Ab sofort geht der närrische Spaß so richtig los. Der Karneval hat jetzt Hochkonjunktur in der Gemeinde und einigen Orten drumherum. Hier sind die Jecken zu Hause und das ist auch gut so. Der Februar wird schön laut und bunt. Einen Vorgeschmack, was in den Dörfern abgehen wird, gab es am Donnerstag bei REWE an der Hauptstraße. Thomas Macke hatte die verrückten Jecken zum dritten Mal zu sich an den Einkaufsmarkt eingeladen.

Zusammen mit Ideengeber Ulrich Schwarze hatte er wieder einiges aufgetischt. Zwar kann man noch nicht von Tradition sprechen, doch in die Richtung wird es sich wohl in den nächsten Jahren entwickeln. Eine prima Sache, so ein gemeinsamer Start. Darin waren sich die partylaunigen Narren am Abend alle einig. Man lernt sich kennen, besucht die anderen Orte, unterstützt sich und sorgt so für volle Hütten und Tanzflächen. Abbenrode, Cremlingen, Destedt, Gardessen, Schandelah, Veltheim, Bornum, Mascherode und die Rheinländer aus Brunswick kamen. Dort haben jetzt die Narren das Sagen. „Wer sich nicht vom Narrenfieber anstecken lässt, verpasst etwas“, ist sich Macke sicher, der übrigens auch diese Sonderseite sponserte.

Über drei Stunden Halligalli bei ihm auf dem Parkplatz. Direkt vor der Eingangstür in den Markt ein Partyzelt. Überall Stehtische und Knabberzeug zum Verweilen. Daneben Papa Fuego, ein umgebautes Wohnmobil als rollende Kiezkneipe. Besitzer Philipp Grimmel schenkte mit Sombrero Mexikaner aus, ein beliebtes Getränk am Abend. Gegenüber ein Verkaufswagen mit Grillhähnchen. Aus der Partybox schallten die beliebten Schlager. Macke und Schwarze legten sich wieder mächtig ins Zeug für rund 150 Narren. Auch Spontanentschlossene, die „nur“ einkaufen wollten, gesellten sich dazu. „Ich freue mich, dass wieder so viele gekommen sind und wir gemeinsam durchstarten“, eröffnete er verspätet um 18.28 Uhr. Närrisch war die Uhrzeit nicht. Macke wartete auf den Oberjeck vom Elm, Michael Ullmer. Er brauchte länger beim Anziehen, musste er sich doch die zahlreichen Orden fein umlegen. Als Ullmer dann aber kam, griff er zu einer Tröte, und schon ging die Post ab. Ein richtiger Sympathisant.

Jede Gruppe forderte sich dann mit ihrem Schlachtruf heraus. Es glich einem Wettbewerb, wer wohl lauter ist. Ein dreifach donnerndes „F-G-C“, „Abbenrode Helau“, „Veltheim Oheee“. Alle saßen ganz vortrefflich. Bürgermeister Detlef Kaatz schaute auch vorbei. „Vor uns liegen vier schöne Wochen“, sagte er. Sein Stellvertreter Diethelm Krause-Hotopp war auch kurz da – mit politischer Gesinnung in grüner Verkleidung. Jens Drake, Cremlingens Ortsbürgermeister, bat darum, ihm möglichst noch viele Fettnäpfchen und Aufreger zu erzählen, die er dann in seine Bütt einbaut.

Vom REWE-Konzern feierte die Gebietsmanagerin „Ware“ Gitta Hauschild mit. Sie erzählte, dass sie hier in der Region für 50 Märkte zuständig ist. „Ich bin wirklich begeistert. Ich kenne so etwas nicht, dass man so zusammenhält und -feiert“, meinte sie. REWE-Bezirksmanager Ralf Keffel konnte dieses Mal nicht, doch auch er fand die Idee im vorigen Jahr ziemlich originell.

Tino Gillert, Außendienstler beim Hofbrauhaus Wolters, brachte mehrere Tonnen Freibier mit, ließ für die Jecken den Zapfhahn nicht locker. Gerne nippten die Besucher auch am Schierker Feuerstein. Alexander Brandt hieß der Vertreter aus der Harzregion. Und Peter Heberlein hatte nicht nur Bad Harzburger Mineralwasser im Gepäck, sondern spendierte auch verschiedene Schorlen. Kurzum, wie im vorigen Jahr: Eine ganz runde Sache. Jetzt kann‘s losgehen!