15.58 Uhr am Sonnabend. Die Sirenen heulten zum Einsatz. Laut Meldeempfängern musste die Ortsfeuerwehr zu einem Feuer am Schützenheim an der Hordorfer Straße ausrücken. Von wegen, alles inszeniert!

Moritz Kuntze, jüngst zum neuen stellvertretenden Wehrleiter gewählt, sprach alles mit der Leitstelle ab. Er, Sören Denecke und der neue Ortsbrandmeister Lars Manicke tüftelten die ganze Sache aus. Am Schützenheim warteten über 30 Kameraden plus Jugendliche. Lediglich eine Handvoll Kameraden, die natürlich auch eingeweiht waren, fuhren zum Gerätehaus, zogen sich um, schulterten Pressluftflaschen, damit Frank Denecke und Frank Herbst keinen Verdacht schöpften. Derweil hörte man das Martinshorn. Rauchbomben wurden angezündet. Einsatzleiter musste Frank Herbst, kein anderer als Frank Denecke konnte Maschinist sein. „Alles war perfide eingefädelt. Selbst die Anwesenheit war vorprogrammiert. Dafür sorgten die Ehefrauen“, schmunzelte Kuntze. Bettina Denecke und Christine Herbst ließen die zwei Gatten zuvor seelenruhig auf dem Sofa. Während ihre Männer dann zum Gerätehaus eilten, machten sie sich auf zum Ort des Geschehens am Schützenheim.

Als Frank Herbst dann um die Ecke kam zur Lageerkundung, applaudierten die Kameraden. Er soll – so berichteten die Mitglieder – sein Gesicht schön verzogen haben, als die Situation dann klar war. Überraschung gelungen! „Wir möchten Euch auf dieser Art noch einmal herzlich für Eure jahrelange Arbeit danken. Es sollte jetzt Eure letzte symbolische Einsatzfahrt sein“, sagte Lars Manicke und lud die Zwei ins Schützenheim ein. Dort wurde der Schießraum mit Tischen und Bänken umfunktioniert, ein Fassbier angeschlossen und der Grill bestückt.

„Damit habt ihr uns noch einmal eine riesengroße Freude bereitet. Das ist wirklich ein richtig toller Abschied und auch ein Zeichen von Wertschätzung“, führte Frank Denecke auch im Namen seines einstigen Stellvertreters aus. „Und da jetzt schon ein Fass angesteckt wurde, machen wir das heute auch leer.“ Die Tonne ging – wie zu erwarten war – auf Kosten der beiden.