Mit solch einer großen Resonanz hatten Sabine Resch-Hoppstock und Dr. Sabine Baumann am Donnerstag nicht gerechnet, als sie in der Eulenspiegel den Auftakt zum Projekt „AsseFadenFindung“ gaben. „Wir sind überwältigt. Mit so vielen Interessenten haben wir wirklich nicht gerechnet“, sagte Sabine Resch-Hoppstock während ihrer Begrüßung. Mehr als 70 Teilnehmer waren gekommen, um sich die Informationen zum Projekt anzuhören, oder gleich drauflos zu stricken. Gemeinsam mit der Künstlerin Stefanie Woch stellten die beiden Initiatoren das Projekt vor und motivierten dazu, mitzumachen und mittels Nadel und Wollfaden Sichtweisen zur Asse zum Ausdruck zu bringen. „Jeder Mensch kann künstlerisch tätig sein, wenn sich ihm die Möglichkeit bietet. Es bedarf keiner Ausbildung“, ermutigte Sabine Baumann die Anwesenden und erklärte noch einmal, dass es vor allem darauf ankommt, Menschen zu verbinden und ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich auszudrücken.

Mit dem künstlerischen Projekt, das unter dem Dach des AWO Kreisverbandes Salzgitter-Wolfenbüttel e.V. steht, sollen alle Menschen und Gruppen in den Dörfern rund um die Asse von Winnigstedt bis nach Wolfenbüttel eingeladen sein, gemeinsam ein großes Kunstwerk zu erschaffen, das sich aus vielen kleinen wunderbaren gehäkelten oder gestrickten Einzelteilen zusammensetzt. Nachempfunden soll dabei der Waldboden, die Fauna und Flora der Asse. Dabei sollen vor allem die „zwei Seiten der Asse“ dargestellt werden: Der schöne Höhenzug mit Wald und seinem fruchtbaren Boden, den vielfältigen Bodengewächsen wie Pilzen und Pflanzen, der Wald als grüne und lebendige Lunge. Eine Natur, die zum Spazierengehen oder Verweilen einlädt. Andererseits ein durch Zivilisationsentwicklung entstandener Salzbergbauschacht, in dem über Jahre schwach- und mittelradioaktiver Abfall gelagert wurde, was uns beunruhigt. So soll in einer bildhaften Sprache auf dieses Stück Natur mit allen seinen schönen Seiten und auch Problemen dargestellt und aufmerksam gemacht werden. Der Waldoden, der in dem Projekt nachgestellt werden soll, bildet dabei die Stoßkante zwischen den beiden Seiten. 

Ein Projekt für Jedermann

Jeder, der sich angesprochen fühlt und Lust hat, die Asse in Form von Strick-und Häkelarbeiten darzustellen, kann seine gestrickten und gehäkelten Sachen abgeben. Dabei, so betonen Sabine Baumann und Sabine Resch-Hoppstock, soll es sich nicht um Topflappen oder ähnliches handeln, sondern um Stücke, die die Wald-Wiesenlandschaft der Asse zeigen. Gehäkelte oder gestrickte Pilze, Blüten oder Bäume. Ebenso können es auch lange Fäden sein, die mit einer Strickliesel gefertigt wurden und sich zu Schnecken oder Blüten formen lassen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Ebenso werden auch keine kommunalen Grenzen gesetzt. Wer nicht aus der Asse oder gar dem Landkreis ist, kann sich dennoch in das Projekt einbringen. Je mehr, desto besser. Denn auch, wenn die Auftaktveranstaltung am Donnerstag ein großer Erfolg war, so hoffen die Initiatorinnen auf noch mehr Menschen, die Teil es großen künstlerischen Projekts werden wollen. 

AsseFadenFindung auf Wanderschaft

Sabine Baumann und Stefanie Woch werden aus den Strick-und Häkelstücken eine Installation erschaffen, die auf Wanderschaft geht. Geplant sind drei Ausstellungen. Die erste findet in der Kommisse Wolfenbüttel vom 4. bis 17. Juni statt. Zwei weitere folgen über das Jahr verteilt. Das Kunstwerk wird also von Ausstellung zu Ausstellung weiterwachsen. Mit einer kleinen Ausstellung der Arbeiten der Künstlerin Stefanie Woch und einem Workshop wird man sich auch am Lessingfestival beteiligen. Der Workshop findet am 19. Mai von 14 bis 16.30 Uhr vor dem Lessingtheater Wolfenbüttel statt. Weiter sind während des Projektes verschiedene Workshops geplant, in denen gemeinsam kleine Einzelstücke gestrickt und gehäkelt werden, Zusammen mit der Künstlerin Stefanie Woch soll so die eigene vielfältige Kreativität entdeckt werden. Handarbeitskenntnisse sind nicht notwendig, können aber gerne mitgebracht werden. Ebenso Wollreste und Häkel- oder Stricknadeln je nach Vorliebe.

Wer mehr zu dem Projekt wissen möchte, kann sich auf der Internetseite www.assefaden.de informieren oder die beiden Initiatoren kontaktieren. Sabine Baumann und Sabine Resch-Hoppstock freuen sich über jeden, noch so kleinen Beitrag. Strick-und Häkelstücke können bis zum 26. Mai im Bildungszentrum des Landkreises (Volkshochschule, Harzstraße 2-5) und im Schloss Schlie-stedt abgegeben werden. Nach Absprache werden die Stücke auch abgeholt. Ansprechpartnerinnen für das Projekt sind Sabine Resch-Hoppstock (AWO KV Salzgitter Wolfenbüttel e.V.) resch-hoppstock@t-online.de, Telefon: 0170/4964228 und Dr. Sabine Baumann, kontakt@artofficebaumann.de, Telefon 0175/1505282.