Annegrit Helke von der Sickter Kulturinitiative SIKKI hat die „Parkside Gallery“ in Lucklum besucht. Zu der von der Fotografin Yvonne Salzmann initiierten „Parkside Gallery“ haben sich sechs Künstlerinnen zusammengetan, die an sechs verschiedenen Orten sechs Monate wechselnde Ausstellungen zeigen. Es werden jeweils einen Monat lang sechs Planen einer Künstlerin gezeigt. Ausgesuchte Arbeiten wurden dazu auf Großformat gebracht. In Lucklum hängen sie als ein Bestandteil des Straßenbildes. Es lohnt sich, auf dem Weg in den Elm kurz anzuhalten und die aktuelle Ausstellung zu betrachten. Im August präsentiert die Wolfsburgerin Rosi Marx einige ihrer Arbeiten.

Die abgebildete Plane entstand aus einer Collage mit dem Titel „- und jetzt -“. Das in diesem Jahr geschaffene Original hat die Größe eines Briefbogens. Es zeigt Text mit davor eingestreuten Bildelementen. Nachbesserung, systemrelevant, und jetzt, keine halben sachen, weitermachen, unterstützt, kultureller tiefschlaf … sind einige Begriffe, die sich aus den Buchstaben hinter den Bildelementen ergänzen lassen. Sind hier die Auswirkungen von Kontaktbeschränkungen und Hygienekonzepten auf den Kunstbetrieb Thema? Die Künstlerin sagt ja, aber bei den anderen Exponaten sei das nicht der Fall. Doch zurück zu den erwähnten Bildelementen: Ein nackter Mann, montiert in eine Bratpfanne steht für die Absurdität der Situation, der halbe Tisch mit der Dame mit der Halskrause stellt „halbe Sachen“ dar. Und der das Bild bestimmende Hase? Er ist ein Sinnbild für „Sanftheit, Intuition, Ausgleich und Wiedergeburt“ (sagt Google).

Rosi Marx versteht sich als eine Sammlerin von „Papieren unterschiedlichster Art“. Dabei steht hier weniger die Herkunft der Fundstücke, sondern vielmehr ihre Anmutung im Vordergrund. Die Künstlerin zitiert unsere bildliche Umgebung. Deshalb ist es für sie nicht wesentlich, wer den nackten Mann gemalt hat oder woher das Bild mit dem halben Tisch stammt. Text, besonders gesammelte Textzeilen, sind ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Arbeiten und es lohnt sich, zu lesen. Es zählt das, was die Künstlerin vorfindet, was uns in unserem Alltag begegnet und unsere Umgebung gestaltet.