Am Ende waren irgendwie alle glücklich. Wie es sich für eine Komödie gehört. Aber der Weg zum Glück war turbulent, ereignisreich und mitunter chaotisch. Salz on Stage“ brachte am Wochenende die letzten beiden Vorstellungen des von Nastassja Martini entwickelten und der gesamten Laientheatergruppe in den Dialogen vervollständigten und modellierten Stückes auf die Bühne. Das Sportheim Salzdahlum war zum dritten Mal ausverkauft, und viele Kartenwünsche blieben unerfüllt. Die Aufführungen der Gruppe werden langsam „Kult“.

Der etwas hektische und leicht verwirrte Chefarzt Dr. Wolfgang (Ralf Jarecki) bestellt seine Mitarbeiter Hausmeister Harry (Gunnar Markgraf), der alles reparieren kann aber auch jedes Gerücht innerhalb der Klinik kennt, Yoga-Jana (Karola Jarecki), die sich um die „soziale Mitte“ sorgt und die in den Chefarzt verliebte, etwas naive Schwester Susi (Heike Overwin) zum Rapport.

Die Klinik steht vor dem Ruin. Es müssen dringend Sparmaßnahmen und kreative Ideen zur Rettung her. Die größte Hoffnung setzt der Chefarzt allerdings auf eine Spende der angeblich großzügigen, adligen Charlotte – Leonie von Brixen (Siggi Siemund), die sich in der Klinik angekündigt hat. Um sie will er sich ganz persönlich kümmern. Mit deren und dem Eintreffen der übrigen Gäste nimmt das Stück dann richtig „Fahrt“ auf. Da ist Fünflings-Fritz (Fabian Markgraf), der sich vom Stress mit seinen Fünflingen Zuhause, deren Namen alle mit „F“ beginnen und die er im Laufe des Abends immer wieder zu erinnern versucht. Peggy (Silvia Markgraf), die sich von der Kur Impulse für ihr kriselndes Eheleben verspricht und Bernie (Hendrik Schaaf), ihr Mann, der sich angeblich auf Geschäftsreise befindet und den sie zu einer Biggi mutiert völlig entgeistert hier wiedersieht. Schließlich die etwas verpeilte Langzeit-Patientin Tina (Monika Schulz), die sich schon als Therapeutin fühlt, alle mit ihren Glückssternchen nervt und ein Verhältnis mit Harry hat. („ Harry mein Hengst“-„Tina mein Täubchen“).

Doch alle Maßnahmen, seien es die kostenlosen aber auch sinnfreien Therapiestunden von Tina, Sitz-Yoga von Jana und der Verkauf ihrer zugehörigen Poster für satte 50 Euro oder die mit reichlich Alkohol versehenen Smoothies von Schwester Susi (Smoothie-Susi) bringen nicht genug für die Klinikrettung. Hausmeister Harry halbiert die Duftkugeln fürs WC. Auch das hilft nicht. Das endgültige Ende der Klinik scheint gekommen als herauskommt, dass Charlotte-Leonie von Brixen sich finanziell ordentlich verhoben hat und nur noch den adligen Namen und das entsprechende Auftreten vor sich herträgt. Doch das Schicksal meint es gut mit allen Beteiligten. Tina hatte ein Lottospiel organisiert, Biggi den Schein abgegeben und kommt schließlich mit der Sensationsnachricht: 5,2 Millionen Gewin !

Die adlige Charlotte will ihren Anteil ausgezahlt bekommen um in „ihre Gesellschaft“ zurückzukehren, Peggy möchte ihren zur Frau mutierten Mann besser nicht wiedersehen und mit dem Geld nach Hawaii. Alle anderen überlassen ihren Anteil der Klinik in der sie sich so wohl gefühlt haben. Dr. Wolfgang ist überglücklich, macht im Überschwang seiner Gefühle Schwester Susi einen Heiratsantrag und legitimiert so noch eine vorangegangene „Besenkammeraffäre“ mit ihr. Bleibt noch eine offene Frage: Von wem ist der positive Schwangerschaftstest, den Harry im Klinikmüll gefunden und fälschlicherweise Susi zugeschrieben hatte? Als er darüber sinniert, kommt Fünflingsfritz auf die Bühne gestürmt: „Sechs, es werden sechs. Fabienne ist schon wieder schwanger. Wie nenne ich es bloß? Es muss ja etwas mit F sein! Ich hab‘s: Volker !“ Am Ende gab es lang anhaltenden Applaus für die Darsteller und schließlich das Serviceteam des Sportheims, das, ausgestattet im Kliniklook, ein tolles Büfett und reibungslosen Service geboten hatte.

Wie es im Jahr 2020 weitergeht, entscheidet die Theatergruppe im Spätsommer dieses Jahres. Sobald die Termine feststehen, gilt dann für alle Interessierten wieder: Nicht lange fackeln und sofort Karten besorgen. Garantiert werden die Vorstellungen wieder ausverkauft sein.