Am gestrigen Samstag hatte der Weltladen allen Grund zum Feiern. Denn bereits seit fünf Jahren werden in der Oker­straße von rund 30 Ehrenamtlichen Waren aus fairem Handel angeboten. Was vor rund 15 Jahren in einem kleinen Laden am Stadtmarkt seinen Anfang nahm, ist inzwischen zu einem Unternehmen geworden, dass rein durch ehrenamtliche Mitarbeiter betrieben wird. „Seit 2014 wird der Weltladen hier von etwa 30 Leuten betrieben, die das alles ehrenamtlich machen. Das klappt wirklich ganz hervorragend, denn wir haben ein hochmotiviertes Team, das gut zusammenarbeitet“, freut sich Vorstandsmitglied Beate Koch.

Um das fünfjährige Bestehen ordentlich zu feiern, wurde den Besuchern einiges geboten. So gab es als besonderes Highlight eine Modenschau mit fairer ökologischer Kleidung, die unter fairen Bedingungen in Nepal produziert wurde.  Eigens für den Empfang  wurde Fairtrade-Sekt ausgeschenkt und auch sonst drehte sich bei der Feierlichkeit, die bei strahlendem Sonnenschein stattfand, alles um das Thema fairer Handel. Anhand einer Foto Show konnte die Besucher die Geschichte des Weltladens verfolgen und der Chor der Großen Schule sorgte für den musikalischen Part. Am Glücksrad konnten kleine Preise gewonnen werden und die Fairtrade Steuerungsgruppe der Stadt bot leckere und gesunde Smoothies an und auch die
„Fairänderer“ des Gymnasiums im Schloss waren mit von der Partie. Sie stellten die zehn Prinzipien des fairen Handels vor. Angeboten wurden auch Wundertüten mit Waren aus dem fairen Handel zu fairen Preisen.

Den Trägerverein des Weltladens, die Werkstatt Solidarische Welt e.V., gibt es bereits seit 2004. Mit einem kleinen Regal im Zentrum für Umwelt und Mobilität am Stadtmarkt hatte alles begonnen. 10 Jahre später konnte der Weltladen dank Starthilfe einiger Organisationen und dem großen ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder eröffnet werden. Der Verein bietet weiterhin grundlegende Informationen zu Themen des Fairen Handels in Zusammenarbeit mit kirchlichen und öffentlichen Bildungsträgern an. So konnte sich die Idee und Praxis des Fairen Handels mit den Ländern des globalen Südens in Wolfenbüttel erfolgreich weiterentwickeln. Wolfenbüttel ist inzwischen zur Fairtrade Stadt im Rahmen des Empfangs des Rats der Stadt 2019 ernannt worden, das Gymnasium im Schloss hat vor einem Jahr die Zertifizierung als Fairtrade Schule bekommen und auch an anderen Schulen gibt es fairtrade-Initiativen. Immer mehr Produkte aus dem fairen Handel werden in Supermärkten und gastronomischen Betrieben angeboten. Der faire Handel garantiert den Produzenten Preise und Abnahmemengen, Fortbildungen, Prämien zum Bau sozialer Einrichtungen und vor allem Beachtung der Menschenrechte im Arbeitsprozess.