Aufatmen in der Senioreneinrichtung. Seit kurzem herrscht wieder etwas mehr von der langersehnten Normalität. Die Firma Falk & Janke, die in der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße im Westen Wolfenbüttels zu Hause ist, stattete das Heim mit ihrer Technik aus. Bereits im Dezember wurden in der Kita in Evessen die UV-C-Geräten installiert. Inzwischen setzen auch mehr und mehr Büros den „ViBa-Clear“ (übersetzt: „Viren und Bakterien Löscher“) zum Schutz ihrer Mitarbeiter ein, damit sie sich nicht mit dem Corona-Virus anstecken. „Es ist ein weiteres Puzzlestück im Kampf gegen das Virus“, sagte die Heimleiterin Sabine Resch-Hoppstock. Aus fünf Häusern besteht die Einrichtung. Alle Mitarbeiter und Bewohner erhielten bereits die zweite Impfdosis. „Wir können jetzt wieder Gruppenangebote innerhalb der Wohnbereiche anbieten und so eine Ermöglichungskultur leben“, verriet sie im beeindruckenden Spiegelsaal gegenüber der Presse. Doch dann erinnerte sie an das Horrorszenario, als Covid-19 in der gerontopsychiatrischen Fachabteilung voriges Jahr eingeschleppt wurde. „27 Bewohner und acht Mitarbeiter infizierten sich, elf starben.“ Es war eine schwere Zeit in Schliestedt. 118 Menschen leben in dem Seniorenheim am Schloss.
Seitdem die Schnelltests ausreichend verfügbar sind, gehören sie auch zum Alltag. „Wir haben eine Testpflicht“, schilderte Resch-Hoppstock. Vor Dienstbeginn wird bei den Mitarbeitern im Mund oder in der Nase der Abstrich gemacht, bei den Bewohnern zweimal die Woche. „Für die Mitarbeiter der Wäschekammer bedeutet das morgens um fünf Uhr, der letzte Test wird abends bei der Nachtwache gemacht. Fällt der Schnelltest positiv aus, folgt ein PCR-Test, der übers Gesundheitsamt ausgewertet wird.“ Zudem werden Besucher getestet. Auch bei den Pressevertretern nahm Pflegedienstleiter Sirko Mros am Donnerstagnachmittag einen Abstrich.
Schließlich betonte Geschäftsführer Bernd Janke: „Die Desinfektionsgeräte sollen die Ansteckung durch Viren, die sich als Aerosole in der Luft befinden, verhindern.“ Zwei große und sechs kleine Geräte legte er passend zur Raumgröße in der gerontopsychiatrischen Fachabteilung aus. Dort leben unter anderem Demenzkranke, für die Abstandhalten, Handdesinfektion und Quarantäne nur schwer umsetzbar sei. Für die Heimleitung war klar, dass man den Personenkreis nicht wegsperren, sondern besonders schützen müsse. Resch-Hoppstock informierte sich und fand die ideale Lösung bei der Firma Falk & Jan-
ke. Als sich Corona vor einem Jahr ausbreitete, überlegte Janke, was er zur Lösung beitragen kann. Der Firmenchef wusste, dass in China Versuche mit UV-C-Licht erfolgten, daher war das auch seine Lösung. „Das ultraviolette Licht im Kurzwellenlängenbereich (254 Nanometer) greift die DNA von Viren und Bakterien an und eliminiert sie – zu 99,993 Prozent.“ Das haben sie vom unabhängigen Hygieneinstitut Biotec GmbH im sechswöchigen Forschungsprojekt überprüfen und zertifizieren lassen.
Die Geräte ermöglichen einen weiteren Schutz vor Infektionen und verringern die Lüftungsstrategie. „Praktisch überall dort, wo sich Menschen in geschlossenen Räumen treffen“, sagte Janke. In Praxen, Schulen, Hotelzimmern, Restaurants, Einzelhandel oder in den eigenen vier Wänden sind sie bestens geeignet. Etwa 2.000 Geräte lieferte er schon in Europa aus. Auch bei der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig kommen sie zum Einsatz. Gebaut werden sie in Belgien, hier in Wolfenbüttel endmontiert. Etwa zehn Tage betrage die Lieferzeit – Planung und Konzepte inklusive.
Der „ViBa-Clear“ ist praktisch und stört nicht. Die verkeimte Luft wird angesaugt, dann desinfiziert und schließlich leise zurück in den Raum geblasen. „Es geht nicht darum, die Luft zu filtern, oder zu reinigen, es geht um das Desinfizieren“, so Resch-Hoppstock und verglich es mit dem Händewaschen und dem Hände-desinfizieren. Für den Menschen sei das wartungsarme Gerät nicht gefährlich. Die Strahlung gelange nicht nach außen, sodass schädliche Nebenwirkungen auch nicht zu befürchten seien. Bakterien und Schimmelsporen würden ebenso abgetötet. „Lediglich der Ventilator und die UV-C Lampe müssen nach einer gewissen Betriebszeit überprüft werden“, zeigte der Elektromeister beim Rundgang. Filterelemente und damit nachträgliche Wartungskosten entfallen, weil es solche Bauteile nicht gibt. Bis zum ersten Wartungszyklus habe man also lange Ruhe und einen zusätzlichen Schutz vor dem Virus und seinen Mutationen.