In der Gemeinde gibt es einen gemeinnützigen Verein, der sich um andere Menschen oder Vereine kümmert. Den Mitgliedern geht es um unbürokratische Hilfe für akute soziale Notlagen und Förderungen gemeinnütziger Projekte in allen zehn Ortschaften. „Neben vielen Firmen sind es in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie etliche Menschen, die finanzielle Unterstützung gebrauchen können, weil sie beispielsweise in Kurzarbeit gehen mussten“, sagte Friederike Segger, Vorsitzende des Cremlinger Fördervereins. 2010 ist die Gründungsidee entstanden, nachdem auf einem runden Geburtstag bei einem Mitglied ein größerer Geldbetrag zusammengekommen war. Seitdem ist der Verein auf über 100 Mitglieder angewachsen und wirtschaftlich gut aufgestellt. Jedes Jahr sucht der Vorstand Förderprojekte in der Gemeinde. „Als Fördersummen werden jährlich etwa 8.000 bis 10.000 Euro ausgegeben“, fügte die Vorsitzende an. Jetzt starten sie wieder einen Aufruf für Hilfesuchende und Helfer. Jeder der unterstützen möchte oder Hilfe gebrauchen könnte, kann sich bei Segger melden.

Der Förderverein steht bei seiner Arbeit in engem Kontakt mit den Kindergärten und Schulen. „Einen engen Austausch gibt es auch zu den Familienhelfern vom Jugendamt“, führte sie aus. In den vergangenen beiden Jahren halfen sie ihr zufolge 20 Familien, die sich im Niedriglohnsektor befinden und nicht ohne weitere Zuschüsse über die Runden kämen. Diese wurden nun erneut angeschrieben und gefragt, ob sie Interesse an einer weiteren Sonderzahlung aufgrund der aktuellen Situation haben. Segger: „Wir denken an 50 Euro pro Kind und Erwachsenen im Haushalt. Die veranschlagte Gesamtsumme liegt bei etwa 3.000 Euro.“ Die Hälfte dieser 20 Familien habe schon zugesagt und freue sich über die erneute Unterstützung. Eine Rückzahlung sei nicht notwendig. Der Cremlinger Förderverein konnte schon viel Freude bereiten. Segger nannte ein paar Beispiele: „Von Mittagessen in Kitas oder Schulen über medizinisch notwendige Maßnahmen bis hin zu Existenzsicherung durch Vergabe zinsloser Darlehen.“ Auch beim Kauf einer Waschmaschine oder der Ermöglichung der Teilnahme an einer Seniorenkreisfahrt wurde unter die Arme gegriffen. „Nicht jeder Senior steht finanziell gut da und kann sich mit seiner Rente so etwas leisten“, erzählte die Vorsitzende.

Der Verein finanziere sich hauptsächlich über die Mitgliedsbeiträge, die pro Jahr bei mindestens 24 Euro liegen. Weiterhin nehmen die Mitglieder aber auch beim Kinderflohmarkt in Abbenrode oder beim Adventsmarkt beim Autohaus Mura teil. Die Einnahmen fließen direkt in die Vereinskasse. Einnahmen gebe es durch Kollekten oder Firmenspenden. „Über alle Förderanträge entscheidet der Vorstand in diskreter Runde“, bescheinigte sie. Neulich freuten sie sich über eine Privatspende über 1.000 Euro. Die Spendenquittung kann jeder Spender übrigens beim Finanzamt vorlegen, um sie als Sonderausgaben steuerlich abzusetzen. Vielleicht ja genau das richtige für jene, die noch über eine Weihnachtsspende nachdenken, bei der man weiß, dass das Geld in der Heimat Menschen zu Gute kommt.

Kontakt: Vorsitzende Friederike Segger, Handynummer: 0160-80388822.