Die Wolfenbütteler Museen konnten auch 2019 ihre erfolgreiche Arbeit mit einer erneuten Steigerung der Besucherzahlen fortsetzen. 2.600 Kinder und Jugendliche besuchten im vergangenen Jahr das Schloss Museum mit dem Lessinghaus sowie das Bürger Museum, dazu kamen fast 18.000 erwachsene Museumsbesucher.

Wie die Stadt Wolfenbüttel in ihrem Verwaltungsbericht für 2019 betont, könne diese Entwicklung gar nicht postiv genug bewertet werden angesichts der Baustellensituationen rund um die Museumsstandorte. Neben den langwierigen Bauarbeiten auf dem Schlossplatz und im Bereich des Bürger Museums waren auch in den Innenräumen des Schloss Museums wegen eines Wasserschadens Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich, die sowohl für die Gäste als auch das Museumsteam besondere Herausforderungen darstellten. Im August 2019 immerhin konnte aber der Ausstellungsbetrieb wieder vollständig aufgenommen werden.Eine neue Alarmanlage sichert seit Anfang des neuen Jahres die Ausstellungsräume, das Magazin und die Verwaltungsräume im Schloss.

Große Ausstellungen und Vortragsreihen im Schloss Museum

Seit November 2018 wurden im Schlossmuseum mit „Schlossblicke“ und „Eine Tafel für Anna Amalia“ zwei große Ausstellungen erarbeitet und präsentiert. Im Jahr 2020 steht neben der Dauerausstellung vor allem die Vortragsreihe „Geschichte im Schloss“ im Mittelpunkt, die das Museum Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig veranstaltet. Elf Veranstaltungen z. B. zu „Wegen zu Fontane“ erfreuten sich 2019 regen Zuspruchs. An historischem Ort, dem Wolfenbütteler Schloss, soll weiter über Geschichte berichtet, diskutiert und gestritten werden – besonders auch im Rahmen des Schwerpunktthemas des Jahres 2020 „Weltgeschichte weiblich“.  Vorträge über Clara Schumann, über die Kaiserinnen der Hohenzollern sowie über Elisabeth Förster-Nietzsche, die Schwester des bedeutenden Philosophen, werden sicher ein kultur- und sozialgeschichtlich interessiertes Publikum begeistern.

Attraktive Themenvielfalt im Bürger Museum

Im Bürger Archiv des Bürger Museums wurden 2019 vielfältige Sonderausstellungen veröffentlicht. Unter den Titeln „Jüdische Geschichte in Wolfenbüttel“, „Weihnachten um 1900“, „St. Trinitatis 1719–2019“, „Grenzgänger – Wolfenbütteler Lebenswege in Ost und West“, „100 Jahre Schlösserbund“ und „Der Weg zur Deutschen Einheit“  wurden regionalhistorisch relevante Themen in Ausstellungs- und Veranstaltungsform bearbeitet. Derzeit läuft noch bis Ende Februar die kleine Sonderausstellung „Made in Wolfenbüttel. Gilden – Manufakturen – Globalplayer“, die in der Bürgerarchiv-Vitrine des Bürger Museums präsentiert wird. „Die Ausstellung stellt einen kleinen Ausschnitt des vielfältigen Wirtschaftslebens der Stadt Wolfenbüttel dar und zeigt Produkte, die es nicht ein zweites Mal auf der Welt gibt“, erläutert Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel, diesen interessanten Beitrag zur Stadtgeschichte. Neben dem Ausstellungs- und Veranstaltungsbetrieb beteiligte sich das Museum Wolfenbüttel auch an der Kulturnacht, am Internationalen Museumstag, am Festakt „30 Jahre Grenzöffnung“ im Lessingtheater sowie an Veranstaltungen zur antisemitischen Pogromnacht des deutschen Nationalsozialismus am 9. November 1938. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums Wolfenbüttel waren beteiligt an der Erstellung des Bandes „900 Jahre Wolfenbüttel – Beiträge zur Geschichte unserer Stadt“ und erarbeiteten als weitere Publikationen den neuen „Schlossführer“ sowie einen englischsprachigen Museumsführer für das Bürger Museum.

Nachdem nunmehr die Umgestaltung des Schlossplatzes weitgehend abgeschlossen ist, freuen sich die Häuser des Museums Wolfenbüttel – ebenso wie die benachbarte Herzog August Bibliothek – wieder über ungehinderten Zugang zu den Stätten der Geschichte, der Erinnerung und der Bildung. Das Museum Schloss Wolfenbüttel und das Bürger Museum sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt zum Bürger Museum ist nicht nur barrierefrei, sondern auch kostenlos.