Aufgrund der besonderen Umstände im Jahr 2020 wegen der Corona-/COVID-19-Pandemie war es nicht möglich, die diesjährige Vertreterversammlung der Volksbank Börßum-Hornburg eG in Form einer Präsenzveranstaltung durchzuführen. Aus diesem Grund haben Aufsichtsrat und Vorstand entschieden, die Vertreterversammlung erstmalig in digital-schriftlicher Form durchzuführen. Rechtliche Grundlage dieser Ausnahmemöglichkeit bietet das „Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie“ vom 25. März 2020.

Die Vertreterversammlung wurde aufgeteilt in eine Informationsphase und eine Abstimmphase. Die Informationsphase fand vom 9. November bis zum 16. November statt. Alle relevanten Informationen wurden digital auf der Homepage der Volksbank Börßum-Hornburg eG www.vbbh.de eingestellt sowie schriftlich in den Geschäftsstellen der Bank zur Einsichtnahme ausgelegt. Einige Dokumente wurden mit einem Passwort versehen und somit nur den gewählten Vertretern zugänglich.

Im Rahmen der Informationsphase konnten alle Vertreterinnen und Vertreter auch Fragen stellen, Anregungen geben oder Anträge stellen. Alle Fragen wurden umgehend beantwortet und alle Anträge wurden ebenfalls zeitnah auf der Internetseite zur Verfügung gestellt. Auf diese Art konnten auch die Rechte der Mitglieder berücksichtigt werden. Das schriftliche Abstimmverfahren fand in der Zeit vom 16. November bis zum 18. November statt. Am 23. November erfolgte die Stimmauszählung und Feststellung der getroffenen Beschlüsse durch den Aufsichtsrat.

Der Bericht des Vorstandssprechers Christian Müller beinhaltete insbesondere die Auswirkungen bzw. Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Weiterhin wurde, bezogen auf das Geschäftsjahr 2019, auf die deutsche Wirtschaft, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der weiter voranschreitenden Digitalisierung sowie die genossenschaftliche Sicherungseinrichtung eingegangen. Außerdem wies Christian Müller darauf hin, dass die Kinder-, Jugend-, Sport- und Kulturförderung nach wie vor weit oben auf der Agenda der gesellschaftlichen Verantwortung der Volksbank steht; ein Teil des Mittelaufkommens stammt aus den Zweckerträgen der VR-Gewinnspargemeinschaft. Für das Jahr 2019 konnte die Volksbank nach dem Motto „Helfen, sparen und gewinnen“ 39 Schecks in Höhe von rund 21,8 Tausend Euro an Einrichtungen aus der Region überreichen.

Im zweiten Teil des Vorstandsberichtes erläuterte Vorstandsmitglied Martin Bothe das Ergebnis des Geschäftsjahres 2019, das zufriedenstellend verlaufen ist. Das bilanzielle Kreditvolumen ist um 3,4 Prozent auf 110,8 Millionen Euro angestiegen. Das bilanzunwirksame Kreditvolumen aus der Vermittlung von Darlehen an die Verbundpartner beträgt inzwischen 53,4 Millionen. Die eigenen Wertpapieranlagen haben sich leicht von 43,9 Millionen Euro auf 44,6 Millionen Euro erhöht und der Bestand an Fondsanlagen wurde auf 8,2 Millionen Euro ausgebaut. In den bilanzwirksamen Kunden-
einlagen konnte ein Wachstum um 4,9 Prozent auf 145,4 Millionen Euro verzeichnet werden. Die außerbilanziellen Kunden-einlagen wie Wertpapiere, Fonds, Bausparverträge und Lebensversicherungen, erhöhten sich deutlich um 15,1 Prozent auf 69,5 Millionen Euro.

Die Bilanzsumme ist, insbesondere über die Kundeneinlagen, um 3,8 Prozent angestiegen und lag zum Bilanzstichtag bei 189,2 Millionen Euro. Das betreute Kundenvolumen beträgt jetzt 386,5 Millionen Euro. Die Bilanzstruktur sowie die Eigenkapitalausstattung sind weiterhin angemessen und die Vermögenslage ist geordnet. Der Zinsüberschuss ist weiter rückläufig, konnte aber durch den erneut gesteigerten Provisionsüberschuss fast kompensiert werden. Die Personalkosten wurden planmäßig leicht reduziert, in dem bei Renteneintritt langjähriger Mitarbeiter durch Prozessoptimierungen und Digitalisierung keine Neueinstellungen vorgenommen wurden. Die Verwaltungsaufwendungen lagen annähernd auf Vorjahresniveau.

Diese Entwicklung erlaubt somit sowohl eine weitere Aufstockung der ohnehin guten Eigenkapitalausstattung und der Rücklagen der Bank als auch einen attraktiven Dividendenvorschlag in Höhe von 4,5 Prozent auf die Geschäftsguthaben unserer Mitglieder. Die Ausschüttung einer Dividende ist aktuell nicht selbstverständlich. Lediglich kleine und solide Banken, die strenge aufsichtsrechtliche Kriterien erfüllen, dürfen dies im vierten Quartal 2020 tun, sofern Ertragslage, aktuelle Risikotragfähigkeit und mittelfristige Ertragsplanung dies ermöglichen.

Martin Bothe dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr außergewöhnliches Engagement und den Aufsichtsratsmitgliedern für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ferner gab Bothe noch einen kurzen Blick in die aktuelle Entwicklung der Bank, die aufgrund des Corona-Infektionsgeschehens täglich neue Herausforderungen lösen musste. Auch daher ist bisher die Bank von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie aktuell wenig betroffen.

Aufsichtsratsvorsitzender Ottmar Pfaue berichtete über die Tätigkeit des Aufsichtsrates und stellte den Vorschlag zur Gewinnverwendung dar. Vorstand und Aufsichtsrat wurden nach schriftlich eingegangenen Anträgen einstimmig entlastet. Die von Martin Bothe erläuterten Satzungsänderungen wurden mit der erforderlichen Mehrheit beschlossen. Die von Vorstandssprecher Christian Müller erläuterten Änderungen der Wahlordnung wurden ebenfalls beschlossen.

Müller wies darauf hin, dass im kommenden Jahr die Wahl zur Vertreterversammlung stattfindet und stellte die Vertreter des Aufsichtsrates sowie des Vorstandes vor, die im Wahlausschuss mitwirken. Durch die Vertreterversammlung wurden die Mitgliedervertreter in den Wahlausschuss gewählt.

Wegen Ablaufs der Wahlperiode schieden die Herren Hartmut Fricke und Werner Kosanke aus dem Aufsichtsrat aus, ihre Wiederwahl war zulässig. Der gesamte Aufsichtsrat stimmte überein, einen Generationswechsel einzuleiten, daher standen die Herren Hartmut Fricke und Werner Kosanke auf eigenen Wunsch nicht für eine erneute Kandidatur zur Verfügung. In seiner Rede dankte Pfaue den Herren für die langjährige, engagierte Tätigkeit im Aufsichtsrat.

Wahlvorschläge für den Aufsichtsrat:

Diplom-Kauffrau Claudia Fricke aus Hornburg, Diplom-Kaufmann (FH) Carsten Rullmann aus Salzgitter-Lichtenberg.

Die Vorstellung der Kandidaten erfolgte ebenfalls digital-schriftlich. Weitere Kandidaten wurden aus der Versammlung nicht benannt.

Beide Kandidaten wurden durch die Vertreterversammlung mit großen Mehrheiten neu in den Aufsichtsrat gewählt, bedankten sich für das Vertrauen und nahmen die Wahl an. Der Aufsichtsratsvorsitzende beglückwünschte die beiden neuen Aufsichtsratsmitglieder in der konstituierenden Sitzung am 23. November.

Für das kommende Jahr wird wieder eine Präsenz-Vertreterversammlung in der Oderwaldhalle (voraussichtlich im Juni 2021) geplant, da der persönliche Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern sehr wichtig ist und in dieser Zeit schon sehr fehlt.