Bunt, bunter, Veltheim. Ein Feuerwerk der guten Laune brannte am Sonnabend über der Ortschaft ab. Die Junge Gesellschaft konnte sich laut ihrem zweiten Vorsitzenden Felix Schrader über eine riesige Resonanz freuen. „Unser Maskenball im „Lindenhof“ war ein großer Erfolg. Die Stimmung war richtig klasse“, bilanzierte er morgens in Klein Veltheim. Er schaffte Sonntag früh um 3 Uhr den Absprung, denn um sechs trafen sich alle Wagenbauer für den Motivwagenumzug.

Warum so früh? „In Klein und Groß Veltheim sind neue Wohngebiete entstanden, durch die wir natürlich auch fahren wollen“, erklärte Schrader. Um 6.30 Uhr rollten daher die acht großen Trecker und Anhänger sowie weitere kleine Rasenmäher-Gespanne durch Klein Veltheim. Und damit fingen sie eine halbe Stunde früher an als sonst. Das schaffte allerdings nicht jeder der Junggesellen pünktlich, wie Besenträger Sören Becker zum Beispiel. Kevin Grußendorf löste die Sache mit Durchhaltevermögen: „Ich habe natürlich durchgemacht“, sagte er mit bereits durchgenässter Verkleidung. 

Denn auch in Veltheim war das Wetter nicht so, wie es sich alle ersehnt hätten. Dichte graue Wolken. Ausgerechnet zum Umzug öffnete der Himmel am Sonntag seine Schleusen. Mal nur leichter Regen, mal etwas kräftiger. Der triste Zustand drückt unübersehbar auf die Stimmung. „Wirklich schade“, meinte Wagenbauer Gerhard Helmsen. Nur Hartgesottene schauten sich die tollen Baukünste an. Seine Baugruppe thematisierte „Veltheim 2.0 – Schlafdorf oder Feierdorf“. Die Gruppe von Christian Sell ging auf das Waldsterben mit dem Borkenkäfer ein. Dann gab es die „Segger-Airline“ und die Gruppe von Andreas Claus mit dem Thema „Oma als Umweltsau“ – in Bezug auf das Schmählied vom WDR. Die Gruppe von Thomas Unger baute das Sandmännchen anlässlich des 60-jährigen Bestehens. Die Frauen waren auch handwerklich und gingen auf Einkaufsläden und Firmen ein, die es noch gibt oder eben nicht mehr. Die Junggesellen fuhren mit ihrem Lindenhof und dem Prinzenwagen. 

Musikalisch begleitete der Spielmannszug aus Dettum mit Lyren, Becken, Trommeln und Querflöten. Die Braunschweiger Percussion-Gruppe „Samba Leâo“ war ebenso eine Überraschung. Sie sorgten mit brasilianischen Rhythmen für Stimmung. Ein kleiner Regenschirm, der direkt auf dem Musikerkopf saß, sorgte nicht nur für etwas Schutz, sondern sah auch bunt und närrisch aus. Laut Prinz Luca Schalk gibt es übrigens ein Foto der Jungen Gesellschaft Veltheim aus dem Jahr 1923. „Damit haben wir eine urkundliche Erwähnung. Einige Einwohner meinen aber, dass es uns noch etwas länger gibt“, sagte er. 

Nach über sechsstündigem Marsch konnten sich dann alle bei den Büttenfrühstücken aufwärmen. Vorsitzender André Haberland begrüßte mit Prinz und Till Lukas Klockenthör die Herren im großen Saal, während die Frauen parallel im Nachbarraum feierten. Bis zum Nachmittag verging die Zeit mit karnevalistischer Kurzweil, gespickt natürlich mit Büttenreden und mehr. Einige Veltheimer zeigten auch am Abend noch Durchhaltevermögen. Für sie klang nämlich ein tolles Wochenende an der Theke aus. Nun freuen sich alle auf die Nachfeier am 8. März, bei der alle Dauerkartenbesitzer dabei sein dürfen. Dann soll es auch die Besenversteigerung geben.