Bei den schwülen Temperaturen brauchten die Mitglieder wohl noch mehr Atem als sonst, um aus den Instrumenten Töne herauszubekommen. Der Posaunenchor hatte für Sonntagabend in den Schlosspark der Familie von Veltheim eingeladen. Trotz der vielen schattenspendenden Bäume war es eine schweißtreibende Veranstaltung. Mancher Besucher versuchte, mit einem Fächer Luft ins Gesicht zu wedeln.
Vor dem Palmenhaus, das für viele mittlerweile auch als Hochzeitskulisse bekannt ist, baute sich der Chor im Halbkreis auf. Es war ein gewaltiger Blechklang, der über die Ortschaft und den Englischen Garten ertönte. Die 15 Blechbläser hatten bereits zum vierten Mal ins Grüne eingeladen. „Auf dem Programm stehen Lieblingslieder aus der 55-jährigen Chorgeschichte“, erklärte Angelika Heimbs, die sich mit Cilly von der Fecht beim Dirigieren abwechselte. Zuletzt gab es vor drei Jahren ein Konzert in dem Park. 1963 hatte Klaus Renner mit 18 Konfirmanden den Posaunenchor gegründet.
Kirchenvorstandsvorsitzende Carola Wilhelms begrüßte rund 100 Besucher. Einige von ihnen nahmen auf dem Rasen Platz. Ein paar Kinder kletterten auf einen zwei Meter dicken Baumstamm, lauschten von dort den Melodien. „Schön, dass Sie den Weg trotz der tropischen Verhältnisse hierher gefunden haben“, sagte Wilhelms. Der erste Teil war als Andacht gestaltet. „Ich sing dir mein Lied“ und „Gib uns Frieden jeden Tag“ zählten zu den vier Chorälen, bei denen die Gemeinde auch mit-sang. Die Vorsitzende nutzte auch die Gelegenheit, um über die Gestaltungsraumbildung zu informieren. Seit dem 1. Juli gibt es nun die Neuordnung. „,12 Apostel‘ heißt die Region und besteht jetzt aus acht Gemeinden und fünf Pfarrstellen“, erklärte Wilhelms. Andere Religionszugehörigkeiten und auch Kirchenaustritte seien Gründe für die Strukturveränderungen in der Propstei. Mit dem Vaterunser und der Kollekte für die Arbeit der Musiker endete die Andacht.
Die zweite Hälfte war in Jahrzehnte unterteilt. Die Mitglieder suchten ihre Titel aus, mit denen sie in der Zeit besonders viel verbanden. Stücke vom jüngeren Komponisten Traugott Fünfgeld gehörten dazu, die mit den Trompeten, Posaunen und der einen Tuba voll zur Geltung kamen. „Eye oft he tiger“ und „Streets of London“ standen übrigens auch auf dem Liederzettel. Schwungvoll und peppig brachten sie die 13 Lieder rüber. Mit zwei Zugaben entließ der Chor sein Publikum. Im Anschluss sprachen die Mitglieder eine Einladung zu Imbiss und Getränk aus. Die Übungsabende finden freitags ab 20 Uhr im Gemeindehaus statt.