Mit leichter Verzögerung beginnt der dritte und letzte Bauabschnitt. Im Sommer 2018 starteten damals die Arbeiten für die neue Trinkwasserleitung. Der erste Leitungsabschnitt auf der Strecke zwischen dem Hochbehälter ‚Galgenberg‘ bei Veltheim und der Ortschaft Hemkenrode war knapp zwei Kilometer lang. Erdhügel mit Lehm und Kalksteinen türmten sich auf den Feldern (wir berichteten). Der zweite Bauabschnitt führte aus Hemkenrode zum Hochbehälter (500 Kubikmeter) nach Destedt, der sich am Eingang zum Elm befindet, und war 2,5 Kilometer lang. Eine mächtige Kettenfräsmaschine verlegte die neue Leitung. „Die kleine Verzögerung für den dritten Abschnitt ist auf die kalten Tage im Februar mit bis zu minus 20 Grad zurückzuführen“, sagte Bauleiter Michael Gloger vom Wasserverband Weddel-Lehre. Vom Destedter Hochbehälter verlegt der Versorger jetzt die neuen blauen PE-Rohre nach Abbenrode. „Dort binden wir am Ortseingang am Übergabeschacht an“, zeigte er. 

Projektleiter Holger Malik verriet, dass der Versorger mit der Baumaßnahme die Leitungskapazitäten – insbesondere für die Sommermonate – verstärken will, um den intensiven Wassergebrauch auch in Zukunft problemlos standhalten zu können. Zudem könne so der Trinkwasserdruck bei vermehrter Abgabe in den Abendstunden auch konstanter bleiben. „Wir versorgen zunehmend mehr Menschen mit Trinkwasser und stärken jetzt die hydraulischen Voraussetzungen“, sagte der Planungsingenieur damals. Die alten Transportleitungen stammen aus den 60er Jahren und sind aus PVC-Material. „Wir müssen sie erneuern“, schilderte Gloger bei der Begehung in dieser Woche. Die Arbeiten umfassen seinen Angaben zufolge jetzt eine 1,8 Kilometer lange Strecke. Vom Hochbehälter geht es über die Elmstraße am Feld entlang, dann hinter den Wohngebieten „Im Kleigarten“ und „Kalkofenweg“ weiter in Richtung Abbenrode. Mit einem Schlenker um den Abbenroder Friedhof erfolgt dann der Anschluss am Ortseingang.  

„Die neue Wassertransportleitung besteht nicht nur aus einem robusteren Material (PE), sie ist auch deutlich größer (d 315)“, führte Gloger aus. Dabei wählte der Wasserverband noch eine Dimension größer, als beim zweiten Abschnitt. Zwölf Meter ist ein Rohr lang. Ein Bagger hebt die Erdschicht zur Verlegung aus, die Enden werden miteinander verschweißt. Da zwischen beiden Ortschaften der erst kürzlich renaturierte Talteich im Landschaftsschutzgebiet liegt, kommen dort die Bagger nicht zum Einsatz. Gloger weiter: „Wir nutzen dort das Spülbohrverfahren.“ Damit können die Rohrleitungen unterirdisch verlegt werden, ohne dazu einen Graben ausheben zu müssen. 

Der Kostenpunkt für den dritten Bauabschnitt lag laut dem Bauleiter bei rund 515.000 Euro. Darunter falle der Leitungsbau, die Planung, Entschädigungen für Landwirte und auch der Grundbucheintrag für das Leitungsrecht. Die ersten beiden Abschnitte seien bereits in Betrieb. Ende Mai wollen sie mit den Arbeiten des letzten Abschnittes fertig sein und die Inbetriebnahme machen. Dann werden neben den bereits genannten Orten auch Schandelah Wohld, Bornum sowie die nördlichen Stadtteile von Königslutter über dieses Transportnetz versorgt.