Diese Nachricht wird die vielen Stammgäste des Solferino Am Exer 17 freuen: Das beliebte Lokal, das der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel als Inklusionsbetrieb führt, öffnet am morgigen Montag, 8. November, um 8.30 Uhr wieder seine Türen. „Wir alle freuen uns sehr, dass die Zeit der Passivität endlich vorüber ist“, sagt Geschäftsführerin Corina Bornecke und spricht für sämtliche Mitarbeiter aus Küche und Service: „Wir können es alle kaum erwarten – Wolfenbüttel hat sein Esszimmer zurück.“

Fast ein Jahr lang haben die Umbau- und Sanierungsarbeiten gedauert. Gewaltig waren die Zerstörungen, die ein Wasserschaden besonders unter der Oberfläche angerichtet hatte – vor allem, weil er offenbar erst nach Jahren bemerkt worden war. Ganz untätig indes waren die Solferino-Mitarbeiter in diesen zwölf Monaten nicht: In einer Container-Küche hinter dem Haus wurden Speisen zubereitet, deren Ausgabe dann im „kleinen Solferino“ erfolgte, also im Gebäude Am Exer 7. Außerdem gab es schon bald nach den ersten Corona-Lockerungen wieder Bedarf an Schulspeisungen.

Jetzt aber soll es wieder richtig losgehen. Doch wer am Montag ab 8.30 Uhr das Haus Am Exer 17 betritt, der dürfte sich wundern: Bis auf den Grundriss ist alles neu, und sogar der hat sich leicht verändert. Die Solferino-Macher haben die Generalsanierung zum Anlass genommen, alles auf den Prüfstand zu stellen. Laufwege, Beleuchtung, Ausstattung – alles neu und sehr schick. Sogar die Toiletten wurden dem geschmackvollen Ambiente angepasst.

Die Gastgeber Am Exer wollten offenbar weg vom reinen Kantinen-Image. Zwar kommen tagsüber noch immer viele Studenten und Stammgäste aus den umliegenden Firmen, um den günstigen Mittagstisch zu genießen. Doch zunehmend trafen auch Anfragen nach Tagungs- und Schulungsräumen am Abend ein, die einen gewissen Ausstattungsstandard erwarten. Ganz abgesehen von den vielen Hochzeiten und anderen Familienfeiern, die am Wochenende im Solferino laufen.

„Tatsächlich hatten wir kürzlich schon eine erste Hochzeit, und die Resonanz war überaus positiv“, erzählt Corina Bornecke. „Der Abend war ein toller Erfolg und fühlte sich auch für uns gut an.“ Familienfeiern sind mittlerweile fast ein Selbstläufer, der Bereich der Schulungen, Tagungen und Kurse für Firmen und Vereine unter der Woche hingegen ist noch ausbaufähig. „Sobald das Solferino um 15 Uhr schließt, beginnt sozusagen die zweite Schicht im Wintergarten und in der Lounge. Dabei sind wir für alles offen: Nachmittag oder Abend – unsere Räume sind für jede Veranstaltung zu haben.“

In der Lounge ist die Sanierung noch nicht abgeschlossen. „Wir rechnen Anfang Dezember mit der Fertigstellung.“ Trotzdem startet das Solferino am 8. November mit dem kompletten Programm: Es gibt das bekannt leckere Frühstücksangebot für jeden Hunger, außerdem ein wechselndes Tagesgericht auf der Mittagskarte. „Darüber hinaus werden wir wöchentlich wechselnde vegetarische und vegane Gerichte anbieten.“ Außerdem steht immer eine besondere Suppe bereit.

Und dann das Salatbüffet! Stets war die Nachfrage im Solferino groß nach frischen Salaten. „Jetzt haben wir eigens einen neuen Kühltisch angeschafft, um noch mehr davon präsentieren zu können“, freut sich die Geschäftsführerin. Überhaupt ist der Ausgabebereich jetzt wirklich hochwertig und funktional gestaltet. „Die alte Einrichtung war ja auch schon zehn Jahre alt, hatte Macken und war auch energetisch nicht auf dem neuesten Stand.“ Nun verfüge das Solferino endlich wieder über eine zeitgemäße Ausstattung.

Im kleinen Solferino, der Nummer 7 Am Exer, wird es hingegen künftig keine Tagesgerichte mehr geben. „Wir bleiben dort bei dem beliebten Programm von Burgern (auch vegan) bis zu Pizza und der Currywurst.“ Auch die Öffnungszeiten werden wieder auf das Normalmaß zurückgefahren: Von Montag bis Freitag, 11 bis 15 Uhr.

Es ist Corina Bornecke wichtig, sich bei den am Umbau beteiligten Firmen und Handwerkern zu bedanken. „Sie haben sich toll reingehängt, haben sich sehr auf unsere Baustelle konzentriert und alles gegeben, damit wir so schnell wie möglich wieder öffnen konnten.“ Auch die Absprache der Gewerke untereinander habe großartig funktioniert. „Wir danken besonders den regionalen Handwerksbetrieben Anhuth, Fingerhut, Hundertmark, Elektro-Jäger sowie K+K-Bau.“

Jetzt liegt es an den Besuchern, dass auch das Solferino selbst funktioniert. „Wir öffnen unter 3G-Bedingungen“, sagt die Geschäftsführerin, „behalten uns aber bei steigenden Inzidenzen vor, auf 2G umzuschalten.“ Und sie mahnt bei den Gästen ein gewisses Maß an Solidarität an: „In den vergangenen Monaten kam es vor, dass unsere Mitarbeiter für ihre Corona-Nachfragen kritisiert wurden.“ Das sei unverständlich und nicht in Ordnung. „Wir müssen nach Maske und Test oder Zertfikat fragen – und im Zweifel auch jeden Tag.“

Jeden Tag ins Solferino? Warum nicht? „Wir haben für Jedermann geöffnet, und wer noch nicht hier oben war, sollte mal vorbeikommen: Es lohnt sich aus verschiedenen Gründen, das Exergelände mal kennen zu lernen.“ Und sie kündigt schonmal die nächste Feier an: „Unser zehnjähriges Bestehen stand ja in diesem Jahr auf dem Plan, musste aber verschoben werden.“ Nun soll das Fest 2022 laufen. „Wenn uns Corona lässt.“