„Unfassbares Licht“; „Hier sieht es aus wie in der Toskana“ oder „Was für ein hübsches Dorf“. Das Filmteam vom deutsch-französischen TV Sender Arte, das extra aus Paris anreiste, war begeistert von Kneit­lingen und seiner Umgebung. An mehreren Tagen wurde in dem kleinen Elmdorf, in Braunschweig, in Wolfenbüttel und auch in Königslutter gedreht. Dabei ging es um Till Eulenspiegel, aber auch um die Landschaft und die Menschen.

„Stadt, Land, Kunst heißt die Sendung, die sich vor allem beim französischen Publikum großer Beliebtheit erfreut“, sagte Regisseur Heinz Cadera. Zwei der Hauptpersonen im Film sind Charlotte Papendorf und Professor Alexander Schwarz vom Eulenspiegelmuseum in Schöppenstedt, die vom Filmteam bei herrlichstem Wetter die Hügel rund um Kneitlingen rauf und runter gescheucht wurden. Schließlich sollte viel von der Landschaft zu sehen sein. Der Pressesprecher der Samtgemeinde Elm-Asse Florian Kneifel, der die Dreharbeiten begleitete, hatte es da schon besser. Als das Filmteam erfuhr, dass die Pressestelle, wie es sich in Niedersachsen gehört, beritten ist, durfte Kneifel mit Pferd „Rocky“ und Sohn Nicolas eine Szene aus dem Eulenspiegelbuch „nachreiten“. Auch wenn die eingesetzte Filmdrohne mit ihrem surrenden Geräusch dem schweren Kaltblut, das sonst nur Angst vor Hummeln und dem Gartenschlauch hat, eher „so lala“ gefiel. Weiter ging es hinein in das Dorf, wo Aufnahmen von der Kirche, der Eulenspiegelstube und den zahlreichen historischen Höfen entstanden. Und auch der ein oder andere Kneitlinger huschte, grub, krabbelte, mähte oder radelte rein zufällig durchs Bild. „Ich hätte nicht gedacht, dass so ein kleines Dorf so lebendig sein kann“, freute sich Caldera. Das Filmteam zeigte sich besonders vom FC Till Kneitlingen beeindruckt, der nach langer Winterpause just zum Drehtermin sein erstes Training im Elmstadion abhielt. Oder „Bolzer“ wie es die Franzosen nannten. Trotz dieses Affronts, zu einem deutsch-französischem Länderspiel kam es aus Rücksicht auf die geltenden Corona-Abstandsregeln dann doch nicht. Schade! Mit Professor Schwarz, der bekanntlich Schweizer ist, hätte man gleich einen perfekten Unparteiischen gehabt.

Noch bis spät in den Kneitlinger Abend hinein wurde interviewt, gedreht und vertont. Die Pariser Redaktion ließ es sich dann nicht nehmen alle Beteiligten zu einem typisch französischen Essen einzuladen. Bei Dönertaschen und Currywurst vom Grill am Markt in Schöppenstedt ließ man den lauen Abend ausklingen. Der Film soll im Herbst ausgestrahlt werden, ein genaues Sendedatum ist noch nicht bekannt. Aber dann heißt es auf jeden Fall: Au revoir in Kneitlingen.