Die Reisebranche ist bekanntlich durch die Corona-Krise schwer angeschlagen. Ein weltweites Reiseverbot, Kontaktbeschränkungen und die damit verbundene Stilllegung von Bussen, Flugzeugen und Kreuzfahrtschiffen bringen große Teile der touristischen Dienstleistungskette in Existenznot, und es drohen, gerade regionale Infrastruktur und Millionen von Arbeitsplätzen unwiederbringlich verloren zu gehen. Neben Reiseveranstaltern, Busunternehmen, Reisebüros und Fluggesellschaften sind auch Reedereien, Hotels, Reiseleiter und Restaurants betroffen.

Der Reiseanbieter DER SCHMIDT – Urlaub mit Herz wollte in dieser angespannten Lage ein Zeichen setzen und dem ganzen Mittelstand Mut machen. Unter dem Motto „Wir wollen rollen“ startete das Unternehmen am 1. Mai um 11 Uhr einen fast 1 Kilometer langen Buskonvoi mit einem Teil der eigenen Flotte durch die Wolfenbütteler Innenstadt. „Nach einem machtvollen Hupkonzert rollten 20 Busse auf einer Länge von rund einem Kilometer durch die Innenstadt. Mit der Aktion wollte das Unternehmen auf die Pro-bleme in der Reisebranche und im Mittelstand allgemein aufmerksam machen“, war von Inhaber Wilhelm Schmidt zu hören. Auch die Geschäftsführer Philipp Cantauw und Georg Schmidt gaben zu bedenken: „Die Reisebranche arbeitet mit verderblichen Waren. Über Monate haben wir viele Anstrengungen auch finanzieller Natur unternommen, um Leistungen einzukaufen und zu vermarkten. Den Großteil bekommen wir nicht zurück, dürfen die Reisen aber nicht durchführen. Das ist ein Doppelmalus und nicht nur ein einfacher Umsatzausfall. Als Unternehmen bis 249 Mitarbeitern gibt es derzeit auch wenig staatliche Förderungen außerhalb zurückzuzahlender Kredite.“ Und das ist ein Problem des kompletten Mittelstands, dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

Regionale Politiker unterstützten die Aktion

Das Unternehmen DER SCHMIDT – einer der größten privaten Reiseanbieter in Norddeutschland – betreibt durch eigene Busflotten, Flugvollcharterketten, Reisebüros und Charter von Schiffen viele Teile der Touristik. Auch wenn das Einzugsgebiet des Anbieters zwischen Harz und Heide ist, so hat die Stadt Wolfenbüttel diesen Konvoi unbürokratisch genehmigt. Die Botschaft ist aber an alle Menschen der Region gerichtet. Auch Politiker aus der Region unterstützten die Aktion. Die 6,5 Kilometer lange Route führte, beginnend am SchmidtTerminal in der Halchterschen Straße über die Bahnhofstraße – Schlossplatz – Rosenwall – Lange Straße – Harztorwall – Kornmarkt – zurück auf die Lange Straße Richtung Halchter und dann auf der Halchterschen Straße zurück zum SchmidtTerminal.

Viele Bürger beobachteten den Konvoi von Balkonen und aus Fenstern und spendeten Applaus, um dem Mittelstand und der Reisebranche ihre Solidarität auszudrücken.