Nach über 20 Jahren Laufzeit kommen neue. Die Mannschaftstransportfahrzeuge, kurz MTF, werden in den Orten Abbenrode, Gardessen und Cremlingen ausrangiert und neue gekauft. „Der Finanz-, Feuerschutz- und Wirtschaftsausschuss hat die Anschaffung einstimmig empfohlen“, freute sich Gemeindebrandmeister Marcus Peters. Final zustimmen musste jedoch noch der Rat in dieser Woche. Die Ausschreibung bereiten sie aktuell vor, die Auslieferung solle bestenfalls im Spätsommer sein. „Wir wollen drei identische Fahrzeuge beschaffen“, ergänzte Peters. Neben dem Personaltransport bei Einsätzen dienen sie auch für den Transport von Material der Kinder- und Jugendwehren sowie für Fahrten zu überörtlichen Lehrgängen und für logistische Fahrten. Die Ersatzbeschaffung sei nötig, weil die Fahrzeuge altersentsprechend in einem schlechten Zustand seien. Peters erklärte, dass die Ersatzteilbeschaffung schwierig geworden sei.
„In den letzten Jahren sind die Instandhaltungskosten für die Fahrzeuge stark gestiegen“, begründete Cremlingens Bürgermeister Detlef Kaatz. „Die Ersatzbeschaffung der MTFs soll grundsätzlich nach 20 Jahren erfolgen, wenn durch ein Gutachten einer Fachwerkstatt ein schlechter Allgemeinzustand des Fahrzeugs bestätigt wurde und eine Reparatur nicht wirtschaftlich ist.“ Daher habe man sich auch für drei Neufahrzeuge entschieden, um die Unterhaltungskosten in den ersten Jahren gering zu halten, statt Gebrauchtwagen mit Verschleiß und hohem Kilometerstand. In den letzten zwei Jahren wurden nach Angaben des Verwaltungschefs 7.000 Euro in den Erhalt der Fahrbereitschaft gesteckt. „Weitere Reparaturen erweisen sich aufgrund des Alters und der Schäden als unwirtschaftlich“, gab Kaatz an. Gegen die Beschaffung von Gebrauchtfahrzeugen spreche nach seiner Ausführung vor allem die unkalkulierbaren Umrüstungs- und Folgekosten. Er favorisiere daher neue auch aufgrund moderner Abgassysteme und Ersatzteilversorgung.
Laut dem Gemeindebrandmeister werden es Busse mit langem Radstand sein. So soll Einsatzmaterial für die Verkehrssicherheit transportiert werden. Zudem sollen sie Anhänger ziehen können. „Sowohl der Brandschutzbedarfsplan aus dem Jahre 2018 als auch der aus 2010 heben die Notwendigkeit der Vorhaltung von MTFs für die einzelnen Ortsfeuerwehren heraus“, sagte Peters. Im Haushalt wurden für die drei Busse 195.000 Euro (brutto) bereitgestellt.
Abbenrodes Wehrleiter Marcus Goldmann erklärte, dass ihr Bus mit dem Baujahr 1999 auch für AED-Einsätze genutzt werde. Es sei zudem das Führungsfahrzeug des Logistikzuges der Kreisbereitschaft. Jugendwartin Carola Ullmer betonte: „Das wichtigste ist, dass wir sicher von A nach B kommen.“
Der Bus in Gardessen ist bereits seit Dezember außer Dienst. „Die Kupplung ist kaputt“, erklärte Maic Bosse. Ihr MTF wurde 1998 gebaut und lief 142.000 Kilometer. „Wir haben 42 aktive und 18 Kinder in der Jugendfeuerwehr. Da braucht man eine Transportmöglichkeit“, sagte der Ortsbrandmeister.
Manolito Meyer sprach ebenfalls von Mängeln, die der TÜV aufzeigte. Das Cremlinger MTF erhielt im November keine Plakette mehr, ist 24 Jahre alt und hat 180.000 Kilometer runter. Da es Probleme mit der Schiebetür, Gurten und der Bremse gibt, nutzen die Mitglieder den Bus nicht mehr. „Auf der A39 dient das MTF zur Absicherung der Einsatzstelle“, so der stellvertretende Wehrleiter.
Neben den drei genannten Orten soll ein weiteres MTF in Klein Schöppenstedt stationiert werden, um die dortige Jugendarbeit zu fördern und das Löschfahrzeug (LF 8/6) nicht zusätzlich zu binden. „Die Jugendarbeit hat sich hervorragend entwickelt. 19 Jugendliche sind es mittlerweile“, hob Peters hervor. Der Kauf soll laut Kaatz unabhängig vom Anbau erfolgen, der zum späteren Zeitpunkt erst realisiert wird. Die Suche nach einer vorrübergehenden Unterkunft laufe. „Es ist ein starkes Signal, Klein Schöppenstedt mit in den Fokus zu nehmen“, meinte der Bürgermeister.