Gerade in diesen besonderen Zeiten wird die Notwendigkeit moderner Digitalinfrastrukturen deutlicher denn je. Ohne leistungsfähige Telekommunikationstechnik geht heute beruflich und auch privat nur wenig voran. Genau hier setzen Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge und ihr Amtskollege aus Helmstedt, Gerhard Radeck, nun gemeinsam an und gehen nachdrücklich den für die Region wichtigen 5G-Ausbau an. Gemeinsam mit Vodafone, der Landwirtschaftskammer und unter Begleitung des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums sowie der Ostfalia Hochschule bringen beide Landkreise in einem abgestimmten Pilotvorhaben den Ausbau der 5G-Technologie vorwärts. Aktueller Hintergrund des Technologie-Engagements ist die erfolgreiche Teilnahme beider Landkreise an einem durch das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) ausgelobten und mit zunächst 100.000 Euro dotierten 5G-Innovationswettbewerbes.
Das gemeinsame Projekt „Smart Country, 5G-Projekt BS-Land und HE-Revier“ überzeugte die Jury in Berlin, so dass neben dem Preisgeld nun die zweite Runde und im Erfolgsfall bis zu vier Millionen Euro an Fördermitteln winken.
Neben den Fördermitteln geht es allen Beteiligten aber auch um das Signal, die technologische Hebelwirkung und vor allen um konkrete zukünftige Anwendungen von 5G in der Praxis. Dabei kommt der Projektname „Smart Country“ nicht von ungefähr. So zielt die Initiative insbesondere auf die technologische Weiterentwicklung der ländlichen Räume ab. Der praktische Nutzen in der Land- und Forstwirtschaft steht bei dem gemeinsamen „Smart Country“-Projekt klar im Fokus. Die Potentiale des 5G-Mobilfunks im ländlichen Raum sollen sichtbar gemacht werden. Wissenschaftsbasierte Anwendungen aus den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Mobilität sollen unter realen Bedingungen erprobt werden.
Mit Vodafone hat man nun einen Technologie- und Konnektivitätspartner gewonnen, der nicht nur eine hohe technische Expertise und Schlagkraft mitbringt, sondern der vor allem auch bereit ist, das 5G-Projekt konkret mit der Installation der 5G-Technik an den jeweiligen Projektorten zu unterstützen.
Um das Vorhaben in die Tat umzusetzen, unterzeichnen die Projektbeteiligten nun mit einem „Letter of Intent“ eine entsprechende verbindliche Absichtserklärung. Mit der Ostfalia Hochschule und dem dortigen Institut für Kommunikationssysteme und –technologien ist die wissenschaftliche Begleitung ebenso sichergestellt wie die landespolitische Unterstützung durch das Niedersächsische Wirtschaftsministerium und seiner Stabsstelle für Digitalisierung.
Voran gegangen waren bereits Planungs- und Abstimmungsrunden, um die jeweiligen technischen Bedarfe der Projektorte in Schickelsheim und Söllingen (Landkreis Helmstedt) sowie Ostfalia Hochschule und Dettum/Lucklum (Landkreis Wolfenbüttel) zu erfassen und zu konkretisieren.
Niedersachsens Staatssekretär für Digitalisierung, Stefan Muhle: „Die 5G Modellregion Helmstedt-Wolfenbüttel ist beispielgebend für die technologische Weiterentwicklung der ländlichen Räume. Sie repräsentiert eine ganze Reihe weiterer Projektkonsortien, die derzeit überall in Niedersachsen die Infrastruktur der Zukunft vorantreiben und wesentlich zur Stärkung der Innovationskraft des Landes beitragen.“
„Damit ländliche Regionen als Wirtschaftsstandort gestärkt werden und Lebensqualität für alle gesichert werden kann, sind digitale Technologien unverzichtbar. Wir wollen zeigen, wie digitale Lösungen in ausgewählten Anwendungsfeldern funktionieren können. Wichtigste Voraussetzung dafür ist flächendeckend schnelles Internet auch im ländlichen Raum mit 5G als Ziel. Dafür machen wir heute einen wichtigen Schritt“, erklärt die Wolfenbütteler Landrätin Christiana Steinbrügge.
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Digitalisierung und die mit ihr verbundenen Chancen sehr zeitnah die lagemäßigen Nachteile des ländlichen Raumes in Vorteile umkehren werden. Die Digitalisierung verkörpert die Zukunft des ländlichen Raumes“, sagt der Helmstedter Landrat Gerhard Radeck.
Professor Dr. Gert Bikker, Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer der Ostfalia Hochschule: „Die Erschließung der 5G Technologie für innovative Anwendungsmöglichkeiten in Wirtschaft und Gesellschaft ist ein wesentlicher Fokus des 2016 etablierten Forschungsfelds Digitalisierung und Industrie 4.0 der Ostfalia Hochschule. Die Zusammenarbeit im Projekt Smart Country wird ein zentrales Element dafür sein.“
„Dieser Letter of Intent markiert den Startschuss für dieses gemeinsame Zukunftsprojekt der Landkreise Helmstedt und Wolfenbüttel. Wir unterstützen dabei den ländlichen Raum mit einem gezielten 5G-Ausbau und freuen uns über die wissenschaftliche Begleitung der praxisbezogenen 5G-Anwendungen“, so Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung bei Vodafone Deutschland.
Das Projekt „Smart Country, 5G-Projekt BS-Land und HE-Revier“ unterliegt einem engen und strukturierten Zeitplan. Bis Ende August müssen sämtliche Planungen und Unterlagen beim BMVI in Berlin vorgelegt werden. Parallel setzt Vodafone die Planung und Realisierung um. Diese erfolgt schrittweise und am Bedarf orientiert in diesem und im kommenden Jahr. Dabei sind sich die „Macher“ einig, dass es nicht bei diesen ersten Schritten und Lösungen bleiben wird. Vielmehr werden sich Folgeprojekte und weitere Anwendungen hin auf dem Weg zur Digitalisierung, Beschleunigung und Verbesserung von Prozessen und Abläufen ergeben.
So heißt es bei Vodafone: The future is exciting. Ready? Die Landkreise Helmstedt und Wolfenbüttel jedenfalls sind bereit für eine gute Zukunft. Das Projekt „Smart Country“ bildet dafür nach Überzeugung aller Beteiligten einen wichtigen Meilenstein.