1990 gegründet“, zeigte Gottsmann auf einer Urkunde. An der Wand hing auch eine Karte mit allen Pfadfinder-Stämmen der Bundesrepublik. „Mit einigen stehen wir in Kontakt“, ergänzte sein Stellvertreter Jens Weichelt. Stammesfreundschaften bestehen vor allem mit jenen aus Celle und Gifhorn, aber auch seit 1997 zu Pfadfindern aus Polkowice, der Patenstadt der Gemeinde Sickte.

In Veltheim gibt es zwei Gruppen. „Bei den Wölflingen können Sieben- bis Zehnjährige mitmachen“, so Gottsmann. Alle vier Wochen findet ihr Treffen statt (7. September, 18. Oktober, 1. November und 6. Dezember, je 17 Uhr). „Bei den Jungpfadfindern können die Zehn- bis Zwölfjährigen mitmachen.“ Sie treffen sich in den geraden Wochen freitags ab 17 Uhr. „Eine dritte Gruppe für Ältere bauen wir aktuell auf.“ 36 Mitglieder zählt der Stamm „Heilig Kreuz“. Christian Kupka als Leiter der Wölflinge unternahm mit seinen Mädchen und Jungen zuletzt Fahrradtouren, brachte mit ihnen die Seifenkiste in Schuss. „Geocaching und Geländespiele in den Herzogsbergen stehen dieses Jahr noch auf dem Programm“, sagte er.

Martin Wegener zählt seit über zwei Jahren zu seiner Gruppe. Er hat beim Stamm neue Freunde gefunden und findet vor allem das Kanadier-Bootfahren bei den jährlichen Camps cool. „Ich habe gelernt, wie ich solch ein Boot lenken muss“, sagte der Neunjährige. Marlene Bothe hatte Spaß beim Wandern im Harz oder auch in der Weihnachtsbäckerei. „Spannend find ich auch die Knotenkunde bei den Zelten“, erzählte die 14-Jährige.

Wer sich bei ihnen anschließt, erhält kurz darauf seine eigene Pfadfinderkluft, bestehend aus einem Hemd mit verschiedenen Abzeichen, Wappen und Symbolen sowie einem Halstuch, dessen Farben verschiedene Fähigkeiten charakterisiert, die man im Laufe der Jahre erlernt.

Am Sonnabend, 7. September, öffnet der Stamm von 14 bis 17 Uhr seine Türen. „Wir sind hier eine tolle Gemeinschaft, wollen unsere Arbeit präsentieren und Mitglieder gewinnen“, fügte Gottsmann hinzu. Dazu wollen sie Fotos ausstellen, mit interessierten Kindern Kohten und Jurten aufbauen, Wikinger-Schach und Boccia spielen. Ebenfalls soll über der Feuerschale das Stockbrot knusprig braun werden.