Das war am Freitag eine Veranstaltung, wie sie die Brandschützer mögen und vermissten. Gemütliches Beisammensein am Feuerkorb, am Grill brutzelten die Würstchen, am Spielplatz tobten die Jüngsten. Auf dem Schulhof beim Feuerwehrgerätehaus vergnügten sich am Abend bestimmt gut 200 Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen. Sie alle gratulierten der Jugendfeuerwehr zum 50-jährigen Bestehen. Am 1. November 1971 wurde sie gegründet. „Wir haben gerade 19 Kinder“, erzählte Jugendwart Christoph Trispel, der sich seit 2013 für die Nachwuchsausbildung einsetzt. Ihm zur Seite steht Stellvertreterin Janine Horney. „In der letzte Zeit erhielten wir einen richtigen Schub. Wir haben viele neue Kinder dabei“, freute sich Trispel und verriet: „Die Aktiven übten am Sportplatz und einige Kinder schauten zu. Wir konnten sie begeistern und sie kamen mit Freunden zusammen zum Dienst.“ Womöglich könnten sie damit auch mit zwei Gruppen beim Wettbewerb teilnehmen. „Es ist wirklich eine schöne Entwicklung“, meinte er. 

Zur Geburtstagsfeier kamen viele Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Dorf. Vorangegangen war ein organisierter Lampionumzug. Sternenförmig strömten sie zum Gerätehaus. „Wir starteten von fünf Sackgassen und Wendehammern“, fügte Trispel hinzu. Die Jugendfeuerwehr marschierte mit Fackeln vorweg, hier und da hörte man die schönen St. Martinslieder. 

Am Gerätehaus überreichte Marcel Hanschke von der Öffentlichen Versicherung Braunschweig einen Scheck über 200 Euro. „In der heutigen Zeit muss man junge Leuchte schon früh an ehrenamtliches Engagement heranführen“, sagte er. Die Bereitschaft, sich für das Allgemeinwohl einzusetzen, sinke ständig. „Hier leistet die Jugendwehr eine wichtige Arbeit, die wir gerne unterstützen“, so Hanschke. 

Ortsbrandmeister Maic Bosse sagte auf die Frage, ob er stolz sei: „Geile Geschichte“. Über 90 Prozent der heutigen Einsatzabteilung stammten aus der Jugendwehr. 45 Aktive in vier Gruppen seien es in der Ortschaft Gardessen. „Es sind viele gute Führungskräfte aus der Jugendwehr hervorgegangen, die unsere Feuerwehr geprägt haben“, erklärte er. Auch stammten die letzten drei Wehrleiter aus der Nachwuchsgruppe. Im Januar soll gemäß seiner Angabe der neue Mannschaftsbus ankommen und das defekte Transportfahrzeug ersetzen. Die Brandschützer freuten sich darauf. 

Auch Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Myler gratulierte: „Im Landkreis Wolfenbüttel gibt es noch nicht so viele Jugendwehren, die so alt sind. 50 Jahre sind damit schon eine Besonderheit“, sagte er. 

Gemeindebrandmeister Marcus Peters sah man die Freude an, dass das Löschwesen wieder aufblüht. Er übermittelte Glückwünsche von allen Wehren der Gemeinde Cremlingen. 

Gleiches machten Gemeindejugendwart Reiner Lemm und sein Stellvertreter Jens Hauffe mit einem Flachgeschenk. 

Ortsbürgermeister Burkhard Wittberg erinnerte sich als 13-Jähriger. „Ich war Gründungsmitglied und Wassertruppführer.“ Mit der überreichten Geldspende soll ein Knotengestell angeschafft werden. Auch künftig sicherte Wittberg die Unterstützung des Ortsrates zu. 

Detlef Kaatz gab an, dass er froh und glücklich sei, dass es engagierte Mitbürger gibt, die sich für das Gemeinwohl und Ehrenamt einsetzen. „Es ist wichtig für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt“, so der Bürgermeister bei seiner Rede. 

Zum Highlight zählte abends ein buntes Feuerwerk. Raketen und Batterien feuerte ein Pyrotechniker in den Himmel. Hier und da wurden die Smartphones für Videos hochgehalten. Toller Geburtstag! mk