Auf ein Jahr ohne Überschwemmungen und mit nur zwei Großbränden kann die Freiwillige Feuerwehr Wolfenbüttel zurückschauen – doch genug zu tun war trotzdem für die Züge der Ortsfeuerwehr. 188 Brandeinsätze, 292 Hilfeleistungen und 73 Brandsicherheitswachen gehören zur Bilanz des Jahres 2019, insgesamt wurden 553 Einsätze mit 8.850 Mannstunden absolviert. Dazu kamen noch 12.460 Stunden in den Bereichen Übungen und Ausbildung.

Ortsbrandmeister Sven Dost vermeldete in seinem Bericht vor der Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wolfenbüttel am Samstag in der Lindenhalle einen Mitgliederstand von 108 aktiven Mitgliedern, 52 Fördermitgliedern, 18 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und 20 der Kinderfeuerwehr. Die Leistungen der Feuerwehrmänner und -frauen würdigte auch Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink in seinem Grußwort und versicherte der Freiwilligen Feuerwehr seine Unterstützung – gerade auch angesichts der dreisten Angriffe, denen sich Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste immer wieder ausgesetzt sehen. Hiergegen unnachgiebig vorzugehen, so Pink, sei unabdingbar, die Gemeinschaft dürfe sich nicht von, wie er sagte ,„Strolchen“ beeindrucken lassen, sondern der Rechtsstaat müsse hier Stärke zeigen. Weitere Grußworte an die anwesenden Feuerwehrmitglieder kamen von Kreisbrandmeister Tobias Thurau, von der SPD- und der CDU-Fraktion im Stadtrat Wolfenbüttel (Volker Müller und Heinz-Rainer Basse traten gemeinsam auf und richteten den Dank  ihrer Fraktionen aus) und vom Leiter der Wolfenbütteler Polizei Bernhard Bergmann.

Stadtbrandmeister Olaf Glaeske konnte einige Fortschritte in der Arbeit der Ortsfeuerwehren benennen. So wurde die Einsatzkleidung erweitert, so dass die Kameraden nun wieder flächendeckend über dünne Einsatzjacken verfügen, um im Sommer bei Hilfeleistungseinsätzen nicht Winterjacken tragen zu müssen. Außerdem wurden neue Helmkennzeichnungen für Atemschutzgeräteträger umgesetzt. Ebenfalls erfolgreich implementiert wurde die Neuorganisation der Brandsicherheitswachen für das Lessingtheater und die Lindenhalle. Dank des Einsatzes des Stadtausbildungsleiters und der Unterstützung durch die Stadtwerke bzw. den Abwasserbeseitigungsbetrieb Wolfenbüttel verfügt die Feuerwehr nunmehr über ein Übungsgelände im Bereich der Kläranlage. Besonders wichtig, so Glaeske, sei natürlich immer die Ausstattung mit zeitgemäßen, modernen Einsatzfahrzeugen. Nach umfangreicher, jahrelanger Planung und europaweiter Ausschreibung wurde nun der neue Rüstwagen beauftragt. Die Lieferung wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2021 erfolgen. Eckdaten: Fahrgestell von M.A.N., Aufbau von Lentner, 18 Tonnen Gesamtgewicht und 340 PS, Seilwinde mit 8 Tonnen Zugkraft und 2 LED-Lichtmasten. Glaeske geizte auch nicht mit kritischen Anmerkungen zu Vorgängen im Deutschen Feuerwehrverband, die dort zum Rücktritt des Präsidenten geführt hatten. „Helfen in Not ist unser Gebot!“, betonte der Stadtbrandmeister, und nicht etwa „Buffet und Bankett, mit Gold am Jackett!“ – Sehr froh sei er, zeigte Glaeske sich erleichtert, dass derlei Umtriebe in Wolfenbüttel keine Rolle spielten.

Nach Berichten der einzelnen Abteilungen und der einstimmigen Entlastung des Kassenwartes sowie Neuwahlen von Sicherheitsbeauftragten und Schriftführern standen dann die Ehrungen und Beförderungen an (siehe Fotos unten), bevor Ortsbrandmeister Sven Dost die Mitglieder der Wolfenbütteler Feuerwehr in das neue Dienstjahr entließ.