WSV21: Die U12-Mannschaft des Welfenteams mit Spielern aus Wolfenbüttel und Braunschweig nahm am vergangenen Wochenende an den U12-Landesmeisterschaften im Wasserball teil. Das Turnier wurde in Oxstedt bei Cuxhaven ausgetragen. Es nahmen insgesamt acht Clubs aus Niedersachsen teil: Gruppe A: White Sharks Hannover, Neptun Cuxhaven, Georgsmarienhütte, Oldenburg, Gruppe B: SpVg Laatzen, Hellas Hildesheim, Waspo 98 Hannover, Welfenteam.

Dabei hatte das Welfenteam die weiteste Anreise und startete als krasser Außenseiter ins Turnier. Entsprechend zwanglos konnte gespielt werden. Die Maßgabe der Kinder war: „Nicht Letzter werden.“ Die Mannschaft startete mit dem vermeintlich schwächsten Gegner SpVg Laatzen ins Turnier. Dabei wurde deutlich, dass das Trainingslager am Fümmelsee sich ausgezahlt hat. Das Spiel ging deutlich mit 17:1 an das Team aus Wolfenbüttel. Motiviert durch den vorherigen Sieg, ging es in die nächste Partie gegen Waspo 98 – eine der stärksten Mannschaften im Teilnehmerfeld.

Doch davon ließen sich die Spieler aus Wolfenbüttel nicht verunsichern. Sie starten stark in das erste Viertel und setzten mit dem ersten Tor des Spiels ein Ausrufezeichen. Es begann ein Kampf auf Augenhöhe über die gesamte Spielzeit, wobei das Welfenteam die meiste Spielzeit mit einem Vorsprung von 1-2 Toren vorlag. Trotz aller Bemühungen gelang es nicht, den Vorsprung auszubauen. Waspo fand immer wieder den Anschluss und konnte auch selbst in Führung gehen. Mit einem Tor Vorsprung ging es in die letzten 20 Sekunden, doch im letzten Angriff gelang es der Mannschaft aus der Landeshauptstadt den Ausgleich zu erzielen. Das Unentschieden bedeutete eine völlig offene Tabellenkonstellation. Zu allem Überfluss gewann der letzte Gegner Hellas Hildesheim ebenfalls 17:1 gegen Laatzen. So musste im letzten Spiel ein Sieg her, um das Halbfinale zu erreichen. Selbst ein Unentschieden hätte nicht gereicht. Einen Halbfinaleinzug hatte vor Turnierbeginn niemand für möglich gehalten, doch nun war er zum Greifen nah. Angespornt von dem Erfolg gegen Laatzen, dem knapp verfehlten Sieg gegen Waspo und der Aussicht auf das Halbfinale ging es in die alles entscheidende Partie gegen Hellas Hildesheim, die ein Spiel mehr Zeit hatten, um sich zu regenerieren. Doch das hielten die WSVer nicht ab, genauso stark aufzuspielen wie in den beiden vorherigen Spielen. Der Halbfinaleinzug war in weite Ferne gerückt. Doch aus der Schlussphase des letzten Spiels gelernt, konnten die Wolfenbütteler mit atemberaubendem Kampfgeiste das Spiel drehen und gewannen am Ende mit 9:7. Halbfinale.

Der erste Tag war geschafft. Die Anspannung war vor dem Halbfinale gegen Cuxhaven greifbar. Ein Sieg würde eine sicherere Medaille bedeuten. Eine Niederlage, würde bedeuten, man müsste sich im Spiel um Platz drei erneut mit Waspo – dem bisher schwersten Gegner – messen müssen. Maßgabe war, früh in Führung zu gehen, um ein Achtungssignal zu geben. Und das gelang tatsächlich. So konnte ein knapper Vorsprung in einem engen Spiel über die gesamte Spielzeit beibehalten werden und in einem erneut starken letzten Viertel zum 9:4 Endstand ausgebaut werden.

Der Einzug ins Finale und damit der größte Erfolg für eine Jugendmannschaft aus dem Bezirk Braunschweig seit einem Jahrzehnt war sicher.  So starteten die Spieler mit Siegeswillen in das alles entscheidende Spiel. Und tatsächlich ging das Welfenteam in Führung und gewann das erste Viertel mit 2:1. Es wurde spannend. Die Mitgereisten Fans der White Sharks wurden nervös, war der eingeplante Erfolg etwa in Gefahr? Auch das zweite Viertel spielte man weiter stark und konnte das unentschieden (2:2) mit in die Halbzeit nehmen. Alles war möglich, es gab nichts zu verlieren. Doch im dritten Viertel zeigte der Titelverteidiger seine Individuelle Klasse und gewann das Viertel mit 7:1. So stand es 9:3 zum letzten Viertel, ein Ausgleich war nur noch theoretisch möglich, doch es zeigte sich wieder einmal der Kampfgeist des Teams, das nicht aufgab und das letzte Viertel mit 3:2 gewann und sich mit einem Endstand von 11:6 geschlagen geben musste. Doch auch das verlorene Finale schmälerte den Erfolg des Teams kein Stück. Vom Underdog zum Niedersächsischen Vizemeister, was niemand zuvor für möglich gehalten hatte. Ungeschlagen das Finale erreicht und den Titelverteidiger über Dreiviertel des Spiels im Zaun gehalten und dann noch den größten Erfolg des Jugendwasserballs im Bezirk Braunschweig seit zehn Jahren eingefahren. Ein Wochenende, dass Kindern, den mitgereisten Eltern und dem Trainer noch lange in Erinnerung bleiben wird.