Epidemien und der Umgang mit diesen ist Thema der Ausstellung »Das Corona-Ding«, die das Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel noch bis 10. Juni 2021 – hinter Glas – im Wintergarten des Lessingtheaters präsentiert. Neben regionalen Bezügen zur Seuchengeschichte soll die Ausstellung sukzessive durch eine Beteiligung der Bürger wachsen.

Länger als ein Jahr ist es her, dass »Corona« zum alles bestimmenden Thema wurde und unser Leben verändert hat. Aber nicht jeder und jede ist in gleicher Weise betroffen. Die Krise schafft und hinterlässt sehr unterschiedliche Spuren und Erinnerungen. Wie sehen diese aus und wie lassen sich die persönlichen Erfahrungen sichtbar machen?

Diesen Fragen nähert sich die Ausstellung durch die persönlichen Objekte und begleitenden Geschichten der Bürgerinnen und Bürger. Dafür sucht das Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel ab sofort interessierte Menschen, die sich mit ihrem persönlichen »Corona-Ding« beteiligen und damit zu einer vielfältigen Ausstellung beitragen. Die Entgegennahme der Objekte startet am morgigen Montag, 12. April.

Doch schon vorher lohnt sich ein Spaziergang zum Lessingtheater. Denn der Blick in die Geschichte zeigt: Epidemien und der Umgang damit bestimmten schon immer das menschliche Dasein. Begleitend zum partizipativen Teil werden Exponate zum Thema »Mensch, Medizin und Krankheit« auf dem Vorplatz und im Wintergarten des Theaters präsentiert. Allgemeine Darstellungen werden mit regionalen Ausstellungsstücken ergänzt. Zu sehen sind neben Zeitungsartikeln und Krankenberichten, unter anderem auch medizinische Orthesen, die zur unterstützenden Behandlung bei Kinderlähmung eingesetzt wurden. Neu entdeckte Tagebuchauszüge des Wolfenbüttelers August von Walbeck aus dem Jahr 1830 schildern sehr anschaulich die Symptome, die auf eine frühe Choleraerkrankung hindeuten.

Das Konzept zu »Das Corona-Ding« entwickelte Marcus Peter von der Agentur prototypen Ausstellungen, Berlin. Hinweise, Quellen und Recherchen lieferten Dr. Gisela Babnik, Dr. Petra Feuerstein-Herz von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und Irmgard Kollwitz, Sprecherin der RG Wolfenbüttel des Bundesverbandes Poliomyelitis e.V. Organisiert und realisiert wird das Projekt vom Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel.

Die Ausstellung kann –  kontaktfrei – von außen durch die Verglasung des Wintergartens besichtigt werden. Die Entgegennahme der Objekte und die Aufzeichnung der dazu gehörenden Geschichte erfolgt nach Terminvergabe und unter Beachtung der notwendigen Hygienemaßnahmen. Die Exponate werden dann im Wintergarten ausgestellt, die Tondokumente sind über QR-Codes mit einem Smartphone abhörbar. Kopfhörer sind empfehlenswert.

Weitere Informationen und Anmeldung: Theaterkasse des Lessing-
theaters, Telefon: 05331/86-501 (Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr) oder E-Mail: corona-ding@lessingtheater.de.

Das Corona-Ding

Start der Entgegennahme von Objekten: 12. April 2021

Ende der Entgegennahme von Objekten: 28. Mai 2021

Ende der Ausstellung: 10. Juni 2021

Veranstalter

Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel

Konzept

Marcus Peter

Kulturwissenschaftler, Kurator sowie Dozent an der Hochschule Hannover und Vorstand von Theatrum – Verein zur Förderung von Wissenschaft und Kunst. 2008 hat er mit dem Architekten Alexander Moers die Agentur prototypen Ausstellungen in Berlin gegründet. 

Begleitende Präsentation

In Kürze werden im Bürger Archiv des Bürger Museums Wolfenbüttel auch ausgewählte, zeittypische Fotomotive Wolfenbütteler Fotokünstler zur Corona-Pandemie ausgestellt.

Entgegennahme der Objekte

Nach Terminvereinbarung über die Theaterkasse des Lessingtheaters

Telefon: 05331/86-501 (Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr)

oder E-Mail: corona-ding@lessingtheater.de

montags 16 bis 18 Uhr; mittwochs 14 bis 16 Uhr; freitags 10 bis 12 Uhr

Je drei Termine à 40 Minuten pro Zeitfenster. An Feier- und Brückentagen keine Termine. Bei Bedarf können weitere Termine nach Absprache erfolgen.

Gebracht werden kann erstmal alles. Eine bestimmte Größe sollte dabei allerdings nicht überschritten werden (Beispiel: Ein Fahrrad ist zu groß). Die Teilnehmenden sollten bereit sein, im Container eine kurze Geschichte zu ihrem Objekt zu erzählen und aufzunehmen (zirka zwei Minuten). Die Technik ist ganz einfach zu bedienen. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin ist immer anwesend. Vor Ort muss ein Formular ausgefüllt werden, in dem die Teilnehmenden entscheiden, ob es sich um eine Schenkung oder eine Leihgabe handelt. Im Fall einer Schenkung entscheidet das Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel, ob es nach Beendigung der Ausstellung in den Bestand des Bürgermuseums übergeht. Die Objekte werden je nach Resonanz für die gesamte Dauer der Ausstellung oder in kürzeren Zeitabschnitten präsentiert.