Vor fast genau einem Jahr war der Spatenstich des Multifunktionshauses. Nun befindet sich der Neubau am Freibad kurz vor der Fertigstellung. „In dieser Woche wird der Fliesenleger seine Arbeiten beenden“, sagte Ortsbrandmeister Tobias Breske. Sanitär- und Elektroarbeiten finden auch noch statt.

Insgesamt zeigte sich Brekse erfreut und zufrieden mit dem Bauablauf der vergangenen Monate. Hier und da habe es zwar gestockt, doch das sei bei solch einem Projekt einzukalkulieren. „Ursprünglich wollten wir Anfang Juni die Einweihungsparty machen“, erzählte er beim Rundgang.  Die Feier falle jedoch aufgrund der Corona-Pandemie aus. Allein beim Schulungsraum erkannte man die Größe des neuen Zuhauses der Brandschützer und der DLRG. „Der Schulungsraum ist etwa so groß, wie das alte Gerätehaus“, gab Gemeindebrandmeister Marcus Peters an.  Die ‚alte‘ Unterkunft – eine ehemalige Leichenhalle – stamme aus dem Jahre 1949. 1985 wurde sie saniert, doch entspriche längst nicht mehr den Anforderungen. Die Feuerwehr-Unfallkasse hatte bei einer Begehung damals viele Mängel festgestellt. Um auf die Toilette zu gehen, musste man durch das Fahrzeug steigen.

Beim neuen Haus ist das natürlich nicht mehr der Fall. Alles ist geräumig und entspreche den neusten und modernsten Anforderungen. „Wir freuen uns schon alle riesig“, betonte der Wehrleiter, dem auch die Fassade sehr anspreche. „Ich finde die richtig schick – trotz eines Hallenbaus.“ Nach seinen Angaben sind auch bereits 40 Spinte angekommen und wurden vorerst privat zwischengeparkt. Eine Werkstatt, geschlechtergetrennte WCs (behindertengerecht) haben schon Form angenommen. „Das gesamte Obergeschoss soll als Lagerfläche genutzt werden – für die Wehr, die DLRG und auch fürs Zeltlager der Jugendwehren“, so Breske weiter, der 34 Aktive auf seiner Liste hat. Die Ortswehr wolle demnächst mit den ersten Sachen umziehen. Auch der Badleiter erhalte Stauraum.

„Bis Ende Mai wollen wir mit dem Hochbau durch sein, bis Ende Juni soll der Tiefbau fertig sein“, so Gemeindebürgermeiste Detlef Kaatz hinzu. Pflasterarbeiten vor der Tür und in der Fahrzeughalle fehlen noch, genauso wie die Absauganlage für das Einsatzfahrzeug. Dort sei man übrigens auch einen Schritt weiter. Peters: „Wir befinden uns in der Beschaffungsphase.“ In der nächsten Woche lasse man sich für das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W) verschiedene Typen zeigen, sodass noch im Mai die Bestellung ausgelöst werden soll.

Die Stiftung Zukunftsfonds Asse förderte den Neubau mit 25.000 Euro. Eingestellt waren im Haushalt eine Million Euro. Kaatz rechnete damit, dass es in diesem Rahmen bleiben werde.

Schließlich werde auch die Zufahrt neu geregelt. Ein Zaun solle den Parkplatz der Einsatzkräfte zu den Badegäste-Plätzen abtrennen, damit im Einsatzfall die Kräfte das Gerätehaus schnell erreichen. Zwölf Stellplätze seien vorgesehen. Übrigens sei eine Option, das Dach mit einer PV-Anlage auszustatten. „Statisch ist das möglich. Und wir haben auch mal gesagt, dass wir auf allen Gemeindedächern so etwas machen wollen“, so Kaatz.

Ein Novum gab es weiterhin bei einer externen Einspeisung, den der Gemeindebrandmeister auch mit Blick auf den Katastrophenschutz in der Gemeinde begrüßte: „So besteht die Möglichkeit, das Haus extern mit einem Aggregat zu versorgen, sollte es einmal flächendeckend zum Stromausfall kommen“, sagte er.

Am Ende des Rundgangs ließ Breske aber doch noch durchblicken: „Die Party ist zwar aufgeschoben aber nicht aufgehoben.“ Denn der ausgefallene Atemschutzmarsch, die Haus-Einweihung sowie die Übergabe des neuen Fahrzeugs ließen auf jeden Fall die Möglichkeit zu, dass mehrfach gefeiert wird, wenn auch erst 2021.