Leicht verspätet hatte der Ortsbrandmeister die Jahreshauptversammlung am Freitag eröffnet. „Es war für uns wieder ein sehr abenteuerliches Jahr“, sagte Matthias Buhse zu Beginn. Die Stützpunktfeuerwehr hatte alle Hände voll zu tun. Denn nicht nur zu Einsätzen wurde öfters als in den Vorjahren ausgerückt – auch in Sachen Mitgliederzuwachs wurde ein satter Fang gemacht. Für die geleistete aufopferungsvolle Arbeit kann man nur seinen Dank aussprechen. „Wir haben 2017 die richtigen Schritte eingeleitet“, erklärte Buhse, der unbefangenen durch den Abend leitete. Rund 700 Briefe verteilte die Wehr an 18- bis 50-Jährige in Teamwork mit der Verwaltung.

Die Idee dürfte ein Musterbeispiel für das Ehrenamt sein. Das Ergebnis nach zwei Infoveranstaltungen: „Überraschend positiv“, beschrieb Buhse. Er verzeichnete elf Neueintritte für die Einsatzabteilung, der nun stolze 67 angehören. 16 sind es in der Altersabteilung, 215 sind Förderer und 17 umfasst die Jugendabteilung. Erfreulich, so der Feuerwehrchef: „Wir sind jetzt für die Zukunft erst einmal gut aufgestellt.“ Im vorigen Jahr galt es laut Stellvertreter Manolito Meyer 63 Einsätze zu bewältigen. 13 Mal rückten sie auf die Autobahn 39 für zum Teil schwere Verkehrsunfälle aus. Einmal wurde auf der Autobahn 2 geholfen. „Aufgrund der Dürrezeit waren auch einige Stoppelfeldbrände zu löschen“, sagte Meyer. Das Einsatzaufkommen sei leicht gestiegen. Beide Chefs dankten für die Bereitschaft an 365 Tagen.

Während den zweieinhalb Stunden skizzierte der Ortsbrandmeister die zahlreichen Aktivitäten. Dazu zählten eine Heißausbildung mit Profis und die Dienste im Wassertransportzug der Kreisbereitschaft. Auch die Ausbildung in der Fachgruppe „Türöffnung“ soll weiter intensiviert werden. Zudem habe sich ein Planungsteam gefunden, das sich mit dem 150. Bestehen in drei Jahren beschäftigt. Unter tosendem Beifall erklärte Buhse, dass das Osterfeuer weiter stattfinden darf. Der Kreistag wies jüngst die Herzogsberge als Naturschutzgebiet aus. „Mit einigen Auflagen müssen wir aber leben“, sagte er.

Anschließend konnte Kassenwart Nico Johann einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren. Christian Fitzlaff und Joel Meier bestätigten dies. Gerrit Fischer löste Meier als Kassenprüfer ab. Nico Geger sprach sodann von 24 Atemschutzgeräteträgern. Der scheidende Beauftragte dankte Stefan Sander und Sven Haarnagel für fachkundige Unterstützung. Der Sicherheitsbeauftragte Thomas Göttel hatte einen Unfall zu verzeichnen und fügte an, dass die DSGVO auch beim Verbandsbuch gelte. Michael Seier erläuterte den Zustand der Ausrüstung. Nico Johann übernahm im Berichtsjahr die Funktion des Jugendwartes von Michael Schmedt. Dank richtete er an das siebenköpfige Betreuerteam. Lediglich eine Führungsposition musste neu besetzt werden. Einstimmig wurde Peter Grosser in das Amt des Atemschutzbeauftragten gewählt. Der Brandschützer bringt seinen Erfahrungsschatz von der Berufsfeuerwehr Braunschweig mit. Geger wurde mit einer Urkunde für die vielen Jahre geehrt.

Zum Ende hin wurde noch ordentlich Silber verteilt. Die Anwärter Julian Köchy, Gerrit Fischer, Kolja Siefert, Christian Fitzlaff und Christopher Cromberg sind nun Feuerwehrmänner. Eine Stufe höher ging‘s für Sascha Flyholm, Alex Birke, Yorick Wölk und Joel Meier. Zudem wurden Julian Wölk, Micha Sens und Bastian Schausten zu Hauptfeuerwehrmännern befördert. Neue Schulterstücke wurden bei Timo Walter angebracht. Gemeindebrandmeister Marcus Peters erhob ihn zum Oberlöschmeister.

Peters nutzte gleich die Gelegenheit, um Dank auszusprechen. Er freute sich über die gesteigerte Mitgliederzahl, die auch auf Gemeindeebene zugenommen habe. Beim Brandschutzbedarfsplan tat sich auch was: „Er ist endlich fertig und geht Ende des Monats zur Beratung in die Fachausschüsse.“ Ortsbürgermeister Jens Drake konnte kein besseres Signal aussenden, als selbst uniformiert in den Reihen zu sitzen. Er grüßte vom Ortsrat und erinnerte an den Einsatz vom zweiten Weihnachtstag, der auch die Bereitschaft zeige. „Macht bitte weiter so“, bat er.

Gemeindebürgermeister Detlef Kaatz wertschätzte: „Wir haben gut ausgebildete Feuerwehren und motivierte Führungskräfte.“ Er kündigte Fahrzeugkäufe (TSF-W) für Schulenrode und Hemkenrode an. Zudem gab er Investitionsstau zu. Hemkenrode, Abbenrode, Schandelah und Klein Schöppenstedt stünden vor Neubauten. Das Problem: Kaatz rechnet mit einer Million Euro pro Gerätehaus. „Wir werden aber das Geld in die Hand nehmen. Die Investition ist notwendig“, versicherte er, zumal die Feuerwehrunfallkasse gravierende Mängel feststellte. In Cremlingen müsse laut ihm leidlich eine Trennung der Fahrzeughalle und Umkleidebereich erfolgen.