20 Jahre und kein bisschen leiser – so kann man wohl die immer weiter wachsende Erfolgsgeschichte des AHA-ERLEBNISmuseum beschreiben. Am 22. November 2000 gründete sich der Verein rund um Annette Goslar – damals noch als mobiles Projekt. Man tingelte mit den Mitmachaktionen von Schule zu Schule und von Kindergarten zu Kindergarten, erinnert sich Annette Goslar, erste Vorsitzende des Vereins, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Dann, zwei Jahre später, wurden die Räumlichkeiten in der Lindener Straße angemietet und das AHA-ERLEBNISmuseum nahm richtig Fahrt auf. Heute wuseln jedes Jahr etwa 10.000 große und kleine Entdecker durch das Museum, das immer wieder Mitmach-Aktionen und Ausstellungen anbietet. Allein 6.000 Kinder erleben hier große Themen, die spielerisch erklärt werden. Denn das Ziel des Museums ist es, Kindern und Jugendlichen komplexe Sachverhalte leicht verständlich in aufregenden Spiellandschaften durch Anfassen, Ausprobieren und Experimentieren, näher zu bringen. Die erste Mitmach-Ausstellung „Wer hat an der Uhr gedreht“ wurde im März 2002 eröffnet. „Das war eine tolle Erfahrung, die auch uns viel gelehrt hat“, so Annette Goslar. 

Die Meinung der Kinder ist wichtig

Die Ideen zu den Ausstellungen werden gemeinsam mit allen Akteuren des Museums besprochen und ausgearbeitet. „Bei uns haben die Kinder und Jugendlichen  ein großes Mitspracherecht. Was die nicht gut finden, wird auch nicht gemacht. Es soll schließlich immer für Kinder und Jugendliche spannend und vor allem leicht verständlich sein“, sagt sie. Wenn sie von den Kindern und Jugendlichen im AHA-ERELBNISmuseum spricht, meint sie die Forscher–Kids. Ein Kinderparlament, das seit 2002 die Arbeit des zum Großteil ehrenamtlichen Museums-Teams unterstützt. Denn auch, wenn das Museum auf Fördermittel der Stadt und des Landkreises, sowie Stiftungen zurückgreifen kann, ist die Einrichtung ein gemeinnütziger Verein. Und zwar ein sehr erfolgreicher und besonderer. „In Niedersachsen gibt es nur ganze drei Erlebnismuseen. Aber wir sind unter denen schon sehr einzigartig“, sagt Annette Goslar. Dass das so ist, entspringt nicht ihre eigenen Wahrnehmung. Es sind Aussagen, die auf vielen von Annette Goslar besuchten Kongressen und Seminaren über das Wolfenbütteler Mitmach-Museum gemacht wurden. 

Neue Ausstellung ab 8. März

Die Vorbereitungen für die neue Ausstellung, die am 8. März unter dem Motto „Das Superhirn“ startet, laufen bereits auf Hochtouren. In den Räumen wird munter gebastelt, gemalt und kreiert. Bei dieser Ausstellung, die bis zum 15. November gehen wird, können die Besucher auf spielerische Art das menschliche und das tierische Gehirn mit all seinen Funktionen, Tücken und Glanzleistungen kennenlernen. So kann die Funktion des Hörorgans durch das Begehen eines überdimensionalen Ohrs entdeckt werden. Auch wie das Gehirn mit Information „gefüttert“ wird und wie diese Informationen gespeichert und verarbeitet werden, wird anschaulich erklärt. Damit das Ganze nicht nur Köpfchen hat, sondern auch Hand und Fuß, wurde das Mitmach-Museum von einem echten Experten auf dem Gebiet der Hirnforschung unterstützt. Der Hirnforscher Prof. Dr. Martin Korte hat eng mit dem Museum zusammengearbeitet und wertvolle Tipps, Antworten und Anregungen gegeben. Große und kleine Entdecker dürfen sich also wieder auf eine spannende Ausstellung freuen.  Der Schirmherr der diesjährigen Ausstellung ist übrigens Autor (Die drei ??? Kids) und Theaterregisseur Boris Pfeiffer. 

Her mit den Geschichten und Erinnerungen

Für das Jubiläum, das am 29. November 2020 ab 11 Uhr groß gefeiert werden soll, laufen schon die Vorbereitungen und Planungen. Bei einem Tag der offenen Tür  können die Besucher wieder einiges erleben. Stündlich werden Mitmachaktionen und Programmpunkte angeboten. „Außerdem möchten wir die Schirmherren unserer Ausstellung alle hier haben und unsere ersten Forscherkids, die ja inzwischen zum Teil schon erwachsen sind“, freuen sich Annette Goslar und ihre Stellvertreterin Katrin Keller. Und eine Besonderheit ist noch geplant. Es soll ein Buch zum Jubiläum erscheinen. Ein Buch, in dem die Erinnerungen, Erlebnisse und Erfahrungen der großen und kleinen Besucher festgehalten sind. „Alle, die in den vergangenen 20 Jahren unsere Mitmach-Ausstellungen besucht, miterlebt und mitgestaltet haben, sollen uns Fotos, Geschichten, Briefe oder sonstiges schicken. Wir fertigen dann daraus ein Buch, das all diese Erlebnisse beinhaltet“, erzählt Annette Goslar. Wie es sich also für ein Mitmach-Museum gehört, ist auch hier wieder der Einsatz der Besucher gefordert.

Die Beiträge sollten bis April im AHA-ERLEBNISmuseum abgegeben werden. Weitere Informationen zum AHA-ERLEBNISmuseum und zur Ausstellung gibt es unter www.ahamuseum.de