„Die Luft ist wie frisch gewaschen“, atmet Annette Goslar erleichtert auf. Die Leiterin des AHA-ERLEBNISmuseums kann ihre Klientel – hauptsächlich Kinder und Jugendliche – wieder reinen Gewissens empfangen, denn die Luft ist rein. Und zwar im wortwörtlichen Sinne. Der Grund: Das Museum an der Lindener Straße wurde mit vier Luftreinigern der Wolfenbütteler Elektrofirma Falk & Jahnke ausgestattet. Perspektivisch soll noch ein weiteres Gerät dazukommen.

Wie viele andere Kultur- und Bildungseinrichtungen hat die Coronapandemie auch das Kinder- und Jugendmuseum stark gebeutelt. Eintrittsgelder, auf die die Betreiberin angewiesen ist, brachen für ein Dreivierteljahr weg. Um überhaupt wieder zeitnah Gäste empfangen zu können musste ein  detailiertes Hygienekonzept her, dessen ursprüngliche Fassung zunächst nur die Maskenpflicht, das Tragen von „Forscherhandschuhen“ und die regelmäßige Reinigung von Arbeitsmaterialien vorsah.  

Dann las Annette Goslar von den Luftreinigern aus dem Hause Falk & Janke in der Zeitung und beschloss: Solche Geräte brauchen wir auch! Sie nahm Kontakt mit Inhaber Bernd Janke auf. Nach eingehender Information und Beratung durch den Elektromeister war schnell klar, dass die Anschaffungskosten zu hoch waren, um die Geräte aus dem laufenden Etat zu finanzieren.

Abhilfe schuf letztendlich eine Crowdfunding-Aktion. Im Juni veröffentlichte Annette Goslar einen Spendenaufruf über die Internetplattform Startnext. Innerhalb von vier Wochen kam eine hübsche Summe von insgesamt rund 3000 Euro zusammen. Über 50 Spender, zum Teil sogar aus Bayern, waren dem Aufruf gefolgt.  

Aber damit nicht genug: Zusätzlich flossen noch einmal Zuwendungen aus privater Hand in ähnlicher Höhe auf das Museumskonto. Ein bis heute anonymer Spender steuerte sogar 2000 Euro bei. Und als Überraschung legte Bernd Janke nach dem Kauf der Geräte noch einmal eine Spende über 1000 Euro obendrauf. Für den 53-jährigen war das gar keine Frage: „Die Hilfe von Mitbürgern steht für mich an erster Stelle. Deshalb ist es mir eine Herzensangelegenheit, auch solche Institutionen zu unterstützen.“     

Dann musste es relativ schnell gehen, denn die großen Ferien standen unmittelbar bevor. Das Ziel der Wiedereröffnung des Museums zu Beginn der Ferien wurde zwar knapp verfehlt, aber Geräte und Montagematerial trafen zumindest in der ersten Schulferienwoche ein. Mitte August waren die Luftreiniger dann betriebsbereit.    

Die Desinfektionsgeräte, die mittels UV-C-Strahlung Viren und Bakterien unschädlich machen, erlauben den jungen Besuchern fortan ansteckungsfreien Zutritt auch zu relativ geschlossenen Räumen. Neben ihrer eigentlich Aufgabe, bieten die Luftreiniger noch weitere Vorzüge. Mit 30 bis 40 db arbeiten die Maschinen sehr leise und werden im normalen Allltag mit sonstigen Umweltgeräuschen kaum wahrgenommen. Darüber hinaus sind sie mobil einsetzbar.  Wenn die Kapazität eines Geräts erreicht ist, kann ein weiteres Gerät aus einem nicht parallel genutzten Raum mühelos dazugestellt und angeschaltet werden.    

Die Luftdesinfektionsgeräte ermöglichen eine zusätzliche Sicherheit vor allem für die Kinder und Jugendlichen auch über die Pandemie hinaus. Sie verringern auch Influenzaerkrankungen nachweislich. Da das AHA-ERLEBNISmuseum mit nur einer Fensterfront ausgestatten ist und zusätzlich kleine Nischen und Ecken zum Basteln und Ausprobieren einladen, ist eine vollständige Be- und Entlüftung aller Räume nicht möglich. 

Hinzukommt, dass eine „räumliche Trennung der Kinder nur schwer durchsetzbar ist. Auch deshalb sind die Luftfilter für uns wichtig“, betont Annnette Goslar. Die 60-jährige ist froh, dass jetzt die Hauptakteure, sprich: die jungen Leute, in dem Mitmachmuseum wieder ein bischen freier forschen, tüfteln, spielen und Spaß haben können. Auch die Öffnungszeiten könne man nun ein bischen großzügiger gestalten und wieder einige Besucher mehr aufzunehmen. Derzeit liegt die Auslastung des Museums bei etwa 50 Prozent, aber Annette Goslar ist zuversichtlich, dass sie ihre Tore bald wieder für alle Besucher öffen kann und bekräftigt nochmals: „Wir sind uns treu geblieben und wollten den Erlebnischarakter hier im Haus erhalten. Von daher waren die Luftreiniger für uns die beste Lösung.“